Wo ist der Sommer hin? Vorherbstliche Impressionen

Der Sommer klingt nun entgültig  aus. Es wird Herbst. Das Wetter wird unbeständiger  und ungemütlicher. Doch auch ein paar schöne,  sonnige Tage waren bisher  noch dabei. Ich hoffe nun noch  auf herrlich buntes Laub im Herbst mit Nebel am Morgen, tolle Sonnenauf – und -untergänge und spannenden Motiven. Ich lasse mich überraschen.

Ich habe die schönen Tage  natürlich ausgenutzt und bin viel in meiner neuen Heimat umher gefahren. Ein paar Tage hatte ich Besuch von einer Freundin. Begeistert haben wir Motive gesucht und auch gefunden. Nun muss ich ein paar Tage kürzer treten, da mich ein Infekt erwischt hat.

Unverhofft sah ich einen Waschbären – (Procyon lotor).  Er lief vor mir  in einem riesigen Teichgebiet über den Weg  und kletterte behende auf eine Eiche. Doch für ein paar Dokufotos reichte es dann zum Glück noch. Leider bemühte er sich nicht mehr vom Baum herunter.

Unverhofft kommt oft! Endlich sah ich einen dieser hübschen Tiere. Sie sind ja eigentlich eine Plage , für mich aber mal ein besonderes Fotomotiv. Der Waschbär (Procyon lotor), auch als Nordamerikanischer Waschbär oder altertümlich als Schupp bezeichnet, ist ein in Nordamerika heimisches mittelgroßes Säugetier. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist er als Neozoon.Waschbären sind überwiegend nachtaktive Raubtiere und leben bevorzugt in gewässerreichen Laub- und Mischwäldern.

Der abgelassene Stausee in Bautzen war mir auch einen Besuch wert. interessant, was das Wasser nach so vielen Jahren wieder frei gegeben hat. Ein paar Fotos davon sieht man in diesem Beitrag.

Besonders reizvoll ist es für mich jedes Jahr,  die Europäische Gottesanbeterinnen – Mantis religiosa – zu fotografieren. Sie sind die Insekten des Jahres 2017.

Ich kannte sie  aus meiner Kindheit nur aus Urlauben im fernen Süden,  nun erfreue ich mich in der schönen Oberlausitz an ihnen!

Die Mantiden – Europäische Gottesanbeterinnen – Mantis religiosa – sind wunderschöne, grazile Wesen. Sie gehören zu den Fangschrecken. Wenn man diese vor Jahren zugewanderten Fangschrecken einmal bewundert hat, ist man immer wieder begeistert davon! Mit ihrem herzförmigen Gesicht traut man ihnen ihr räuberrisches Wesen gar nicht zu. In einem Habitat in der Heide konnte ich viele Aufnahmen machen. Mehrfach war ich dort. Manchmal zeigten sich nur sehr wenige, manchmal sieht man reichlich dieser Tiere. Sie laufen auch von Heidebusch zu Heidebusch. Nun ist ihre Zeit auch bald abgelaufen, die Weibchen legen ihre Ootheken ab. Darin befinden sich die Eier für die neue Generation im nächsten Jahr. Wenn man Glück hat, findet man auch Männchen, die den Paarungsakt überlebt haben.

Denn die gefräßigen Weibchen sind auch dafür bekannt, das sie die Männchen während oder nach der Paarung verspeisen. Das konnte ich schon vor Jahren beobachten und auch fotografieren. Sie fressen alles, was sie überwältigen können. Ich sah sie mit Bienen, Grashüpfern und auch mit einer Kleinlibelle. Die etwa 6 mm langen Larven schlüpfen im Mai/Juni aus den Ootheken und durchlaufen bei einigen Populationen fünf bis sechs, bei anderen dagegen sind es  sechs bis sieben Larvenstadien (die geringere Stadienzahl gilt für männliche, die höhere für weibliche Individuen). Gegen Ende Juli/Anfang August erscheinen die ersten erwachsenen Tiere (Imagines) in voller Größe. Ich fand ein weibliches Tier, deren Flügel leider deformiert waren. Doch sie war quietschfidel! Zum Beutefang benötigt sie ihre intakten Fangarme. Ein Foto dieser ungewohnten Erscheinungsform finden Sie unten bei den Bildern.

Interessante Insekten sind ja auch die Rüsselkäfer, speziell die Eichelbohrer (Curculio glandium). Die Käfer mit den langen Rüsseln sind winzig klein und doch so faszinierend mit dem langen Rüssel an dem direkt die Fühler sitzen! Mir gelang sogar ein Foto vom startenden Käfer. Das geht so schnell…man glaubt es kaum. Die Rüssel der Weibchen sind länger als die der Männchen.

Auch habe ich eine besondere Raupenfliege, die Goldschildfliege  (Phasia aurigera) fotografiert. Sie gehört zu den Raupenfliegen. Für ihren Nachwuchs benötigt sie Wanzen. Die Larve parasitiert in Wanzenarten. Als Wirtsarten sind bekannt: Grüne Stinkwanze (Palomena prasina), Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa), Lederwanze (Coreus marginatus), Wacholder-Randwanze (Gonocerus juniperi), Gonocerus acuteangulatus.  Die Überwinterung der Larven erfolgt als erstes oder zweites Larvenstadium im Wirt. Diese hübsche Raupenfliege war das Insekt des Jahres 2014. Sie lebt nur ca. 15 Tage.

Eine der letzten Raupen vom Schwalbenschwanz in diesem Jahr hatte ich auch vor der Linse. Deren Lieblingsfutterpflanze in der Natur ist die Wilde Möhre. Wilde Möhre fand ich viel, die begehrten Raupen leider nur sehr  wenig in diesem Jahr. Doch immerhin konnte ich die Paarung der hübschen Ritterfalter beobachten,  siehe ein paar Artikel vorher!

Und ein besonderer Wunsch von mir ging auch in Erfüllung. Ich wollte unbedingt einmal die Ziesel in Böhmen im Herbst fotografieren. Somit habe ich alle Jahreszeiten durch! Im Winter sind sie ja versteckt in ihren Erdbauten und halten Winterschlaf bis ca.März. Zu putzig war es, diese Tiere zu beobachten. Sie haben nun richtige Hamsterbäckchen und sind wohl genährt für den  Winter. Der Winterspeck wird fleißig angefuttert.

In den Hagebuttensträuchern an den Berghängen in der Nähe meines Heimatdorfes tummelten sich die Tage die Mönchsgrasmücken (Sylvia atricapilla), Meisen und sogar ein Rotkehlchen Die Mönchsgrasmücken  sind Zugvögel. Bis ca. Oktober sind sie noch da. Sie zählen zu den häufigsten Grasmückenarten in Mitteleuropa. Ich freue ich immer, wenn ich sie sehe. Die Mönchskäppchen sind bei den Männchen schwarz, bei den Weibchen und den Jungvögeln braun. Ihr Gesang ist unermüdlich.

Auch sieht man sie nun endlich wieder, die Wintergoldhähnchen – Regulus regulus.  Emsig suchen sie die Bäume nach Futter ab. Wintergoldhähnchen fressen ausschließlich kleine Gliederfüßer, die täglich aufgenommene Nahrungsmenge entspricht mindestens ihrem Körpergewicht.

Sehr gefreut habe ich mich am 13. September 2017, als Frau Lachnit von der SZ Löbau einen Artikel über mich veröffentlicht hat. Mit freundlicher Genehmigung der SZ finden Sie diesen auch in der Rubrik Publikationen.

Ich freue mich, wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat und ihn weiter empfehlen.

 

Am 01.10.2017 erschien in der Mopo Dresden ein ganz toller Artikel über meine Bilder. Bald wird der unter meinen Publikationen zu sehen sein!

Danke an den netten Redakteur!

 

 

Große Pötte, kleine Käfer…. auf meiner Urlaubsfotosafari war alles dabei

Der Sommerurlaub in der alten Heimat ging leider viel zu schnell vorbei. Das Wetter war recht wechselhaft, so das ich jeden warmen und manchmal  sonnigen Tag ausgenutzt habe.

Keine Zeit verschwenden…. wenn die Sonne scheint! Am Tag vor dem Urlaub war ich noch mit meinem Partner in Böhmen, die wilden Ziesel,   Europäisches Ziesel, (Spermophilus citellus, Syn. Citellus citellus) fotografieren. Wie immer macht es sehr viel Spaß die flinken, putzigen Tiere zu beobachten .  

Durch Zufall entdeckte ich vorher in der Oberlausitz noch ein paar Schwalbenschwänze.. manche flatterten hektisch herum, sie machten das“ Hügelfliegen“. Als ich später genauer schaute, konnte ich ein paar bei der Paarung beobachten. Welch eine Freude. Die schönen heimischen Falter gehören zu den Ritterfaltern.  Ich hoffe, sie konnten reichlich für Nachwuchs sorgen. Bald schaue ich wieder einmal nach, ob ich Raupen an der Wilden Möhre sichten kann. Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae).

Dann ging es aber los in die Lüneburger Heide und Umgebung.

Verschiedene Fotoausflüge brachten ein paar schöne Erlebnisse und Fotos. Doch insgesamt habe ich recht wenig fotografiert. Die Insektenfotografie war recht bescheiden wegen dem häufigen Regen.

An einem Tag fuhren wir durch das Alte Land Richtung Jork. Von dort konnte ich immerhin zwei große Schiffe beobachten, die auf dem Weg zum Hamburger Hafen waren. Den Hafen kann man im Hintergrund  auch an den großen Kränen erkennen. Dort standen auch k(l)eine  echten Leuchttürme. Bis an die See schaffte ich diesemal leider nicht.

Über die Elbe mit der Fähre  ins Amt Neuhaus musste ich natürlich auch!  Dort  gibt es wunderschöne Stellen wo man z.B. die Dünensandlaufkäfer beobachten kann. Der Dünen-Sandlaufkäfer oder Kupferbraune Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) ist ein Laufkäfer aus der Unterfamilie der Sandlaufkäfer (Cicindelinae). Die gebänderten Heidelibellen waren leider noch nicht zu finden, dazu war es noch etwas zu früh. Aber auch einen Schwarzen Moderkäfer konnte ich beobachten. Er erinnert zuerst an einen Skorpion. Ein echt interessantes Geschöpf! Der Schwarze Moderkäfer (Ocypus olens) ist ein Käfer aus der Familie der Kurzflügler (Staphylinidae).

Eher dokumentarisch  konnte ich die männliche Feuerlibelle (Crocothemis ) fotografieren. Sie gehört zu den Segellibellen.  Das Wetter spielte an dem Tag an der Elbe dann einfach nicht mehr mit. Stürmisch, kühl und regnerisch war es. Da verstecken sich auch die Libellen.  Bei Ausflügen in die Moore sah ich Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze. Die Gattung Sonnentau zählt zur Familie der Sonnentaugewächse und bildet mit ihren annähernd 200 Arten die zweitgrößte Gattung fleischfressender Pflanzen. Durch sehr starken Regen wurden leider viele der kleinen „Leimtropfen“ abgewaschen. Die Spuren der heftigen Regenfälle waren dort deutlich zu sehen. Die Wege waren ausgewaschen und die Binsen von den Wassermassen flach gedrückt.

Die Waldeidechsen (Zootoca vivipara, Syn.: Lacerta vivipara), auch Bergeidechse oder Mooreidechse genannt, gehören zur Klasse der Reptilien. Auch diese konnte im Moor beobachten. Sie liefen auf den Stegen herum oder turnten in niedrigen Bäumen auf der Suche nach Futter.

Meine Motive sind kunterbunt gewürfelt. Ein schönes Erlebnis hatte ich an der Elbe. Dort flogen mehrere Austernfischer herum. Als ich nachschaute, saß erst einer auf einer Buhne bei steigender Flut… er bekam nasse Füße 🙂 Später bei ablaufenden Wasser konnte ich ihn dann näher beobachten wie er am Strand nach Futter suchte. Der Austernfischer (Haematopus ostralegus) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel (Charadriiformes) und der Gattung der Austernfischer. Er gilt als einer der charakteristischsten Vögel der Nordseeküste. Leider liefen dort ein paar nicht angeleinte Hunde am Elbstrand herum, das scheuchte die Austernfischer auf. Doch sie kamen mehrfach wieder zurück.

Am Straßenrand stand auf einmal unverhofft Damwild!  ( Dama dama) 3 Tiere waren es.. ich hatte gerade meine Kamera mit dem Makroobjektiv griffbereit, damit konnte ich diese imposanten Tiere fotografieren. Das sah ich auch zum ersten Mal so nah. Die Tiere kreuzten dann mehrfach die Straße, die ganz normal befahren war. Zum Glück ist nichts passiert.Also! Vorsicht im Straßenverkehr!

Besonders freute ich mich über den Fund von kleinen Laubfröschen. Sehr viele Jahre ist es her, das ich diese in der Lüneburger Umgebung sah! Nun sind sie wieder da und scheinen sich vermehrt zu haben, denn diese kleinen, winzigen Nachkommen sind garantiert aus diesem Jahr. Sie sonnten sich auf Blättern oder turnten im Gebüsch herum. Der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) ist ein Froschlurch, der zur Familie der Laubfrösche im weiteren Sinne (Hylidae) und zur Gattung der Laubfrösche (Hyla) gehört.

Ein paar Bilder werden gelegentlich noch folgen oder in einem neuen Beitrag mit eingearbeitet. Viel Freude beim Betrachten meiner Bilder.