Winterfotosafari bei Eis und Schnee – Januar 2017

Viele beneiden uns hier in der Oberlausitz um den vielen Schnee, mir gefällt er auch! Besonders wenn klares, sonniges Wetter herrscht.

Der Winter allerdings  ist recht launisch, er hat die wunderschöne Oberlausitz  voll im Griff. Schnee schippen gehört zum Alltag.

Mal eisige Temperaturen mit  -12 Grad,  Sturm, Schneefall, Schneeverwehungen, am nächsten Tag wieder Tauwetter…Die Temperaturschwankungen sind an manchen Tagen wirklich extrem.

Gerne denke ich an die Winter von „früher“ zurück.  Ich hatte das Gefühl, wenn es richtig kalt wurde, dann war es  wochenlang frostig mit Schnee und Eis, man konnte  auf dem zugefrorenen Nebenarm der Elbe bei Bleckede in Niedersachsen Schlittschuh laufen… herrlich war es! Hier getraue ich mich nicht, zugefrorene Gewässer zu betreten. Die Frost- und Tauphasen wechseln sich zu schnell ab.

Das  unbeständige  Wetter macht die Motivsuche spannend. Denn zum Fotografieren benötige ich auch möglichst gutes Licht.

Bei dem eisigen, stürmischen Wind am 11.01.2017 mit morgendlichen Temperaturen von – 12 Grad und winterlichem Sonnenschein war ich trotzdem draußen. Warm angezogen lässt es sich schon aushalten.

Denn zur Zeit bin ich noch eifrig dabei,  die seltenen Kornweihen zu beobachten. Sie sind hier nur Wintergäste, das möchte ich noch ein wenig ausnutzen. Die Kornweihen (Circus cyaneus) sind Greifvögel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae).

Da sie nicht so nah kommen wie ich es mir erhoffe, freue ich mich trotzdem über ein paar zeigbare Aufnahmen. Sie sehen so hübsch aus mit den Eulen ähnlichen Gesichtern.

Besonders der Terzel  ( männliche Kornweihe) gefällt mir sehr gut, er ist sehr hell grau-weiß gefiedert. Die  mittleren und äußeren Handschwingen sind auf der Ober- und Unterseite scharf abgesetzt einfarbig schwarz. Das Männchen ist scheuer als das Weibchen, das ich auch manchmal beobachten kann. Nicht immer jagen sie zur gleichen Zeit Beute. Es ist ein Geduldsspiel.

Sehr schön ist es zu beobachten, wie sie dicht über dem Boden im schaukelnden Suchflug über die Wiese oder den Acker fliegen  und dann blitzschnell zuschlagen.

Bei der Gelegenheit konnte ich auch wieder rüttelnde Turmfalken beobachten.  Ein Turmfalke ist während seines auffälligen Rüttelfluges gut erkennbar. Dann “ steht“  er in einer Höhe von 10 bis 20 Metern in der Luft und späht nach seiner Beute.  Blitzartig stößt er dann nach unten. Auch sah ich einen mit einer erbeuteten Maus, doch leider fraß er sie in weiterer Entfernung. ( DOKUFOTO) . Zudem konnte ich  Mäusebussarde ( Buteo buteo) und auch einen adulten Raufußbussard, Buteo lagopus  wiederholt beim Rüttelflug  beobachten. Bussarde kommen dort recht zahlreich vor.  Langweilig wird es mir also nie dabei!

An einem kleinen Dorfteich in der Nähe konnte ich einen Graureiher, auch Fischreiher (Ardea cinerea) genannt , bei der mühsamen Futtersuche beobachten. Da der Teich fast komplett zugefroren ist, suchte er zwischen dem Schilf nach Futter. Doch in den kleinen und flachen Wasserlöchern  fand  er nur winzige Stichlinge. Er muss also “ kleine Brötchen“ backen. Wenn der Hunger zu groß wird, kann man ihn bestimmt bald auf den Feldern bei der Suche nach Mäusen beobachten.

Und wieder einmal bin ich  in einen eisigen Bach in meiner nähreren Umgebung gestiegen, gut gerüstet mit Gummistiefeln, Stativ und Fernauslöser um meine Langzeitbelichtungen vom rauschenden Bach mit Eiskreationen und Schnee einmal aufzufrischen. Kalt war  es bei  den Minusgraden, doch  gefroren habe ich dank meiner vielen Paar Socken in den Gummistiefeln und vielen Schichten Bekleidung nicht. Danke mal an meine persönliche Ringelsockenstrickerin 🙂

Einen Fuchs konnte ich bei der Mäusejagd auf demselben Feld wie die Kornweihen beobachten. Davon entstanden aber nur Dokufotos von Kornweihe und Fuchs auf einem Bild! Die Entfernung war einfach zu groß. Der Eisvogel hat es im Winter auch nicht leicht. Ich konnte ein Exemplar an einem Tümpel beobachten. Als er dichter vor mir saß, war leider kein schönes Licht mehr. Es kommen aber bestimmt mal wieder bessere Eisvogelbilder.

Meine Wunschmotive, wie zum Beispiel den Vogel des Jahres 2017, den Waldkauz oder andere Eulen und Käuze finde ich leider nicht. ( Freue mich über Tipps…)

Hier nun eine kleine Auswahl meiner Schnee- und Frost Erlebnisse:

 

 

Dezemberallerlei

Nun steht schon fast Weihnachten vor der Tür, doch bisher ergaben sich im Dezember  noch nicht viele Fotoausflüge. Meist war das Wetter schuld. Auch die Motive sind recht rar.

Bei richtigem strengen Frost verspreche ich mir mehr Motive in der Natur.

Hier eine kleine Zusammenfassung der Erlebnisse seit dem letzten Beitrag über die Kornweihen.

Die winzigen Wintergoldhähnchen – Regulus regulus – mag ich gerne groß heraus kommen lassen. Sie sind die kleinsten Vögel Europas und wiegen nur ein paar Gramm. Zur Zeit sehe ich sie hier öfters. Ob es sich um heimische Exemplare oder Teilzieher aus dem Norden handelt,  kann ich leider nicht sagen. Aber sie sind hier, das freut mich sehr.

Über besondere Aufnahmen freue ich mich immer, z.B. als eins der  Wintergoldhähnchen eine winzige Feder am Schnabel hatte.  Auch einen Zaunkönig, der ja auch Schneekönig genannt wird, konnte ich beobachten. Sie singen auch im Winter. Sehr erfreulich  in der Singvogel armen Zeit. Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) ist  nach dem  Winter- und Sommergoldhähnchen der drittkleinste Vogel Europas!

Als der Stausee noch recht eisfrei war, konnte ich die glorreichen sieben – Silberreiher (Ardea alba, Syn.: Casmerodius albus, Egretta alba) am Morgen beim Aufwärmen beobachten und fotografieren. Sie gehören ebenso wie die Graureiher zu den Schreitvögeln. Die Silberreiher kamen in großen Trupps, doch sind sie auch recht fotoscheu. Ich freute mich, mal 7 auf einem Streich fotografisch zu erwischen. Dafür musste  ich mich reichlich verrenken um nicht meine Tarnung aufzugeben.

Der Stausee war dann  am 05.12.2016 bei eisigen Temperaturen  so gut wie zugefroren,  doch ich konnte einen wunderschönen Sonnenaufgang dort beobachten und habe auch mal wieder meine Zauberkugel heraus geholt und auf ein Geländer gelegt. Die sehr  vielen Gänsesäger, die dort vorher versammelt waren,  sind weiter  an  offene Gewässer gezogen. Vereinzelte Exemplare  sah ich noch an einem winzigen Wasserloch genau am Überlauf. Ein Duo Singschwäne (Cygnus olor)  startete am frühen Morgen  am Stausee und flog recht nah an mir  vorbei. Die Aufnahme davon gefällt mir sehr gut. Der blaue Himmel, das noch leicht rötliche Morgenlicht macht es für mich zu einem gelungenen Foto.

Auf dem Feld wo ich sonst die Kornweihen sah, konnte ich einen rüttelnden Mäusebussard, Buteo buteo, beobachten. Fast reglos stand er im Wind über dem Feld und versuchte mehrfach Mäuse zu erlegen. Leider hatte er keinen Erfolg.

Einen Tag fiel ein klein wenig Schnee. Er taute recht schnell wieder weg, da unangenehmer Regen einsetzte. Zwischen kleinen Tannen sah ich dann einen Grünspecht sitzen. Es handelt sich um ein anderes Weibchen in dem mir bekannten Revier! Das erkannte ich sofort. Dieses Exemplar war sehr scheu, doch ein paar Bilder im Restschnee gelangen mir. Er sah aus wie ein Weihnachtsspecht.  Der Grünspecht – Picus viridis –  wird auch Erdspecht genannt. Er ernährt sich überwiegend von Ameisen im Boden. Dafür hackt er, wenn er eine gute Stelle gefunden hat, sehr ausdauernd auch im gefrorenen Boden herum. Davon gelangen mir im letzten Winter mal tolle Aufnahmen.

Der Graureiher oder Fischreiher (Ardea cinerea) stand einsam und wartend auf dem Eis… doch es tat sich kein Loch vor ihm auf… so flog er bald davon 🙂

Ich wünsche allen noch eine schöne Adventszeit. Weihnachten naht mit großen Schritten.