Herbstzeit in der Oberlausitz

Der Herbst zeigt sich zur Zeit meist von seiner regnerischen Seite. Ein guter Grund, jeden Sonnenstrahl mit schönen Motiven auszunutzen.

Im Herbst sieht man  im allgemein die ausgeflogenen Drohnen der Wespen. Sie haben nun ihre Schuldigkeit getan und die Jungköniginnen begattet, damit diese im nächsten Jahr, wenn sie wieder aus ihren Verstecken kommen, einen kleinen, neuen Staat gründen können. Alle anderen Arbeiterinnen und Drohnen ( Männchen) werden leider sterben.  Es handelt sich um einjährige Tiere. In diesem Jahr sah ich mehrere Nester von den Hornissen… und entsprechend viele Hornissen. Auch gibt es viel Obst an den Bäumen, eben auch an den wilden Apfelbäumen… man weiß gar nicht, wo man die Drohnen suchen soll, die dann halbtrunken herum torkeln. Am diesjähren  Hornissenbaum ,  einem wilden Apfelbaum,  fand ich jedenfalls keine auf dem Fallobst. Auch nicht an dem Birnenbaum mit dem Nest im inneren des hohlen Baumes. Nach langer Suche fand ich dann einen Hornissendrohn nach dem tagelangen Dauerregen und Nebelwetter in einer Regenpause am Boden im Laub sitzend. Ideal für Fotos! Durch die kühle Luft sind sie ein wenig klamm und brummen nicht sofort davon. So gelang mir auch das Foto von dem Drohn der Deutschen Wespe. Auf den ersten Hornissendrohn hatte ich über 2 Stunden gewartet… und es gelangen mir keine Fotos, weil er unerreichbar hoch oben in einem Baum landete…da hatten wir noch schönes Wetter.

Die Fliegenpilze und bestimmt auch andere, aber essbare Pilze gedeihen nun prächtig. Ich suche noch nach dem perfekten Fliegenpilz… die jetzigen stehen äußerst ungünstig in einem Garten mit viel Schatten. Doch neue sind auf einer Wiese in Sicht! Sie haben erst den Boden durchbrochen.

Während der regnerischen Tage habe ich oft aus dem Fenster  geschaut… ob es nun endlich mal besser wird mit dem Wetter. Und siehe da, als die Wolkendecke kurz aufriss,  sah ich einen Grünspecht, Männchen – ganz hoch oben im Baum gegenüber sitzen. Höher ging es nicht mehr .. also schnell mit dem Tele mal ein paar Fotos aus freier Hand geschossen. Schön sieht man auf dem Bild, wie er sein Gefieder nach dem Regen trocknet. Mal ein besonderer Moment, den ich fotografieren konnte.

Danach begab ich mich sofort nach draußen und fand in meinem Lieblingswald eine Stelle,  wo die winzigen Wintergoldhähnchen, immerhin die kleinsten Vögel Europas, herum tollten und auf Futtersuche waren. Leider war ich da nicht lange ungestört… Pilzsammler und Forstmitarbeiter kamen… und die Vögel blieben dann leider auch fern. Doch ich hoffe sehr auf schöneres Wetter, nachdem der Goldene Oktober hier irgendwie völlig vorbei gezogen ist.

Hier ein paar Infos zu den Motiven der kleinen Bilderserie:

Meine Lieblingswepsen sind immer noch die Hornissen. Vespa crabro crabro,  ohne dem charakteristischem V auf dem Körper. Hornissen sind einjährige staatenbildende Hautflügler. Sie sind ebenfalls Papierwespen, die Nester in Hohlräumen bauen oder auch in Nistkästen und Spalten und auch Häusern. Die Nester fallen durch verschiedene Farbschichten auf. Der fotografierte Drohn, ein stechunfähiges Männchen, putzte sich nach dem Regen auf dem Laub am Boden. Ein prächtiges Tier. Sie fliegen bis Oktober sagt man… aber ich fand auch schon welche im November. Es kommt darauf an, wie kalt es in den Nächten ist. Nach den ersten Nachtfrösten nehmen sie rapide ab und sterben. Hornissen leiden  unter großen Vorurteilen, dabei ist sie viel  verträglicher als die Deutsche Wespe oder die Gemeine Wespe. Sie will niemals an unsere Lebensmittel im Sommer. Am  Ende des Sommers und dem nahenden Ende des Hornissenstaates kann man sie eher an Gärobst wie Pflaumen und Äpfeln finden. Oder sie nagen an Fliederbüschen und anderen Weichhölzern die Rinden ab.  Die Nester der Hornissen bleiben stets unter 1000 Exemplaren, haben  also bei weitem nicht die Größenordnung der Gemeinen oder der Deutschen Wespe.

Der Rote Fliegenpilz – Amanita muscaria- ist ein giftiger Blätterpilz. Am Anfang sind sie klein und kugelig, man könnte sie mit Bovisten verwechseln… aber sie haben schon eine rotgelbe Linie unter der Haut. Mir nicht bekannte, kleine Pilze würde ich eh nie essen! Manche ißt man nämlich nur einmal. Sie kommen von Juli bis Oktober vor. Das feuchte Wetter begünstigt nun ihr Wachstum. Der Hut ist 5 – 15 ( max. 30) cm breit. Anfangs sind sie kugelig, mit weißer, flockiger Hülle. bald gewölbt und später dann ausgebreitet. Sie sind lebhaft rot gefärbt und glänzen fettig. Sie haben regelmäßig bis unregelmäßig angeordneten konzentrischen, kegeligen, abwaschbaren Velumflocken. Manchmal werden die Velumflocken auch vom Regen gänzlich abgewaschen. Das Gift der Fliegenpilze verursacht einen rauschähnlichen Zustand, Bewusstlosigkeit ; Gefahr von Atemlähmung und Kreislaufversagen. Ich berausche mich lieber an dem schönen Anblick, der einfach zum Herbst dazu gehört!

Grünspecht – Picus viridis- ein Vogel, der einen volltönenden Reviergesang hat. Er ist auf Ameisennester und Ameisen als Nahrungsquellen angewiesen. Im Winter kommt es bei ihm dann oft zu Kälteverlusten, weil alle Ameisennester  eingefroren sind. Er besucht kaum Futterstellen. Am liebsten hält er sich in aufgelockerten Wäldern ( Laubwäldern) und Parkanlagen und Obstgärten auf.

Wintergoldhähnchen – Regulus regulus.  Hierbei handelt es sich um den kleinsten Vogel Europas. Er wird nur 8,5 – 9,5 cm groß. Auffällig bei den kleinen Vögeln ist der gelbe, schwarz eingerahmte Scheitelstreif. Sie huschen flink hin und her um ihre Hauptnahrung, die Springschwänze zu finden. Im Winterhalbjahr soll man sie mit Meisen und Baumläufern im Trupp finden. Sie sind Teilzieher.

Deutsche Wespe – Vespula germanica. Sie fliegt von April bis Oktober. Neben der Gemeinen Wespe ist sie die häufigste heimische Faltenwespe. Sie nistet teils über- teils unteridisch an stehts versteckten, dunklen Orten. Durch die Auswahl ihres Nistmaterials unterscheidet sie sich aber von der Gemeinen Wespe. Ihr Nest wird aus festem, oberflächlich grau verwittertem Holz erbaut. Deshalb sieht ihr Nest stets grau aus. Neben der Gemeinen Wespe ( Vespula vulgari) ist sie die einzige, die dem Menschen wirklich lästig wird. Ausgesprochen aggressiv verhalten sich beide Arten bei Störungen im Nestbereich. Vor allem treten sie aber im Hochsommer immer wieder unangenehm auf, wenn sie die Auslagen in Bäckereien usw. heimsuchen…oder die heimische Kaffeetafel auf der Terrasse.
Aufnahme vom 10.10.2016 Morgens, schlechtes Licht.

Und am 22.10.2016 ist  der Hornissendrohn unter den Top Bildern des Tages bei Stern View! Darüber freue ich mich natürlich sehr.

Unter den Top Bildern des Tages

Augustsafari

Alles was so kreucht und fleucht und fliegt ist für mich interessant. Da schaue ich dann genauer hin. Und freue mich, wenn ich meine Kamera einsatzbereit dabei habe.

Nachdem mein letzter Beitrag über Schmetterlinge in meiner Heimat gehandelt hatte, zeige ich nun andere interessante Motive, die ich vor der Kamera hatte. Ich mag ja die Vielfältigkeit der Natur. Die Zeit des Sommers fliegt nur so dahin, nur das es manchmal eher herbstlich als sommerlich ist. Auf den Feldern wird schon fleißig geerntet. Auch der Hafer ist nun fast reif.

Fü viele Fotos  kroch ich oft am Boden herum,  um z.B. die Raubfliege mit Beute zu fotografieren.Die Raubfliegen oder Jagdfliegen (Asilidae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) und werden innerhalb der Fliegen (Brachycera) zu den Spaltschlüpfern (Orthorrapha) gezählt.Oder die Dünen- Sandlaufkäfer bei der Paarung im heißten Sand zu fotografieren. Das Männchen hatte das Weibchen schon mit seinen kräftigen Zangen gepackt.Die  Dünen-Sandlaufkäfer oder Kupferbraune Sandlaufkäfer(Cici ndela hybrida) sind  Laufkäfer aus der Unterfamilie der Sandlaufkäfer (Cicindelinae). Für viele dieser Insekten braucht man viel Geduld und Ausdauer. Sie sind schnell flüchtend. Auch einer Hornisse ( Vespa crabro ) mit Beute für die Larven im Nest kann man sich nur sehr behutsam nähern. Sie fliegen sonst sofort mit ihrer Beute davon. Das Nest der Hornissen suche ich noch. Es muss in der Umgebung zu finden sein, da sich mehrere Hornissen dort tummelten. Und mit Hornissen kenne ich mich schon recht gut aus. Da verweise ich gerne noch mal auf meinen großen Artikel in der Zeitschrift Natur Heft 07/2014  siehe Publikatonen.

Ein sehr ruhiger Geselle beim Fotografieren war der hübsche Rüsselkäfer mit dem Namen: Bunter Rübenrüssler -Cyphocleonus dealbatus –

Er saß ebenso wie andere Artgenossen auf dem Rainfarn und schien die Sonne anzubeten.In dem neu entdeckten Gebiet sah ich auch zum ersten Mal das Männchen einer Feuerlibelle! Leider lies es sich nicht fotografieren. Diese Art ist wirklich sehr scheu. Dann war es auch noch recht duster und ich fand sie nicht mehr wieder.

Die Dolchwespen (Scoliidae) sind eine Familie der Hautflügler (Hymenoptera).Dolchwespen sind tagaktive Blütenbesucher, sie ernähren sich von Nektar und Honigtau hatte es mir auch angetan. Recht groß sind sie und sehr lebhaft waren sie auf Nektarsuche.

Auf einem Feld konnte ich zahlreiche Störche, zum Teil auch Jungstörche beobachten.Störche (Ciconiidae) sind eine Familie der Schreitvögel, Sie waren gar nicht so scheu, was mich sehr erfreute. Da ich auf fernen Feldern sehr viele andere  Störche sah, habe ich den Verdacht, das sie sich schon langsam aber sicher für den Zug in den Süden sammeln.  Besonders reizvoll erschien mir der Anblick einer Blutroten Heidelibelle auf einer Brombeere. Daher wartete ich  ewig auf die Sonne… und machte dann doch meine Schattenaufnahmen.  Mit Licht hätte alles viel mehr geleuchtet. Die Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) ist eine Libellenart aus der Familie der Segellibellen (Libellulidae). Doch am Wetter kann man leider nichts machen. Es ist und bleibt sehr wechselhaft in diesem Sommer.  Die Neuntöter (Lanius collurio) in einem neu entdeckten  Fotorevier sind recht scheu. Doch manchmal gelangen mir ein paar Aufnahmen gegen Abend,  wenn sie nicht mehr so lebhaft auf Nahrungssuche waren. Die Neuntöter, auch Rotrückenwürger genannt, sind die häufigsten heimischen Würger. Bald begeben sich diese Zugvögel wieder ins warme Afrika. Denn sie sind auf Insektennahrung und auch andere kleine Lebewesen, wie z.B. Mäuse, Frösche usw. angewiesen. Die Haubentaucher (Podiceps cristatus), dessen Brut und Aufzucht der Jungen ich beobachtete , sind schon längst alle geschlüpft und recht groß geworden. Von den 3 Nestern sah  ich nur ein Paar mit 3 Jungen. Die anderen sind weggezogen, bzw. ein Nest wurde ja aufgegeben. Siehe ein paar Beiträge weiter zurück.

Junge Hausrotschwänze erfreuten mich auf einem alten Schindeldach. Das sah sehr farbharmonisch aus. Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist eine Singvogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae)Der Eichelbohrer oder Gewöhnliche Eichelbohrer (Curculio glandium) ist ein Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Den fand ich durch Zufall… und für ein paar schnelle Fotos war er auch noch zu haben. Die langen Rüssel , womit sie Löcher in die Eicheln bohren, lassen sie immer sehr abstrakt aussehen. Die Käfer selbst sind winzig klein.

Blauflügelige Ödlandschrecken und Sandschrecken gibt es hier in der Heide auf den heißen Sandflächen und Waldwegen häufig. Sie haben so einen interessanten Anblick von vorne. Die meisten der Motive habe ich nun beschrieben. Hier nun eine kleine Auswahl an Bildern  meiner letzten Fotoausflüge.