Sommer in der Oberlausitz , Juni 2021

Nun hat der Sommer Einzug gehalten. So oft es mir möglich ist, gehe ich fotografieren. Was gibt es schöneres als die Natur,  besonders die Tiere zu beobachten. Oft haben sie schon Nachwuchs und sind fleißig beim Füttern.

So sah ich einige spannende und seltene Motive.

Wie z.B. die  Rothirschkuh (Cervus elaphus) mit Kalb. Ebenfalls sah ich eine Rothirschkuh im Wasser. Fast schwimmend wechselte sie die Schilfinseln.  Sie war doch ganz schön groß. Auf diese Momente hatte ich viele Stunden gewartet. Man darf sich von den Bildern nicht täuschen lassen… sie war ca. 196 Meter entfernt! Sie genoss bestimmt auch die Erfrischung bei den hochsommerlichen Temperaturen, denn sie können nicht schwitzen. Die Hirschkuh hatte bestimmt ihr Kalb im Schutz des Schilfes gelassen. Denn an einem Tag sah ich sie mit dem Kalb aus dem Schilf über die Wiese laufen. Springlebendig sprang das Kalb herum.

Einen Waschbären (Procyon lotor)  konnte ich zu meiner Freude im Wasser zwischen den Teichrosen beobachten. Leider nur kurz, aber schön, ihn beim Schwimmen zu beobachten! Ich weiß natürlich, das Waschbären hier eine Plage sein sollen, doch dafür sehe ich sie zu selten.

Absolut selten sieht man hier auch Schreiadler. Er wird auch Pommernadler genannt.  Schreiadler ernähren sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren und auch Aas. Sie sind für ihre Brutbiologie bekannt. Durch den Kainismus. Meistens legt das Weibchen 2 Eier. Das zuerst geschlüpfte Jungtier erlegt jedoch grundsätzlich immer das jüngere Geschwisterchen. Somit fliegt meist nur ein Jungvogel aus. Selten überleben beide. Schreiadler sind Zugvögel. Sie ziehen ins südliche Afrika. In Deutschland ist der Bestand der Schreiadler rückläufig und steht auf der Roten Liste. So ein Verhalten erinnert mich an Kuckuckskinder, die ihre Geschwister immer aus dem Nest werfen.

Verschiedene andere  Greifvögel waren auch auf Futtersuche. Bei einer Grasmahd tummelten sich sehr viele Greifvögel am Himmel auf der Suche nach leichter Beute.Ca. 30  Exemplare tummelten sich am sommerlichen Himmel.Bussarde, Milane, Seeadler, Turmfalken und auch der Schreiadler erfreuten mich sehr.

Der Pirol spielt oft Verstecken mit den Fotografen 🙂   Und dann fliegt er überraschend los aus seiner Deckung. Dokumäßig konnte ich ihn dann fotografieren.

Auch sind jetzt die ersten besonderen Schmetterlinge wie die Schillerfalter zu sehen. Ich sah den Kleinen Schillerfalter, Aptatura ilia. Er gehört zu den Edelfaltern. Die Männchen haben besondere Schuppen auf den Flügeln . Und je nach Lichteinfall schillern sie dann blau. Sie benötigen für die Geschlechtsreife Mineralstoffe. Deshalb sieht man sie manchmal am Boden an Kot von anderen Tieren.

Es gibt immer viel zu beobachten. Egal ob am Boden oder am Himmel fliegend.

Am Dorfrand von Schönbach habe ich an einem Abend ebenfalls  fotografiert. Dort steht ein Denkmal /Grabstein von Gottfried Hauptman. Unter einer alten Eiche am Rande eines Getreidefeldes wo zur Zeit reichlich Kornblumen blühen.

Auf dem Steinkreuz steht:

Gottfried Hauptman
verlor sein Leben am
Fuße dies Denkmals
durch Versenkung eines
Steines d. 3. Jul. 1840

Genaueres über die Geschichte konnte ich noch nicht heraus finden.

Eine speziellen Beitrag über Insekten und Insektenlarven werde ich bald erstellen.

Hier nun eine kleine Auswahl aus meinen Erlebnissen im Juni

 

Rothirschkuh und Kalb (Cervus elaphus)

Fliegender Pirol (Oriolus oriolus)

Rotmilan ( Milvus milvus)

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Schreiadler, selten! (Clanga pomarina, Syn.: Aquila pomarina)

Mäusebussard ( Buteo buteo)

Waschbär ,

Graureiher (Ardea cinerea)

Silberreiher (Ardea alba, Syn.: Casmerodius albus, Egretta alba)

Neuntöter (Lanius collurio)

 

Im Land der “ Bunten Paradiesvögel“ – Fotosafari in Sachsen Anhalt

Im August war es soweit. Ich war mit meiner Freundin Dana J. auf Fotosafari in Sachsen Anhalt. Für ein paar Tage haben wir uns in einem ansprechenden Hotel eingemietet. Von dort aus unternahmen wir bei fast tropischen Temperaturen von bis zu  +38° und praller Sonne unsere Fototouren. Eigentlich gegen alle Vernunft, doch wir hatten nun schon länger gebucht, das Wetter konnten wir uns nicht aussuchen. Und besser als Regenwetter war es allemal.

Unser besonderes Augenmerk lag auf den Bienenfressern, die bald wieder nach Afrika fliegen zum überwintern.  Bienenfresser sind Zugvögel.  Sie gehören zu den Rackenvögeln und sind durch ihr buntes Gefieder auffällig schön.  Sie sind Insektenfresser, überwiegend fangen sie Fluginsekten, Hautflügler.  Deshalb sind sie eigentlich gar nicht so beliebt, da sie Unmengen Insekten für sich und ihren Nachwuchs benötigen. Sie fressen wirklich alles… Bienen, Wespen, Fliegen, Käfer, Libellen, Schmetterlinge… Einige ihrer Beutetiere konnten wir beobachten. Und viele Motive hätte ich gerne vorher noch als Makromotiv fotografiert.

Ihre Brutgebiete , dazu gehören Sandgruben, hatten die Bienenfresser mit ihren Jungen schon verlassen. Dort wäre es einfacher für uns  gewesen, sie zu fotografieren. Doch stellten wir uns der Herausforderung. An einem kahlen Busch, auf dem wir am frühen Morgen schon Bienenfresser sitzen sahen, stellten wir uns gut getarnt und geduldig hin. Und tatsächlich kamen nochmals Bienenfresser vorbei. Überwiegend landeten auf der Sitzwarte Jungvögel.Sie landeten oft mit Beute im Schnabel, die sie dort erst breit schlugen oder quetschten um sie dann zu fressen. Denn sie fressen auch Insekten mit einem giftigen Stachel. Ich sah sie mit Hummeln, Wespen, Bienen.  Die Bienenfresser im Flug zu fotografieren gestaltete sich an dem Ort schwierig. Somit beobachteten wir sie fasziniert, wie sie oft dicht  und sehr tief über den Boden fliegend an uns vorbei segelten. Ihr typischer Ruf klingt mir immer noch melodisch im Ohr. Sie kreisten öfters in großer Anzahl über uns. Allein das Beobachten hat uns viel Freude bereitet.

Andere Motive fanden wir an einem kleinen, flachen Gewässer.  Allerdings herrschte auch dort extremer Wassermangel durch die lang andauernde Hitze.  Nur durch den Regen von ein paar Tagen vorher, war dort wieder ein geringer Wasserstand vorhanden. Dort kam so allerlei vorbei. Über den hohen Schilfgürtel konnte man nur an einer Stelle schauen. Dort warteten wir dann geduldig. Und es gab viele  interessante Vögel , meist bei der Futtersuche,  zu beobachten.  Von Bartmeisen (Panurus biarmicus), Bekassinen (Gallinago gallinago) , Junger Fitis (Phylloscopus trochilus), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus),  über  Bruchwasserläufer (Tringa glareola) war vieles dabei. Wir sahen auch Fasanenhennen, Bachstelzen, Wasserrallen, die allerdings sehr fotoscheu waren. Um noch ein paar Motive mit “ B“ zu nennen: Es gab dort auch Blaumeisen, auch einen Buntspecht konnte ich  erblicken.  Ein Blaukehlchen konnte ich  nur halb verdeckt von einem Ast fotografieren. Einen Neuntöter sah ich  im Schilf sitzen, auch immer wieder ein beliebtes Motiv von mir. Langweilig war es uns dort überhaupt nicht. Nur sehr, sehr heiß war es. Trinkwasser hatten wir zum Glück reichlich dabei.

Besonders hatten es mir die jungen Bartmeisen angetan. Sie hüpften oft in kleinen Trupps auf der Suche nach neuen Revieren und Nahrung durch das Schilf und Büsche. Sehr apart sehen sie aus.

Leider gingen die Tage viel zu schnell vorbei. Abends haben wir nach einem leckeren Essen dann noch die Bilder des Tages gesichert, gesichtet und auch besprochen. Ein paar schöne Aufnahmen gelangen mir von den vielen verschiedenen Motiven, die ich hier nun  Auszugsweise zeige. Bestimmt werde ich noch einmal in das Land der “ Bunten Paradiesvögel“ fahren.