Auf Frühlingspirsch in der Oberlausitz im Frühling 2020

Die Monate April und Mai sind mit die schönsten Frühlingsmonate in denen alles anfängt zu  grünen, zu blühen und zu balzen. Viele Vögel sind schon aus den Winterquartieren zurück. Und auch andere Tiere schlüpfen oder erwachen aus dem Winterschlaf. Nun gibt es viel zu entdecken. Die Augen wissen gar nicht, wo sie zuerst schauen sollen! Der Raps steht in voller Blüte und lockt so manches Motiv an. Ich freue mich immer sehr, wenn ich das eine oder andere Tier im oder auf dem blühenden Raps erblicken und auch fotografieren kann. Diese schöne Zeit geht leider viel zu schnell vorbei. Man muss nach oben, nach unten, nach Pflanzen und Tieren gleichzeitig schauen… um ja nichts zu verpassen. Die Natur ändert sich… jedes Jahr ist es anders. Was man vorher häufig sah findet man kaum noch oder vermehrt.

In meinem Heimatdorf hatte ich die Gelegenheit, ein Narzissenfeld zu fotografieren! Da es auf einem Privatgrundstück liegt, freue ich mich sehr, das ich dort fotografieren konnte. Am besten war es am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang!

Auf Touren zu meinen bevorzugten Fotorevieren  konnte ich am frühen Morgen Feldhasen (Myocastor coypus)  beobachten. Einmal saßen dort 5 Stück auf einer Wiese. Das war ein sehr erfreulicher Anblick. Auch wenn das Licht sehr bescheiden war. Als ich später kurz zur Seite schaute, sah ich dann 2 Sechser, so nennt man die Rehböcke, die jeweils 6 Enden am Gehörn haben beobachten. Sie gingen mit  voller Kraft aufeinander los! Der stärkere hat den schwächeren innerhalb von 30 Sekunden besiegt und dann weit über das Feld vertrieben. Was für ein Anblick! So nah konnte ich einen Revierkampf noch nie beobachten.

Nun ist auch schon längst wieder Brutzeit bei den Vögeln. Besonders freue ich mich, das ich eine bewohnte Höhle von Schwarzspechten  (Dryocopus martius)  entdeckt habe. Sie brüten schon länger, nun füttern sie schon. Sehen kann man die Jungspechte allerdings noch nicht. Da nun auch das Wetter nicht mitspielt, ist es jetzt sehr dunkel in dem Wald. Ich hoffe, ich verpasse nun die Jungspechte nicht, wie sie aus dem Loch der hohen Buche schauen. Ich bleibe da selbstverständlich am Auslöser! Die Fütterungsabstände lagen kürzlich bei ca. 2 Stunden. Die Lichtzeitfenster muss man dort ausnutzen.

Nach längerer Zeit konnte ich auch wieder Nutrias (Myocastor coypus)  an verschiedenen Stellen entdecken. Putzig war  eine Nutria, der man man den Unmut über das ständige Händewaschen in den Mund legen könnte.  Doch ich befürchte, sie werden auch nicht mehr so lange leben, da sie meist radikal bejagt werden.

Auch erblickte ich durch Zufall 2 Mal an verschiedenen Stellen einen Wiedehopf. Bewohnte Bruthöhlen fand ich leider noch nicht. Aber auch so freue ich mich über die Sichtung dieser besonderen Vögel mit der hübschen Kopfhaube. Sie sind Zugvögel und spätestens Anfang Mai kann ich sie hier sehen.

Auch eine Beutelmeise konnte ich beim Nestbau beobachten. Leider baute das Männchen nicht mehr weiter, als ich mehrfach aus der Ferne nachschauen ging. Doch das hat nicht unbedingt etwas schlechtes zu sagen. Die Männchen bauen mehrere Nester und bieten sie den Weibchen an. Das Nest für das sie sich entscheidet wird dann gemeinsam beendet. Dieses war es also leider nicht. Vielleicht entdecke ich ja noch ein anderes.

Die Beutelmeisen sehen aus wie “ Zorro“ mit der dunklen Augenmaske. Sehr aparte Tiere sind das meiner Meinung nach.

Ringelnattern sehe ich öfters einmal. Hier hatte ich mal das Glück, das sie noch nicht so rege war am frühen Morgen. Sie ringelte sich richtig zusammen. Ein paar  schöne Fotos gelangen mir, auch wenn mich dabei viele kleine rote Ameisen bissen. Als die Sonne sie etwas erwärmte, schlängelte sich das wechselwarme Tier davon. Um bei den Reptilien und Amphibien zu bleiben: Ich sah auch schon ein paar hübsche Laubfrösche. Sie sonnten sich an alten Schilfhalmen. Immer wieder erfreulich, wenn man diese „Wetterfrösche“ erblicken kann.

Nun ist auch die Zeit, wo ich hoffe, wieder vermehrt  auf die Suche gehe um Schmetterlinge und Raupen und andere kleine Insekten  zu fotografieren. Dazu suche ich dann immer mir bekannte Stellen auf, wo ich weiß, das die Falter vorkommen.

Die Trauermäntel sieht man sogar in meiner Gegend häufig im Wald. Das freut mich sehr! Der Trauermantel ( Nymphalis antiopa ) ist einer der größten heimischen Tagfalter. Er ist ein Edelfalter. Diese Falter saugen nur selten an Blüten.  Aber sie saugen gerne an blutenden Baumstämmen, besonders an Birken. Im Herbst sieht man sie auch manchmal an gärigem Fallobst. Nur im ganz zeitigen Frühjahr besuchen sie gerne wie andere Insekten auch, blühende Weiden. Sie treten im Jahr nur in einer Generation auf. Die Weibchen legen die Eier in Gelegen von 100 – 200 Stück spangenförmig um einen Ast.

Kürzlich konnte ich beim Fotografieren vom Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi) beobachten, wie mich immer wieder  2 Trauermäntel umkreisten. Einer umflog mich sehr nah. Auch Schmetterlinge verteidigen ihr Revier.  Den anderen entdeckte ich dann in einer Birke! Das es ein Weibchen war, sah ich sofort, denn dieser Falter war bei der Eiablage. Das sieht man sehr selten! Wenn es auch in größerer Höhe war.. ich freue mich, da ich diesen Vorgang einmal erblicken konnte. Das Weibchen legte die Eier spangenförmig  um einen recht dünnen Ast ab. Die Eier selber sehen wunderschön aus.

Der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi) , der auch Brombeer-Zipfelfalter genannt wird, ist der Falter des Jahres 2020.

Die Futterpflanze der Raupen vom Trauermantel  ist vorzugsweise die Hängebirke ( Betula pendula) Salweide ( Salix caprea) andere breitblättrige Weidenarten. Die Raupen haben ein markantes Aussehen mit ihrer  schwarzen Färbung mit sehr feiner, weißer Punktierung, weißlicher Behaarung und schwarzen Dornen auf dem Rücken der mit einer roten Fleckenreihe versehen ist. Die Raupen eines Geleges bleiben bis zur letzten Häutung zusammen. Sie fressen gemeinschaftlich Ast für Ast leer. Später teilen sie sich auf und legen bis zur Verpuppung große Wegstrecken zurück.Oft hängen sie sich an Steine und Mauern.  Sie schlüpfen dann im Juli zu wieder wunderschönen Faltern. Sie haben dann einen schönen gelblichen Rand, der bei der Überwinterung ins nächste Jahr ausbleicht.

Die Raupen vom Trauermantel werden oft von Schlupfwespen parasitiert. Oft kommt es also gar nicht zum Schlupf eines Falters. Ich hoffe, ich kann die Entwicklung der Raupen weiter verfolgen. Dazu werde ich bestimmt noch einen besonderen Bericht verfassen.

Auch die Segelfalter  (Iphiclides podalirius)  fliegen wieder. Sie gehören wie die Schwalbenschwänze (Papilio machaon) zu den Ritterfaltern. Es immer  wieder ist eine große Freude für mich,  diese eleganten Segler zu beobachten. Frisch nach dem Schlupf sind sie immer noch recht hektisch unterwegs, das kenne ich schon. Aber sie werden auch ruhiger, somit bin ich nicht immer beim ersten Besuch bei den Segelfaltern erfolgreich.  Zur Paarungszeit werden dort hektische kreiselnde Tänze in sehr großer Höhe ausgetragen. Da wird jeder Falter angeflogen,  egal ob es sich um einen  Trauermantel, Bläuling, Schwalbenschwanz, Zitronenfalter  oder gar Mauerfuchs handelt.  Das ist ein  lustiges Treiben bei den Schmetterlingen! Alles ist nur auf Fortpflanzung ausgerichtet.

Dann war da noch das niedliche, dunkle Eichhörnchen, das am frühen Morgen in einer Ulme saß und die reifen Samen fraß! Ein niedlicher Anblick. Und eine Ulme sah ich auch schon lange nicht mehr. Unverkennbar an den kleinen runden Samen mit den Nüssen zu bestimmen.

Wie man hier lesen kann ist viel los in der Natur und ich gehe so oft wie es mir möglich ist,  raus in die Natur. Die Farben, der Gesang der Vögel, der Duft der blühenden Büsche und Sträucher sind Balsam für Geist und Seele! Ich kann da die Zeit völlig vergessen und auch Corvid 19 rückt dabei zeitweise in den Hintergrund.

 

Zur Zeit bereite ich auch meine erste große Einzelausstellung vor! Sie findet bald statt,  genaue Informationen folgen noch. Ich zeige mit freundlicher Leihgabe der 18 Rahmen  großformatige Naturbilder. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt meiner vielen Fotos.  Ich freue mich schon sehr darauf, diese zu präsentieren und freue mich schon über zahlreiche Besucher.

 

Hier nun eine Auflistung meiner Motive aus diesem Beitrag:

Narzissenblüte im Dorf

Schwarzspechte (Dryocopus martius)

Nutria (Myocastor coypus)

Schwalbenschwanz  (Papilio machaon)

Segelfalter  (Iphiclides podalirius)

Rehböcke Capreolus capreolus

Feldhasen (Lepus europaeus)

Trauermantel,  (Nymphalis antiopa) Eiablage

Grauspecht (Picus canus)

Wiedehopf (Upupa epops)

Beutelmeise (Remiz pendulinus)

Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi)

Kuckuck (Cuculus canorus)

 

 

 

 

 

 

 

Auf Frühlingssafari in der Oberlausitz

Der Frühling steht in den Startlöchern. Ich freue mich darauf! Der Winter war lang genug.  Nun war ich schon mal erkunden, was sich so im Fotorevier in der Oberlausitz tut.

Meine Neuentdeckung ist ein Waldkauz ( Strix aluco). Gemütlich sitzt er am Tage nach seiner “ Nachtschicht“  in seiner natürlichen Baumhöhle. So ein Motiv wollte ich schon lange fotografieren.

Er sitzt hoch oben in seiner natürlichen Baumhöhle, doch mit dem Tele bekommt man recht gute Aufnahmen hin.

Am liebsten frißt der Waldkauz Maulwürfe, junge Kaninchen und Mäuse. Gibt es die Kleinsäuger nicht ausreichend, greift er auch auf Vögel und Frösche, Kröten usw. zurück.

Auch habe ich die Oberlausitzer Teiche besucht. Dort  gibt es zur Zeit viel zu entdecken. Auch der Bärwalder See gefällt mir sehr gut.

Doch nun ist es jetzt erst einmal wieder sehr frisch geworden. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind Nachts zur Zeit  keine Seltenheit. In der Osterwoche soll es wieder schöner und vor allem wärmer werden.

Allerdings ist es ja  erst Anfang April,  eigentlich kann man immer noch mit Schnee in den höheren Lagen rechnen. Auch ich werde meine Winterreifen am Auto noch nicht gegen die Sommerreifen wechseln. Ich halte mich da an die Regelung von O ( Oktober) bis O ( Ostern). Schon so manches Mal wurden wir hier noch von Schnee überrascht.

Als Durchzügler konnte ich mehrfach an verschiedenen Stellen Knäkenten beobachten und fotografieren. Sie sind recht scheu und sehr selten.

Die zur Paarungszeit blauen  Moorfrösche ( Rana arvalis ) habe ich in diesem Jahr fotografisch leider verpasst. Das lief eher versteckt im Schilf ab. Mehrfach habe ich die mir bekannten Stellen aufgesucht. Einmal hörte ich kurz welche. Doch es gibt ja auch noch zahlreiche  andere Amphibien und Reptilien, die jetzt aus ihrer Winterstarre erwacht sind.  Wenn man sich ganz ruhig verhält,  kommt auch mal eine Ringelnatter ( Natrix natrix) vorbei geschwommen.  Diese ungiftigen Schlangen lieben das Wasser und sie fressen sehr gerne Frösche . Da verweise ich dann gerne wieder auf das Buch:

Verbreitungsatlas und Situation der Amphibien (Lurche) und Reptilien (Kriechtiere) des Seenlandes Oder – Spree

 

Wo also Frösche sind, besteht auch die Gelegenheit einmal eine Ringelnatter bei der Futtersuche im Wasser zu beobachten.

Die Rotbauchunken ( Bombina bombina ) konnte ich dieses Jahr zum ersten Mal anschaulich beim „unken“ fotografieren. Sehr lustig sehen sie dabei aus, wie sie sich mit Luft vollpumpen und dann mit ihrem charakteristischen Unken ( hört sich  wie eine Hupe!)  die Schallblasen am Kopf leeren.

Mein Makroobjektiv kam auch schon wieder zum Einsatz. Zum Glück ist mein gebrochener Arm gut verheilt.. nun hält mich nichts mehr ab vom Fotografieren. Es bedarf nun erst mal wieder ein wenig Übung, aber es wird.

Auch Schmetterlinge gibt es schon zu beobachten. Ich sah schon reichlich Zitronenfalter, 2 Aurorafalter, C-Falter, Tagpfauenaugen, Trauermäntel… einige überwintern, manche schlüpfen schon neu aus den überwinterten Puppen.

Zahlreiche Spinnen sind schon längst wieder munter. An sonnigen Plätzen im Wald wuselt es richtig am Boden. Fotografieren konnte ich eine hübsche Springspinnenart. Ich tippe auf Marpissa radiata, Typisch für die Springspinnen sind die hoch entwickelten Augen. Sie haben vorne an der Stirn 4 scheinwerferartig vergrößerte und an den steil abfallenden Seiten des Kopfes jeweils 2 weitere.
Sie hat also 8 Beine und 8 Augen 🙂

Zur Zeit ist die Natur überall am Erwachen. Eigentlich weiß ich  gar nicht, was ich zuerst beobachten möchte. Jedes Jahr ist es aufs Neue spannend , was es zu entdecken gibt.  Sind die Zugvögel schon wieder da? Ja,  es gibt schon einige Entdeckungen.  Auch einen Wiedehopf ( Upupa epops) konnte ich schon dokumentarisch fotografieren. Das war am 10.04.2019 wildlife in der Oberlausitz. Leider hat man ja die Bäume an dem alten Nistplatz rigoros abgeholzt. Nun hoffe ich, eine neue Stelle zu entdecken, wo ich den Wiedehopf in seinem Lebensraum  fotografieren kann.

Kraniche stolzieren vereinzelt in kleinen Grüppchen auf den Feldern herum. Die Grauammer und auch die Grünfinken und andere Kleinvögel sind schon voller Eifer bei der Balz oder bauen gar schon Nester, wie zum Beispiel ein Paar Fitise (Phylloscopus trochilus), auch Fitislaubsänger genannt . Man erkennt sie gut an den helleren Beinen. Auch der Gesang ist anders. Der Zilpzalp, verrät sich durch seinen speziellen Gesang, er ruft den ganzen Tag seinen Namen : Zilpzalp.

Ein Paar Grünfinken ( Chloris chloris)  konnte ich schon 15.03.2019 beim Nestbau beobachten. Das Weibchen sammelte fleißig Nistmaterial.

Die größten heimischen Lappentaucher, die Haubentaucher (Podiceps cristatus)  sind schon fleißig bei der Balz. Sie bauen schon ein Nest und haben sich auch mehrfach gepaart. Das Nest ist etwas weiter weg, aber noch gut zu beobachten. Sehr schön schaut es aus, wenn sie bei ihren Ritualen die Kopffedern spreizen und sich gegenüber schwimmend aufrichten. Die Pinguinpose sah ich allerdings nicht.

Die Rohrweihen sind auch schon fleißig im Schilfrohr am Nest bauen. Sie sind eine große Gefahr für die Singvögel im Schilf und der Umgebung.

Eine Wasseramsel (Cinclus cinclus)  konnte ich auch fotografieren.  Doch diese faszinierende Amsel  hat ihr Revier sehr weit weg von Schönbach.  Sie ist auch im Winter hier heimisch.

Hier eine Auswahl  von  Bildern, die meine Begeisterung für den Frühling und die Motive in der Natur zeigen. Nicht alle Motive sind dabei. Sichten konnte ich auch schon einige andere Falter und Insekten und auch Singvögel.

Ich wünsche allen Betrachtern Freude beim Anschauen.

Gezeigte Motive:

Vögel:

Kraniche ( Grus grus)

Fitis ( Phyllosopus trochilus)

Waldkauz ( Strix aluco)

Wiedehopf ( Doku) ( Upupa epops) 10.04.2019

Haubentaucher (Podiceps cristatus)

Knäkente (Anas querquedula)

Grauauammer  (Emberiza calandra, Syn.: Miliaria calandra)

Grünfink ( Chloris chloris)

Schwarzkehlchen ( Saxicola rubicola)

Rohrweihe (Circus aeruginosus)  10.04.2019

Wasseramsel  (Cinclus cinclus)

Höckerschwan  (Cygnus olor)

Schmetterlinge und Insekten:

Trauermantel Nymphalis antiopa, Edelfalter

Biene am Palmkätzchen

Spinnen:

Springspinne : Marpissa radiata

Amphibien und Reptilien: 

Rotbauchunke ( Bombina bombina)

Ringelnatter ( Natrix natrix)

Kreuzotter ( Vipera berus)

Erdkröte ( Bufo bufo)

Andere Tiere:

Nutria (Myocastor coypus)