Dem Frühling auf der Spur – Oberlausitzer Naturmotive im April und Mai

Wenn der Frühling erst einmal da ist, geht alles sehr rasant voran. Eigentlich weiß ich dann gar nicht, wo ich zuerst hin möchte. Die Zugvögel kommen zurück, die Blumen blühen, alles wird grün. Motive ohne Ende. Es gibt immer viel zu entdecken. Alt bekannte Motive und auch neue Motive habe ich ablichten können.

Dazu gehört z.B. der Wendehals (Jynx torquilla) , der zu den Spechten gehört. Er kann allerdings keine eigene Höhle zimmern sondern ist auf die Höhlen von Buntspechten und anderen natürlichen Höhlen angewiesen. Immerhin konnte ich ihn schon  einmal näher fotografieren. Die Bruthöhle hoffe ich noch zu entdecken. Das ist ein langgehegter Wunsch von mir. Wendehälse sind perfekt getarnt!  Man kann sie manchmal mit der Borke von Bäumen verwechseln. Sie fressen am liebsten Ameisen : Rasen-, Weg- und Wiesenameisen sind ihnen am liebsten. Waldameisen werden gemieden. Die Wendehälse sind Langstreckenzieher. Sie sind die einzigen Spechte, die im Winter südlich der Sahara überwintern. Das Verhalten der Wendehälse ist sehr interessant. Sie räumen auch gerne Bruthöhlen anderer Höhlenbrüter leer. Selbst unterliegen sie auch der Gefahr, so das sie ihre Bruthöhle besonders gegen Buntspechte verteidigen.

Auch die Rapssaison ist dieses Jahr wieder besonders schön. Herrlich, wie die Rapsfelder so schön leuchten unter dem blauen Himmel. Oberlausitzfarben!  Ich stand übrigens in einer Treckerspur! Da war kein Halm den ich gekrümmt habe. Wo wir schon bei den Farben sind: Das Weißsternige Blaukehlchen (Luscinia svecica), besonders das Männchen, ist sehr farbenfroh mit seiner blauen Kehle und dem hellen Fleck.  Er gehört zu den Fliegenschnäppern. Die kleinen Singvögel sind ebenfalls Zugvögel. Gleich nach der Ankunft aus den Überwinterungsgebieten beginnt die Balz. Das Weibchen baut alleine das Nest. Ich hatte das Glück, sie bei der Futtersuche zu fotografieren.

Die Wiedehopfe sind in diesem Jahr noch etwas schwierig zu fotografieren. Dafür sah ich schon Wendehälse. Schon lange meine Wunschmotive.Seeadler gehen immer.. besonders, wenn die Nähe stimmt.Mit guter Tarnung ging ein adulter ( erwachsener) Seeadler direkt vor mir auf die Jagd. Das Tele konnte ich nicht mehr zurück zoomen um ihn nicht zu verscheuchen. Also fotografierte ich so gut es ging durch die Büsche. Dadurch entstanden wunderbare Nahaufnahmen. Ich hörte das Schlagen der Flügel, den lauten Platsch ins Wasser … ein spannender Augenblick. Solche Situationen machen für mich die Wildlifefotografie aus. Nicht alles kann man vorhersehen.

Wenn die Samen der Weiden fliegen, sieht es manchmal aus wie sanfter Schneefall. Besonders, wenn es windig ist. Auf einem kleinen Teich sammelten sich die Samen. Das fand ich sehr interessant. Weil ich an diesem Teich schon oft Ringelnattern (Natrix natrix)  beobachtet habe, setzte ich mich auf die Lauer. Ein paar Bilder gelangen mir von den wendigen, schnellen Froschjägern. Sie schlängelten sich durch die Pollen.

Wer schon einmal eine Nachtigall (Luscinia megarhynchos) singen hörte, weiß wie melodisch und ausdauernd sie es tut. Dieser Singvogel, der auch zu den Fliegenschnäppern gehört ist allerdings selten zu sehen. Gut versteckt singt sie  von ihrer Sitzwarte. Mir gelangen ein paar Fotos davon. Eher unscheinbar sieht sie aus, die so liebreizende Nachtigall.

Die Kuckucke (Cuculus canorus) sind schon länger da. Eigentlich rechntet man ab dem 1. Mai mit ihnen. Doch schon am gegen Ende April hörte ich den ersten. Diese Vögel im Sperberdesing sind immer wieder eine Herausforderung. Meistens erwischt man sie im Flug. Sie verraten sich durch ihren typischen Ruf. Ich finde diese Kuckucksvögel sehr interessant, besonders durch ihre Brutparasitimus. Indem die Weibchen ihre Eier einzeln in fremde Nester legen und sie von den Wirtseltern ausbrüten lassen. Nicht jedes untergeschmuggelte Ei wird erfolgreich ausgebrütet. Deshalb legt das Weibchen etliche Eier einzeln in verschiedenen Nester ab. Bevorzugt in die Nester von kleineren Singvögeln. Auch da hoffe ich noch, einmal ein Kuckucksjunges in einem solchen Nest zu erblicken.

Auch eine Bekassine (Gallinago gallinago) erfreute mich kürzlich an einer Wasserlache auf einem Getreidefeld. Da dieses Feld noch nicht hochgewachsen war, sah es aus wie ein Reisfeld 🙂 Die Himmelsziegen, wie die Bekassinen auch genannt werden, sehe ich hier eher selten. Sie sind eher im Norden sehr verbreitet.

Die Neuntöter (Lanius collurio) sind auch wieder zurück. An manchen Stellen kann ich mehrere Paare beobachten. Die Schwarzkehlchen ( Saxicola rubicola ) und Braunkehlchen sieht man auch wieder an den Feldrändern.

Die Rehe beginnen nun mit der Geburt ihrer Kitze. Ich hatte Glück, als ich ein schlankes Reh in einer Ackerfurche sah. Es lief auf mich zu. Dann kam ein Kitz aus dem Getreide zum säugen. Sehr niedlich! Sehr schön. Im unreifen Getreide ist es zur Zeit noch sicher vor den Mähdreschern. Doch es lauern auch genug andere Gefahren. Jedenfalls gelangen mir ein paar schöne Aufnahmen.

Auch der Ortolan (Emberiza hortulana) ist wieder da und beginnt mit dem Brutgeschäft.  Er ist ein Zugvogel und gehört zu den Ammern. Er wird auch Gartenammer genannt. Ein interessanter, lauter Sänger.

Und wenn der Weißdorn endlich blüht, zieht es mich zu den Segelfaltern  (Iphiclides podalirius) . Die Segelfalter gehören wie die Schwalbenschwänze zu den Ritterfaltern.

Er ist einer der schönsten heimischen Tagfalter. Herrlich, wie die segeln können! Die Flügelspannweite beträgt 60 – 80 mm.Die Futterplanzen der Raupen sind z.B. Schlehdorn, Felsenbirne, Traubenkirsche und auch Weißdorn.

Die Puppen sind Gürtelpuppen, wie beim Schwalbenschwanz.

Am 22.05.2023  konnte ich einige Falter beim hilltopping (Gipfelbalz) beobachten. Sie segeln hoch hinaus und landen meist hoch oben in den Gipfeln. Ab und zu kamen sie zum Nektar saugen etwas tiefer.
Ein spannendes Fotoshooting! Es war zum Teil sehr windig. Doch die Zeit hat ja erst begonnen, ich hoffe bald auf neue Bilder.

Es gibt also sehr viel zu beobachten und entdecken.

Hier zeige ich nur eine kleine Auswahl meiner Aufnahmen der letzten Zeit mit einigen kurzen Beschreibungen. Wenn mich ein Erlebnis  besonders interessiert und spannend ist, werde ich bestimmt wieder einen Extra- Beitrag erstellen.

Nun erst einmal viel Freude beim betrachten meiner Bilder. Es handelt sich um Tieraufnahmen, Kugelbilder, Pflanzen und andere.

 

Übrigens können Sie alle Bilder käuflich erwerben. Bitte bei Interesse einfach Kontakt mit mir aufnehmen.

 

Hier nun eine Auswahl meiner Motive seit meinem letzten Beitrag:

 

 

Sommer in der Oberlausitz , Juni 2021

Nun hat der Sommer Einzug gehalten. So oft es mir möglich ist, gehe ich fotografieren. Was gibt es schöneres als die Natur,  besonders die Tiere zu beobachten. Oft haben sie schon Nachwuchs und sind fleißig beim Füttern.

So sah ich einige spannende und seltene Motive.

Wie z.B. die  Rothirschkuh (Cervus elaphus) mit Kalb. Ebenfalls sah ich eine Rothirschkuh im Wasser. Fast schwimmend wechselte sie die Schilfinseln.  Sie war doch ganz schön groß. Auf diese Momente hatte ich viele Stunden gewartet. Man darf sich von den Bildern nicht täuschen lassen… sie war ca. 196 Meter entfernt! Sie genoss bestimmt auch die Erfrischung bei den hochsommerlichen Temperaturen, denn sie können nicht schwitzen. Die Hirschkuh hatte bestimmt ihr Kalb im Schutz des Schilfes gelassen. Denn an einem Tag sah ich sie mit dem Kalb aus dem Schilf über die Wiese laufen. Springlebendig sprang das Kalb herum.

Einen Waschbären (Procyon lotor)  konnte ich zu meiner Freude im Wasser zwischen den Teichrosen beobachten. Leider nur kurz, aber schön, ihn beim Schwimmen zu beobachten! Ich weiß natürlich, das Waschbären hier eine Plage sein sollen, doch dafür sehe ich sie zu selten.

Absolut selten sieht man hier auch Schreiadler. Er wird auch Pommernadler genannt.  Schreiadler ernähren sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren und auch Aas. Sie sind für ihre Brutbiologie bekannt. Durch den Kainismus. Meistens legt das Weibchen 2 Eier. Das zuerst geschlüpfte Jungtier erlegt jedoch grundsätzlich immer das jüngere Geschwisterchen. Somit fliegt meist nur ein Jungvogel aus. Selten überleben beide. Schreiadler sind Zugvögel. Sie ziehen ins südliche Afrika. In Deutschland ist der Bestand der Schreiadler rückläufig und steht auf der Roten Liste. So ein Verhalten erinnert mich an Kuckuckskinder, die ihre Geschwister immer aus dem Nest werfen.

Verschiedene andere  Greifvögel waren auch auf Futtersuche. Bei einer Grasmahd tummelten sich sehr viele Greifvögel am Himmel auf der Suche nach leichter Beute.Ca. 30  Exemplare tummelten sich am sommerlichen Himmel.Bussarde, Milane, Seeadler, Turmfalken und auch der Schreiadler erfreuten mich sehr.

Der Pirol spielt oft Verstecken mit den Fotografen 🙂   Und dann fliegt er überraschend los aus seiner Deckung. Dokumäßig konnte ich ihn dann fotografieren.

Auch sind jetzt die ersten besonderen Schmetterlinge wie die Schillerfalter zu sehen. Ich sah den Kleinen Schillerfalter, Aptatura ilia. Er gehört zu den Edelfaltern. Die Männchen haben besondere Schuppen auf den Flügeln . Und je nach Lichteinfall schillern sie dann blau. Sie benötigen für die Geschlechtsreife Mineralstoffe. Deshalb sieht man sie manchmal am Boden an Kot von anderen Tieren.

Es gibt immer viel zu beobachten. Egal ob am Boden oder am Himmel fliegend.

Am Dorfrand von Schönbach habe ich an einem Abend ebenfalls  fotografiert. Dort steht ein Denkmal /Grabstein von Gottfried Hauptman. Unter einer alten Eiche am Rande eines Getreidefeldes wo zur Zeit reichlich Kornblumen blühen.

Auf dem Steinkreuz steht:

Gottfried Hauptman
verlor sein Leben am
Fuße dies Denkmals
durch Versenkung eines
Steines d. 3. Jul. 1840

Genaueres über die Geschichte konnte ich noch nicht heraus finden.

Eine speziellen Beitrag über Insekten und Insektenlarven werde ich bald erstellen.

Hier nun eine kleine Auswahl aus meinen Erlebnissen im Juni

 

Rothirschkuh und Kalb (Cervus elaphus)

Fliegender Pirol (Oriolus oriolus)

Rotmilan ( Milvus milvus)

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Schreiadler, selten! (Clanga pomarina, Syn.: Aquila pomarina)

Mäusebussard ( Buteo buteo)

Waschbär ,

Graureiher (Ardea cinerea)

Silberreiher (Ardea alba, Syn.: Casmerodius albus, Egretta alba)

Neuntöter (Lanius collurio)