Rehkitz (Capreolus capreolus) – Ein Frühlingskind!

Ich sah noch nie ein Rehkitz.
Auf so einen Moment habe ich schon sehr viele Jahre gewartet.
Am Morgen des  09.04.2021 hatte ich die unerwartete  und schöne Begegnung.
An einem Feldrand in der Oberlausitz sah ich ein Reh (Capreolus capreolus) stehen.  Es stand in einer für mich besonderen und ungewohnten Haltung.
Also schaute ich genauer hin. Da lag doch was… ja, ein Kitz! Es war noch ganz wackelig auf den Beinen und das Reh hatte noch die Nabelschnur hängen. Jedenfalls sah das Kitz noch sehr jung aus. Ein paar Fotos nahm ich auf. Selbstverständlich habe ich mich dem Geschehen nicht genähert. Das Kitz „stolperte“ noch ungeschickt  über die Wiese. Es trank bei der Mutter und wurde liebevoll abgeleckt. Eine sehr schöne Begegnung für mich! Am Tage und auf einem Feld wo die Gräser noch nicht hoch standen. Damit hätte ich nie gerechnet.  Nach einigen Stunden, als ich wieder dort vorbei kam, sah ich weder Kitz noch Ricke. Sie haben sich bestimmt in den nahen Wald verzogen, wo es mehr Schutz für das Kitz gab. Ich hoffe für das Kitz, das es die ganzen drohenden Gefahren und den neuen Kälteeinbruch überlebt.
Wildlife, Oberlausitz, 09.04.2021, Zuschnitt der Bilder.
Hier noch ein paar Infos zur Fortpflanzung beim Rehwild :
Die Paarungszeit beim Rehwild ist von Mitte Juli bis Anfang August. Diese Zeit nennt man Brunft oder Blattzeit. Doch das  befruchtete Ei entwickelt sich bei der Ricke erst einmal kaum. Das nennt man Keimruhe. Im Dezember fängt der Embryo dann  an zu wachsen. Die Tragezeit dauert 39 – 42 Wochen.  Im Mai oder Juni werden die Kitze geboren. Die verlängerte Tragzeit soll die Überlebenschancen steigern. Dann sind die Gräser auf den Wiesen und Feldern auch schon höher.
Die jungen Kitze fangen 6 – 20 Minuten nach der Geburt mit ihren ersten Stehversuchen an.  Eine halbe bis anderthalb Stunden nach der Geburt können Kitze stehen und und nach einer bis drei Stunden versucht es die ersten Schritte.

Wintervögel in Schönbach Fichtenkreuzschnäbel (Loxia curvirostra)

Endlich richtiger Winter in Schönbach! Schon seit ein paar Tagen liegt Schnee. Ich hoffe, der bleibt noch länger liegen.

Passend zum Winter sind auch die Fichtenkreuzschnäbel hier aufgetaucht. Ein Trupp mit ca. 30 Vögeln tummelte sich hier im Dorf. Auch wenn die Bedingungen nicht so optimal waren durch den ständig bedeckten Himmel, freue ich mich, das ich diese hübschen Vögel fotografieren konnte. Ich kenne sie  auch als „Zapfenknacker“. Wenn man in der Nähe steht, hört man ständig die Zapfen fallen, die sie verloren haben oder leer gefressen haben.

Hier ein paar Infos zu den Fichtenkreuzschnäbeln:

Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae).

Sie werden 16 – 18 cm groß. Der Körperbau ist gedrungen. Die Männchen sind meistens rötlich bis ziegelrot gefärbt und haben einen leuchtend roten Bürzel. Die Weibchen sind olivgrün gefärbt und haben einen gelblichen Bürzel. Die Jungen haben kräftige dunkle Streifen an den Flanken.

Ihr Lebensraum sind  Nadelwälder, meist  Fichten – und Tannennadelwälder.  Man findet sie aber auch in Mischwäldern, Parkanlagen und Gärten mit Nadelbäumen. Ihre Nahrung besteht aus den Samen der Fichten, sowie anderer Nadelbäume wie z.B. Tannen, Kiefern, Lärchen. Die gekreuzten Spitzen des Schnabels werden zum spreizen der Schuppen an den Zapfen verwendet. Sie fressen auch die Blatt- und Blütenknospen , Nadeln, Früchte und Beeren. Die Brut wird mit Insekten und auch mit Nadelholzsamen gefüttert. Die Brutzeit richtet sich nach dem Nahrungsangebot. Deshalb brüten sie schon im Winter, meistens von Januar bis März.

Auch fressen sie Schnee, da sie viele ölhaltige Samen fressen und somit viel Durst haben. Ich konnte auch schon einmal welche beim Trinken an einem Teich beobachten.

Außerhalb der Brutzeit streifen die Fichtenkreuzschnäbel viel umher. In Jahren mit hohem Nahrungsangebot kommen verstärkt nordische und östliche Brutvögel in großer Zahl nach Mitteleuropa.

Ich suchte sie schon einige Tage und beobachtete sie.  Ich konnte mehrere Pärchen beobachten.

Die Balz ist in vollem Gange. Das Männchen fütterte sein Weibchen ständig mit kleinen Häppchen.

Hier sind die Fichtenkreuzschnäbel überwiegend brütende Wintergäste. Jungvögel konnte ich auch schon beobachten.

Obwohl  die Sonne sich gar nicht zeigte, freue ich mich, diese hübschen Finken zu sehen. Sie sitzen meist ganz oben wo wohl die reifsten und schönsten Zapfen hängen. Meist verhalten sie sich ruhig und unauffällig. Nur im Trupp hört man sie rufen und singen. Nachtrag am 11.01.2021 : Heute Vormittag schien die Sonne! Ein paar Fichtenkreuzschnäbel sah ich still und heimlich fressend bei schönstem Licht.

Hier nun einige Bilder von den hübschen Vögeln: