Auf Frühlingsfotosafari in Niedersachen, der Oberlausitz und Böhmen

Endlich ist der Frühling da!

Also raus in die Natur und Farben, Sonne, Wärme und Frühlingsdüfte mit allen Sinnen genießen.

Eine Reise nach Lüneburg stand schon lange an, dort  habe ich ein paar erfreuliche  Fototouren unternommen. Danach ging es zurück  in die  Oberlausitz und  weiter nach  Böhmen, zu  den Zieseln (Spermophilus, Syn.: Citellus). Sie gehören zu den Erdhörnchen. Zwischen März und Mai, ca. ein bis zwei Wochen nach Verlassen des Winterquartiers findet die jährliche einmalige Paarung statt.

Der Frühling lässt sich nun nicht mehr aufhalten auch wenn das Wetter jetzt wechselhaft ist. Viele Tiere kehren aus ihren Überwinterungsgebieten zurück oder erwachen aus dem Winterschlaf und der Winterstarre.

Gerne teile ich meine fotografischen Erinnerungen der letzten Tage auf dieser Website. Ich kann gar nicht sagen, wo es am schönsten war… überall konnte ich interessante Motive beobachten und fotografieren. Jede Gegend hat ihren besonderen Reiz.

Ein Kranich Paar ( Grus grus )  konnte ich  beim Brüten beobachten. Natürlich sehr gut getarnt !!!  und mit aller Vorsicht darauf bedacht sie nicht zu stören. Sie haben auch ganz normal weiter gebrütet. Das Gelege besteht aus 2 Eiern.

Die Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus) waren schon fleißig beim Nestbau. Erst brachten sie Moos und kleine Halme. Am Ende wurde dann mit Federn ausgepolstert. Sie gehören zu den Sperlingsvögeln. Es gibt  verschiedene Farbvarianten. Ich konnte Aegithalos Aecaudatus europaeus fotografieren Die Kopfzeichnung ändert sich mit der Unterart und der geographischen Verbreitung. Die stark variierende Unterart Aegithalos caudatus europaeus hat einen dunklen Kopf und findet sich vor allem im West- und Südeuropa, die weißköpfige Aegithalos caudatus caudatus in Nord- und Osteuropa.

Der scheue Schwarzspecht war fleißig am Höhle bauen. Lustig, wie er seine Späne aus dem Loch warf. Hier zeige ich allerdings ein Bild vom Anflug an seine Bruthöhle.

Ende März/ Anfang April ist die Zeit der blau gefärbten Moorfroschmännchen  ( Rana arvalis). Jeder will sie sehen, doch viele verpassen leider die Blaufärbung, da diese nur ein paar Tage anhält und von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Die Wasserqualität, die Region, das Wetter usw. beeinflussen die Blaufärbung des ganzen Körpers oder der Körperteile. Bisher hatte ich immer den richtigen  „Riecher“, wann sie blau werden. Am 15.03.2017 konnte ich den ersten „Blaumann“ sichten und auch fotografieren.Weitere Fotos folgten gegen Ende März in meiner alten Heimat. Herrlich, das Blubberkonzert, das sie veranstalten! Doch schnell ist der Zauber wieder vorbei, dann verlassen sie die Ablaichgewässer. Ich konnte beobachten, wie die Weibchen über den Weg hüpften. Dann kamen die Erdkröten aus ihren Winterquartieren. Daheim in der Oberlausitz konnte ich am 01.04.2017  die Rotbauchunken in Massen hören! Was für ein Konzert! Durch einen Wetterumschwung ist es nun kühler und regnerischer, das bremst eben die Unken  vorerst  wieder aus. Sie brauchen warme, flache Gewässer die sich schnell aufheizen. Über Hilfsmaßnahmen für die Rotbauchunken wurde gerade in der Lüneburger LZ  am 03.04.2017 ein Bericht gebracht, wo auch ein Bild dieser hübschen Unke von mir veröffentlicht wurde.

In meiner alten Heimat konnte ich Kreuzottern (Vipera berus) sichten und fotografieren. Immer wieder spannend und schön.Die Kreuzotter (Vipera berus) ist eine kleine bis mittelgroße Giftschlange aus der Familie der Vipern (Viperidae). Sie ist giftig aber nicht angriffslustig. Sehr gut kann man an den senkrechten Pupillen erkennen, das sie in unserer Heimat eine Giftschlange ist. Ebenso ist das Zickzackband auf dem Rücken ein Erkennungsmerkmal. Eine zeichnungslose Höllenotter konnte ich noch nicht erblicken. Sie ist komplett schwarz.  Noch sind sie in der Aufwärmphase… bald werden sie sich häuten und danach geht die Paarungszeit los.

Nutrias standen schon lange auf meiner Wunschliste. Erst einmal konnte ich vor vielen Jahren eine Nutria an der guten alten Ilmenau fotografieren. Nun gelangen mir ein paar neue, schöne Aufnahmen! Leider wurde der große Trupp von Nutrias bejagt, da sie wohl zur Plage werden und alles unterwandern und unter anderem  die Schutzdeiche der Elbe schädigen. Eine Nutria ließ schöne Bilder zu! Sie hatte wohl wie ein paar wenige Artgenossen den Abschuß überlebt. Natürliche Feinde haben sie wohl nicht, deshalb wird zur Dezimierung des Bestandes durch die Jagd erlaubt.  Ich erfreue mich jedenfalls an den interessanten Nagetieren mit ihren großen orangenen “ Karottenzähnen“

In meiner neuen Heimat, der schönen Oberlausitz,   konnte ich  eine Zauneidechse (Lacerta agilis) ,  die auch zu den wechselwarmen Tieren gehört,  fotografieren. Sie suchte auch die wärmenden Sonnenstrahlen und kam immer wieder aus ihrem Heidekrautversteck hervor.  Auch weibliche Tiere sah ich schon. Sie erwachen erst später aus der Winterstarre. Eine junge Kreuzotter sah ich auch, doch sie war sehr flink gleich wieder im Heidekraut verschwunden. Als wechselwarme Tiere sind sie bei zunehmender Wärme sehr schnell. Sie war winzig wie ein kleiner Bleistift. Doch unverkennbar.

Insekten sind schon reichlich  vorhanden. Dann kommen auch bald die restlichen Zugvögel zurück, wie z.B. die Schwalben,  die Fluginsekten benötigen. Fliegen, kleine Falter, Zitronenfalter und das hübsche Tagpfauenauge , ein Edelfalter, (Aglais io, Syn.: Inachis io, Nymphalis io), das auch überwintert sind schon präsent. Die immer wuseligen Wollschweber suchen schon fleißig nach Nahrung an den Frühblühern. Und wenn man eine Wespe entdeckt, ist es bestimmt eine Königin, die nach ihrer Überwinterung einen neuen Staat gründet und die ersten Arbeiterinnen selbst füttern und groß ziehen muss. Dazu wurde sie im Herbst von den Drohnen begattet und legt nun ihre Eier in ein kleines, neues, selbst gebautes Nest. Nun warte ich auf die ersten Hornissenköniginnen. Diese sah ich vor Jahren auch schon im April.

In der Oberlausitzer Heidelandschaft  sah ich schon Dünensandlaufkäfer! Die sind immer sehr rasant unterwegs… wer sie mal fotografiert hat, weiß was ich meine. Der Dünen-Sandlaufkäfer oder Kupferbraune Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) ist ein Laufkäfer aus der Unterfamilie der Sandlaufkäfer (Cicindelinae). Er liebt die Wärme und ist deshalb oft auf sandigen, warmen Sandflächen  zu finden. 

Die Rotmilane ( Milvus milvus)  sah ich schon vor ein paar Wochen als Heimkehrer aus den warmen Überwinterungsgebieten. Es sind elegante Flieger und sie werden auch Gaukler der Lüfte genannt.  Ebenso kommen immer  mehr Störche (Ciconiidae) aus Afrika zurück.

Das ist der Frühling, wie ich ihn mag. Die Buschwindröschen blühen, die Sträucher tragen bald ihre Blütenpracht und auch Ahornsamen und andere Samen, die im Winter nicht von den Vögeln verspeist wurden, fangen an zu treiben. Die Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, der Winterstarre oder kehren aus den Überwinterungsgebieten zurück. Aber auch Überwinterer die hier nur zu Gast waren, verlassen uns wieder. Im  Winter hatte ich meine Freude z.B. an den Kornweihen. Alles wird endlich wieder grün! Eine Wohltat für die Sinne.

In Lüneburg konnte ich auch wieder die dort heimischen Austernfischer fotografieren. Zu putzig ist es, denen in ihrem Revier zu zuschauen. Das haben sie sich selbst gesucht… für das Umfeld kann ich nichts 🙂 Das Paar sorgt schon fleißig für Nachwuchs.

Auf dem Rückweg in die Oberlausitz hat mich meine Schwester begleitet. Wir sind dann von hier aus nach Böhmen zu den Zieseln gefahren. Was für ein schönes Erlebnis! Auch wenn dort reger Betrieb war… die Ziesel sind und bleiben einfach eine niedliche und lustige Erfahrung. Voller Lebenslust laufen sie da die Hänge hoch und runter! Lange schienen sie mir noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht zu sein, denn sie waren sich oft am Sonnen und Fressen. Als Pflanzenfresser ist es erstaunlich was sie dort auf dem noch recht grauen und mageren Berg alles finden. Interessant war es auch zu beobachten, das mindestens ein Ziesel keinen typischen Erdbau hatte, sondern sich unter alten Steinplatten versteckte.

Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Meine Begeisterung ist groß.

Und der Frühling fängt erst an…. alle Motive habe ich aus Übersichtsgründen  gar nicht ausführlich erwähnt oder gezeigt, es werden bestimmt bald noch viele neue Bilder nach neuen Fotosafaris folgen.  Ich wünsche allen viel Freude mit den aktuellen Fotos. Gerne können Sie meine Seite weiter empfehlen und teilen.

 

 

Traummotiv! Wiedehopf (Upupa epops)

Seit drei Jahren bin ich meinem Wunschmotiv schon auf den Fersen…( Flügeln). Immer wieder sah ich ihn, konnte aber nie zufrieden stellende Aufnahmen machen.

Doch in diesem Jahr hat es endlich geklappt.

Mit sehr guter Tarnung und viel Geduld gelangen mir Fotos der brütenden Wiedehopfe. Nicht jedes Mal hatte ich optimales Licht.

Der Wiedehopf (Upupa epops) ist stark gefährdet.  Leider wird der Verlust seines Lebensraumes immer mehr zu einer Gefahr für ihn. Die geeigneten Bruthöhlen an Bäumen ( alte Spechthöhlen, morsche Bäume )  und  Nischen an Gebäuden gehen verloren. Doch am schlimmsten sind die Pestizide, die alle Insekten und deren Larven vernichten oder vergiften. Doch das bestrifft ja auch viele andere Insektenfresser. Leider sieht man auch immer weniger Schmetterlinge und andere Insekten. Ich hoffe, sie finden hier immer genug Nahrung, dass sie auch in den nächsten Jahren wieder zum Brüten hierher kommen! Es sind Zugvögel.

Der Wiedehopf sieht mit seiner Kopfhaube sehr exotisch aus. Besonders fällt sein langer, gebogener Schnabel ( wie eine gebogene Pinzette ) auf,  mit denen er gut im Boden stochern kann. Auch Grillen, bevorzug Maulwurfsgrillen,  kann er so sehr gut erbeuten.  Die Federn seines Gefieders sind orange-bräunlich. Seine Schwingen ( Flügel) sind kontrastreich schwarz-weiß gebändert und wirken im Fluge überbreit. Die Männchen und Weibchen sind sich sehr ähnlich. Die Weibchen sind meist etwas matter gefärbt, was ich bestätigen kann.

Die  Wiedehopfe  bevorzugen offene, warmtrockene Landschaften mit kurzer, schütterer Pflanzendecke, wo sie gut am Boden jagen können. Auch benötigen sie Bruthöhlen wie z.B. alte, morsche ausgehöhlte Bäume.

Wenn sie diese nicht finden, nehmen sie auch Nisthilfen an. Die Ernährung der Wiedehopfe besteht aus Grillen, Käfern, Engerlingen, Schmetterlingsraupen… viele andere Insekten. Auch frisst er Eidechsen und Frösche. Ich sah sie allerdings bisher nur mit Grillen und Larven für den Nachwuchs. Auf einem Foto allerdings sah es so aus, als ob der weibliche Wiedehopf ein Eidechsenei brachte. Das Foto wird hier gelegentlich noch eingefügt.

Das Weibchen legt 5 – 8 Eier. Die Brutzeit beträgt ca. 16 Tage. Nach circa 23 – 25 Tagen verlassen die Jungen nach dem Schlupf  das Nest.

Der markante Gesang hup-hup- hup ist gut zu hören und erkennen.

Am 31.05.2016 stand der Ausflug der Wiedehopfe unmittelbar bevor.

Auch erschien ein toller Artikel am Dienstag, 31.05.2016 in der Lüneburger Landeszeitung ( Printausgabe) über die Wiedehopfe.Mit freundlicher Genehmigung der Landeszeitung darf ich ihn veröffentlichen, siehe Publitkationen.

Hier nun ein paar Bilder, die mir persönlich sehr gut gefallen. Nun habe ich auch einen neuen Ordner in der Bildergalerie mit den Wiedehopfen erstellt. https://gallery.wiesensafari.de/#42

 

Nun erschien am 12.06.2016 auch ein Artikel in der Morgenpost Dresden über mein Erlebnis mit den Wiedehopfen. Darüber freue ich mich sehr.