Sommerfotosafari im August 2017

Noch ist ja Sommer, mit reichlich Regen und auch einigen Gewittern. Da kam dann die Nachtfotografie am Fenster zum Einsatz. Auch im nahen Höllengrund habe ich ein paar Langzeitbelichtungen aufgenommen. Es gestaltet sich schwieriger als man denkt, denn das Blattwerk im Höllengrund ist dicht. Es fällt also wenig Licht auf das Wasser und die Sonne wandert schnell. Den richtigen Aufnahmestandpunkt zu finden, macht es schon spannend.

Doch nun naht der Herbst   mit großen Schritten, der Holunder reift, die Kornelkirschen ebenso. Auch Äpfel, Birnen, Pflaumen usw. reifen nun. Hoffentlich gibt es eine gute Ernte nach dem nasskalten Frühjahr.

Vor ein paar Tagen hatte ich das Glück, junge Neuntöter auf dem Holunder zu fotografieren. Sehr fotogen sah auch ein Turmfalkenweibchen (Falco tinnunculus)   auf der Kornelkirsche aus! Auch der Herbst hat seine schönen Seiten, doch fand ich den Sommer viel zu kurz und wetterbedingt zu unbeständig.

Manche Vögel füttern noch die 2. oder gar die 3. Brut. So konnte ich eine Goldammer (Emberiza citrinella)  mit 3 fetten Raupen vom Kohlweißling  (Pieris brassicae) fotografieren. Ansonsten finde ich wenig Raupen in diesem Jahr.  Spinnen sind nun überall zu sehen. Es gibt da viele Radnetzspinnen aber auch Jagdspinnen, wie z.B. den nun auch hier heimischen  Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) .Eine der bedrohlich wirkenden Spinnendamen   konnte ich in der Nähe von Cunnewalde erblicken. Auch dort fand ich einen Kokon auf der Wiese. Sie haben sich also schon bis in meine Nähe ausgebreitet.

Aber keine Panik! Sie greifen nicht einfach an! Ich hatte vor Jahren auch schon einmal ein fettes Weibchen auf dem nackten Arm sitzen, es tat mir nichts. Vorsichtig hob ich sie damals  mit einem Halm wieder herunter. Ammen-Dornfinger sind die einzigen heimischen Spinnen neben der Wasserspinne, die in der Lage sind die menschliche Haut zu durchdringen. Die Bisse sollen sehr schmerzhaft sein! Aber wie gesagt, mir ist noch nichts passiert. Tagsüber ruhen sie meist, sie sind geschickte Jäger in der Nacht. Doch  im Spätsommer sonnen sie sich auch mal auf den Kokons, das habe ich schon gesehen und auch fotografiert.

Ich fotografiere sie gerne aus der Nähe,  dann kann man  wunderbar die Mundwerkzeuge bewundern! Bedrohlich sehen sie aus mit den großen Beißwerkzeugen  (Cheliceren) ! Die Männchen haben an den Tastern noch kleine Dornen, daher kommt der Name der Tiere. Ich hoffe, ich kann noch ein Männchen fotografieren.

Die Neuntöter (Lanius collurio) oder Rotrückenwürger, die ich an verschiedenen Stellen beobachten konnte, haben ihre Jungen erfolgreich groß gezogen. Die Jungvögel konnte ich beim selbstständigen Jagen nach Beute und auf ihren Ansitzwarten beobachten. Auch da gelangen mir noch ein paar schöne Aufnahmen. Jetzt sehe ich sie nicht mehr, das bedeutet, sie haben sich auf den langen Weg in den Süden  Afrikas begeben. Ich hoffe, sie kommen im nächsten Jahr wieder gesund und munter hier an. Neuntöter gehören zu der Ordnung der  Sperlingsvögel, Gattung echte Würger. Die Zeit der Zugvögel hat schon längst begonnen.

Und dann machte ich für mich  eine seltene Entdeckung, von der ich aber vermute, das er nur auf der Durchreise war. In der Umgebung von Löbau konnte ich einen Schwarzstorch dokumentarisch fotografieren! Das Licht war  leider sehr schlecht und er war recht scheu. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist neben dem allseits bekannten Weißstorch (Ciconia ciconia) die einzige in Europa brütende Art aus der Vogelfamilie der Störche (Ciconiidae)

Im Insektenreich erfreuten mich unter anderem die  Eichelbohrer oder Gewöhnliche Eichelbohrer (Curculio glandium) . Von denen sah ich einige. Ich mag sie sehr leiden, doch gelten sie als Schädlinge, da die Eichel- und Haselnussbohrer die Früchte anbohren. Eine besonders gefärbte Form des Kaisermantel Weibchens begeisterte mich. Die Valesina – Form ist grünlichbraun gefärbt.  Wespenspinnen (Argiope bruennichi) (auch Zebraspinne, Tigerspinne oder Seidenbandspinne) schmücken mit ihren kunstvollen Netzen  nun die Wiesen. Eine konnte ich  mit Beute fotografieren. Das einwickeln der Beute ging so schnell, das man nur sagen kann: Das Weibchen war ein Schnellwickler!  Einen  Rosenkäfer mit Haltegriff brachte mich zum Schmunzeln und auch  ein frecher Dünen-Sandlaufkäfer(Cicindela hybrida) in cooler Pose  machte mir  viel Freude beim Fotografieren. Und ich konnte meine einzige Raupe in diesem Jahr vom Schwalbenschwanz fotografieren. Die Falter sah ich öfters fliegen, auch die Paarung habe ich ja schon fotografieren können.

Siehe Beitrag: https://wiesensafari.de/2017/07/25/grosse-poette-kleine-kaefer-auf-meiner-urlaubsfotosafari-war-alles-dabei/

Doch von den  Raupen fand nur diese eine einzige, wunderschöne! Die Kreiselwespen werden immer weniger. Von einer großen Kolonie kann man nicht mehr reden. Doch davon zeigte ich ja schon einige Bilder.

Hier nun eine  kleine Auswahl meiner Bilder aus dem bisherigen August. Ich freue mich über Rückmeldungen. Alle Motive schaffen es nicht in einen Beitrag. Doch es werden immer wieder neue folgen.

 

Kleiner Sonderbeitrag, die wilden Mufflons (Ovis gmelini-Gruppe) waren wieder da!

Seit einigen Monaten sah ich keine wilden Mufflons (Ovis gmelini-Gruppe)  in der Oberlausitz.  Im Frühjahr 2017 sah ich sie zuletzt. Immer wieder hielt ich Ausschau nach ihnen.

Doch unverhofft kommt oft! Anfang August sah ich eine kleine Herde Muffelwild im Licht der untergehenden Sonne. Absolut wildlife natürlich.

Zum Glück war die Kamera griffbereit und ich konnte  sie fotografieren, als sie auf dem Stoppelfeld nach Futter suchten… und auch fanden. Auch fraßen sie noch stehen gebliebene Rapssamen.

Das Licht wurde schnell schwächer, doch ein paar schöne Aufnahmen von den Tieren gelangen mir.

Die Mufflons habe ich schon vor ein paar Jahren entdeckt. Unregelmäßig sieht man sie mal sporadisch , dann längere Zeit gar nicht. Auch wechseln sie öfters den Standort in ihrem Territorium.

Das  macht die Suche nicht leichter. Doch wenn ich sie dann unverhofft und  auch noch in Fotonähe erblicke,   freue ich mich sehr.

Ein Widder hatte beschädigte Hornspitzen, was bestimmt von Machtkämpfen herrührt. Ein Widder war noch etwas jünger, die Hörner waren noch nicht so prächtig ausgebildet.

Das Schaf, das ich sonst öfters mal sah, war nicht dabei. Das konnte ich gut an dem geschlitzten Ohr erkennen.

Ich hoffe, der Rest der Herde besteht auch noch.

Unter dem Stichwort Mufflon findet man in der Suche die älteren Beiträge aus den letzten Jahren. Da sieht man Mufflons im Sommer, im Winter usw.

 

Hier nun ein paar Bilder von der abendlichen Serie.

 

Übringens wurden die Mufflons auch schon in der Zeitung veröffentlicht: