Die schönen Seiten des Herbstes – Fotosafaris im Oktober und November

 

Der Herbst ist schon sehr weit fortgeschritten, der Winter naht mit großen, frostigen Schritten. Viele Bäume haben schon ihr Laub abgeworfen, auch der Ahorn und die Buche vor meinem Fenster. Nun beginnt die farblich etwas trostlose Zeit bis zum nächsten Frühjahr.

Einmal konnte ich aber noch Grünfinken an meinem Futterhaus beobachten und mit dem bunten Laub im Hintergrund fotografieren. Den bisherigen Herbst habe ich richtig genossen. Das Wetter spielte meistens gut mit. Lange war es trocken und schön. Selten schlich sich mal ein Regentag ein, der für die Natur aber dringend nötig ist.

Im Wald war ich schon mehrfach zum Pilze suchen, doch nicht nur die leckeren Steinpilze und Maronen, die ich als Speisepilze bevorzuge, sondern auch ein paar fotogene Pilze, die ich nur fotografieren wollte.

Besonders beeindruckend war für mich auch, als ich an einem der vielen Teiche in der Oberlausitz eine Hirschkuh samt großem Kalb beobachten konnte. Die Hirschbrunft war da also noch nicht ganz vorbei! Das Gesehen konnte ich zwar nur aus der Entfernung beobachten (580 Meter), doch spannend fand ich es allemal. Sie liefen an dort sitzenden Seeadlern (Haliaeetus albicilla) und Grau – und Silberreihern vorbei. Der Teich ist abgelassen, er führt nur noch wenig Wasser. Schön sah es aus. Ich habe dann noch geschaut ob ein Hirsch oder gar ein Wolf die beiden durch das freie Gelände trieb. Aber ich konnte keine Gefahr ausmachen.

Auch Hornissendrohnen konnte ich nach ihrem Ausflug aus dem Nest fotografieren. Sie suchen, wie schon so oft beobachtet, gerne eine alte Eiche auf, wo sie sich zum Aufwärmen sonnen. Ich hoffe, auch im nächsten Jahr finde ich an den alten Apfelbäumen wieder Hornissenvölker. Dieses Jahr war es leider ein schlechtes Hornissenjahr. Doch wenn genug befruchtete Hornissenjungköniginnen überwintern und auch überleben, wird es im nächsten Jahr hoffentlich wieder mehr Völker geben.

Interessant war es auch, als ich durch Zufall an einem Maisfeld vorbeikam, das gerade abgeerntet wurde. Ein paar Jäger saßen auf ihren Hochsitzen und beobachteten das Geschehen, nur das ich die aus dem Feld flüchtenden Tiere mit der Kamera erwischen wollte. Doch die Wildschweinplage ist groß, deshalb müssen sie dezimiert werden. Auf einmal fielen mehrere Schüsse… und ich sah wie es in der kleinen Wildschweinrotte rauchte. Der Rest flüchtete über das Feld in den nächsten Wald. Auch Rehe sah ich gehetzt aus dem Maisfeld stürmen. Doch darauf wurde nicht geschossen. Am Ende lag dort ein totes Wildschwein auf dem fast abgeernteten Maisfeld.

Zum ersten Mal war ich auch im Spreepark, in Neusalza-Spremberg. Dort habe ich wieder Langzeitbelichtungen ausprobiert. Großartig war es dort mit dem frisch gefallenen bunten Herbstlaub. Ich sah sogar eine “ Laubschlange“ im Wasser 🙂

Wo Wasser ist, zieht es mich hin: Der Stausee in Quitzdorf hat es mir auch angetan. Leider ist immer noch kein Wasserzulauf zu beobachten. Dort kann man oft und reichlich Seeadler beobachten. Während ich wartete, dass sie mal herüber geflogen kamen, konnte ich die Mäuse beobachten. Es handelt sich um Rötelmäuse, die dort sehr flink hin und her flitzen. Diese Mäuse haben sich sehr vermehrt und sind Überträger des gefährlichen Hanta-Virus. Doch ich beobachte sie ja aus der Ferne mit dem Tele und mache mir somit keine großen Sorgen wegen einer Infektion.  Doch Mäuschen habt fein acht, die Turmfalken und auch Mäusebussarde und andere Jäger warten auf euch!

Großartig war es auch, als ich im Oktober noch einen Laubfrosch beim Sonnenbad erblickte. Erst sieht man ewig keinen und dann so ganz unverhofft! Super!

Auch Insekten fand ich noch … es ist erstaunlich, wie lange man Zikaden, Fliegen und auch noch verschiedene kleine Falter findet. Solange die Temperaturen im Plusbereich liegen.

Meine alte Heimat Lüneburg habe ich auch kurz besucht. Dort gab es auch ein paar schöne und für mich besondere Motive. Die Kormorane an der Elbe in Geesthacht trockneten ihr Gefieder an der frischen Luft… die Sonne schien leider nicht an dem Tag.

Beim Besuch der Schwindequelle in der Heide bei Soderstorf habe ich wieder LZB ausprobiert. Die Quelle mit dem kalten Wasser ist optisch sehr beeindruckend. Sie ist die fast wasserreichste Quelle in Niedersachsen.

Im Wald konnte ich dort die für mich besonders interessanten Buchenschleimrübling (Oudemansiella mucida) fotografieren. Auch wenn das Exemplar nicht mehr perfekt war, freue ich mich sehr darüber! Hier in der Oberlausitz finde ich trotz intensiver Suche leider keine. Aber jedes Jahr ist es ja anders, vielleicht gibt es dann im nächsten Jahr welche zu entdecken. Ich sah auch noch welche in vielen Metern Höhe jedoch fotografisch ohne Tele nicht zu erreichen. Es war eh nur ein Spontanbesuch im Wald, denn eigentlich war ich zu Feierlichkeiten in Lüneburg.

Spektakuläre Sonnenaufgänge beobachtete ich in Schönbach. Einmal sogar mit einem schwachen Regenbogen im Rücken. Am 11.11. 2019 war es morgens mit – 3,5 Grad richtig frisch. Somit ergab sich ein wirklich wunderschöner Sonnenaufgang. Der Frost und der leichte Nebel zauberten wunderschöne Farben über Schönbach. Zauberfarben nenne ich das Bild.

Nun warte ich eigentlich auf den Winter und ansprechende Winterimpressionen.

Hier nun eine Auswahl meiner Bilder aus Oktober/ November 2019

Motive in diesem Beitrag: Turmfalke, Rötelmaus, Seeadler, Pilze, Hirschkuh mit Kalb, Schwinde Quelle, Kottmarsdorf, Mühle, Sonnenaufgänge, Bärwalder See, Fliegenpilz, Distelfinken ( Stieglitze), Langzeitbelichtungen, Spree, Blumenweide, Buchenschleimrübling, Hornissendrohnen ( Vespa crabro ),Regenbogen, Grauammer, Grünfink, Pusteblume, Tautropfen, Nebel

 

 

 

 

Sommerfotosafari im August 2017

Noch ist ja Sommer, mit reichlich Regen und auch einigen Gewittern. Da kam dann die Nachtfotografie am Fenster zum Einsatz. Auch im nahen Höllengrund habe ich ein paar Langzeitbelichtungen aufgenommen. Es gestaltet sich schwieriger als man denkt, denn das Blattwerk im Höllengrund ist dicht. Es fällt also wenig Licht auf das Wasser und die Sonne wandert schnell. Den richtigen Aufnahmestandpunkt zu finden, macht es schon spannend.

Doch nun naht der Herbst   mit großen Schritten, der Holunder reift, die Kornelkirschen ebenso. Auch Äpfel, Birnen, Pflaumen usw. reifen nun. Hoffentlich gibt es eine gute Ernte nach dem nasskalten Frühjahr.

Vor ein paar Tagen hatte ich das Glück, junge Neuntöter auf dem Holunder zu fotografieren. Sehr fotogen sah auch ein Turmfalkenweibchen (Falco tinnunculus)   auf der Kornelkirsche aus! Auch der Herbst hat seine schönen Seiten, doch fand ich den Sommer viel zu kurz und wetterbedingt zu unbeständig.

Manche Vögel füttern noch die 2. oder gar die 3. Brut. So konnte ich eine Goldammer (Emberiza citrinella)  mit 3 fetten Raupen vom Kohlweißling  (Pieris brassicae) fotografieren. Ansonsten finde ich wenig Raupen in diesem Jahr.  Spinnen sind nun überall zu sehen. Es gibt da viele Radnetzspinnen aber auch Jagdspinnen, wie z.B. den nun auch hier heimischen  Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) .Eine der bedrohlich wirkenden Spinnendamen   konnte ich in der Nähe von Cunnewalde erblicken. Auch dort fand ich einen Kokon auf der Wiese. Sie haben sich also schon bis in meine Nähe ausgebreitet.

Aber keine Panik! Sie greifen nicht einfach an! Ich hatte vor Jahren auch schon einmal ein fettes Weibchen auf dem nackten Arm sitzen, es tat mir nichts. Vorsichtig hob ich sie damals  mit einem Halm wieder herunter. Ammen-Dornfinger sind die einzigen heimischen Spinnen neben der Wasserspinne, die in der Lage sind die menschliche Haut zu durchdringen. Die Bisse sollen sehr schmerzhaft sein! Aber wie gesagt, mir ist noch nichts passiert. Tagsüber ruhen sie meist, sie sind geschickte Jäger in der Nacht. Doch  im Spätsommer sonnen sie sich auch mal auf den Kokons, das habe ich schon gesehen und auch fotografiert.

Ich fotografiere sie gerne aus der Nähe,  dann kann man  wunderbar die Mundwerkzeuge bewundern! Bedrohlich sehen sie aus mit den großen Beißwerkzeugen  (Cheliceren) ! Die Männchen haben an den Tastern noch kleine Dornen, daher kommt der Name der Tiere. Ich hoffe, ich kann noch ein Männchen fotografieren.

Die Neuntöter (Lanius collurio) oder Rotrückenwürger, die ich an verschiedenen Stellen beobachten konnte, haben ihre Jungen erfolgreich groß gezogen. Die Jungvögel konnte ich beim selbstständigen Jagen nach Beute und auf ihren Ansitzwarten beobachten. Auch da gelangen mir noch ein paar schöne Aufnahmen. Jetzt sehe ich sie nicht mehr, das bedeutet, sie haben sich auf den langen Weg in den Süden  Afrikas begeben. Ich hoffe, sie kommen im nächsten Jahr wieder gesund und munter hier an. Neuntöter gehören zu der Ordnung der  Sperlingsvögel, Gattung echte Würger. Die Zeit der Zugvögel hat schon längst begonnen.

Und dann machte ich für mich  eine seltene Entdeckung, von der ich aber vermute, das er nur auf der Durchreise war. In der Umgebung von Löbau konnte ich einen Schwarzstorch dokumentarisch fotografieren! Das Licht war  leider sehr schlecht und er war recht scheu. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist neben dem allseits bekannten Weißstorch (Ciconia ciconia) die einzige in Europa brütende Art aus der Vogelfamilie der Störche (Ciconiidae)

Im Insektenreich erfreuten mich unter anderem die  Eichelbohrer oder Gewöhnliche Eichelbohrer (Curculio glandium) . Von denen sah ich einige. Ich mag sie sehr leiden, doch gelten sie als Schädlinge, da die Eichel- und Haselnussbohrer die Früchte anbohren. Eine besonders gefärbte Form des Kaisermantel Weibchens begeisterte mich. Die Valesina – Form ist grünlichbraun gefärbt.  Wespenspinnen (Argiope bruennichi) (auch Zebraspinne, Tigerspinne oder Seidenbandspinne) schmücken mit ihren kunstvollen Netzen  nun die Wiesen. Eine konnte ich  mit Beute fotografieren. Das einwickeln der Beute ging so schnell, das man nur sagen kann: Das Weibchen war ein Schnellwickler!  Einen  Rosenkäfer mit Haltegriff brachte mich zum Schmunzeln und auch  ein frecher Dünen-Sandlaufkäfer(Cicindela hybrida) in cooler Pose  machte mir  viel Freude beim Fotografieren. Und ich konnte meine einzige Raupe in diesem Jahr vom Schwalbenschwanz fotografieren. Die Falter sah ich öfters fliegen, auch die Paarung habe ich ja schon fotografieren können.

Siehe Beitrag: https://wiesensafari.de/2017/07/25/grosse-poette-kleine-kaefer-auf-meiner-urlaubsfotosafari-war-alles-dabei/

Doch von den  Raupen fand nur diese eine einzige, wunderschöne! Die Kreiselwespen werden immer weniger. Von einer großen Kolonie kann man nicht mehr reden. Doch davon zeigte ich ja schon einige Bilder.

Hier nun eine  kleine Auswahl meiner Bilder aus dem bisherigen August. Ich freue mich über Rückmeldungen. Alle Motive schaffen es nicht in einen Beitrag. Doch es werden immer wieder neue folgen.