Begegnung mit einem „Vampir“ – Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) – Oberlausitz

Was für eine besondere Begegnung!

Vor ein paar Tagen war es hier angenehm warm. Auf meiner Fototour wollte ich gerade eine winzige Zebra – Springspinne fotografieren. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas größeres Fliegen. Da dort in der Umgebung Fledermauskästen hängen, dachte ich sofort an eine Fledermaus! Und ich hatte Recht: Eine größere Fledermaus flatterte vor mir im Kreis herum. Auf einmal fiel sie herab und landete förmlich vor meinen Füßen.  Sie hat den ersten warmen Tag bestimmt zum Ausfliegen genutzt und war noch etwas unbeholfen nach dem Winterschlaf. Ich konnte schon mehrfach an verschiedenen Stellen beobachten, wie sie im Frühling am Tage auf die Jagd gehen.

Nun lag diese Fledermaus vor mir am Boden. Sie war recht groß und ich erinnerte mich daran, das ich schon mal den Großen Abendsegler fotografiert habe. Da sie nicht vom Boden aus starten kann und sie ungünstig im Gras lag, habe ich einen Ast gesucht und sie vorsichtig darauf krabbeln lassen. Nun aber schnell, denn wenn sie merkt sie kann starten, wird sie auch fort fliegen. Mit der Kamera in der einen Hand und dem Ast in der anderen Hand habe ich dann einige Fotos aufnehmen können.  Sie fing an sich zu putzen und zur recken und strecken. Es ging ihr gut! Sie war wohl nur ein wenig benommen. Später flog sie fort.

Es handelte sich um den Großen Abendsegler (Nyctalus noctula). Eine Fledermaus, die zu den Glattnasen gehört. Sie lebt überwiegend in den Wäldern. Das kurze Fell ist einfarbig und rostglänzend. Sie wird max. 8,2 cm groß und hat eine Flügelspannweite von 40 cm. Fledermäuse sind Säugetiere und Insektenfresser.

Sehr auffallend sind die deutlichen Drüsenwülste in den Mundwinkeln, die man bei geöffnetem Mund sieht. Diese Baumfledermäuse leben in kleinen Gruppen und bewohnen z.B.  auch alte Spechthöhlen. Laut Wikipedia führen sie lange Wanderungen zwischen ihren Sommer – und Winterquartieren durch.

Fledermäuse kann ich hier öfters beobachten, kurz vor Dämmerungsanbruch – im Spätherbst  auch am Tage – fliegen sie aus und gehen auf die Jagd. Sie fressen Nachtfalter, Grillen und Käfer. Auch Maikäfer schaffen diese Fledermäuse zu fressen. Sie sind rasante Flieger, wie ich finde. Sie fangen ihre Beute bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h .

Diese hübsche Fledermaus hat mich einfach begeistert! Angst hatte ich nicht. Anfassen wollte ich sie nicht und habe ich auch nicht. Auch wenn das kuschelige Fell zu Streicheleinheiten einlädt… es ist und bleibt ein Wildtier!

Hier nun einige Bilder von dem besonderen Erlebnis!

 

Motive:

Zebraspringspinne (Salticus scenicus

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)

 

 

Auf Frühlingssafari in der Oberlausitz

Der Frühling steht in den Startlöchern. Ich freue mich darauf! Der Winter war lang genug.  Nun war ich schon mal erkunden, was sich so im Fotorevier in der Oberlausitz tut.

Meine Neuentdeckung ist ein Waldkauz ( Strix aluco). Gemütlich sitzt er am Tage nach seiner “ Nachtschicht“  in seiner natürlichen Baumhöhle. So ein Motiv wollte ich schon lange fotografieren.

Er sitzt hoch oben in seiner natürlichen Baumhöhle, doch mit dem Tele bekommt man recht gute Aufnahmen hin.

Am liebsten frißt der Waldkauz Maulwürfe, junge Kaninchen und Mäuse. Gibt es die Kleinsäuger nicht ausreichend, greift er auch auf Vögel und Frösche, Kröten usw. zurück.

Auch habe ich die Oberlausitzer Teiche besucht. Dort  gibt es zur Zeit viel zu entdecken. Auch der Bärwalder See gefällt mir sehr gut.

Doch nun ist es jetzt erst einmal wieder sehr frisch geworden. Temperaturen um den Gefrierpunkt sind Nachts zur Zeit  keine Seltenheit. In der Osterwoche soll es wieder schöner und vor allem wärmer werden.

Allerdings ist es ja  erst Anfang April,  eigentlich kann man immer noch mit Schnee in den höheren Lagen rechnen. Auch ich werde meine Winterreifen am Auto noch nicht gegen die Sommerreifen wechseln. Ich halte mich da an die Regelung von O ( Oktober) bis O ( Ostern). Schon so manches Mal wurden wir hier noch von Schnee überrascht.

Als Durchzügler konnte ich mehrfach an verschiedenen Stellen Knäkenten beobachten und fotografieren. Sie sind recht scheu und sehr selten.

Die zur Paarungszeit blauen  Moorfrösche ( Rana arvalis ) habe ich in diesem Jahr fotografisch leider verpasst. Das lief eher versteckt im Schilf ab. Mehrfach habe ich die mir bekannten Stellen aufgesucht. Einmal hörte ich kurz welche. Doch es gibt ja auch noch zahlreiche  andere Amphibien und Reptilien, die jetzt aus ihrer Winterstarre erwacht sind.  Wenn man sich ganz ruhig verhält,  kommt auch mal eine Ringelnatter ( Natrix natrix) vorbei geschwommen.  Diese ungiftigen Schlangen lieben das Wasser und sie fressen sehr gerne Frösche . Da verweise ich dann gerne wieder auf das Buch:

Verbreitungsatlas und Situation der Amphibien (Lurche) und Reptilien (Kriechtiere) des Seenlandes Oder – Spree

 

Wo also Frösche sind, besteht auch die Gelegenheit einmal eine Ringelnatter bei der Futtersuche im Wasser zu beobachten.

Die Rotbauchunken ( Bombina bombina ) konnte ich dieses Jahr zum ersten Mal anschaulich beim „unken“ fotografieren. Sehr lustig sehen sie dabei aus, wie sie sich mit Luft vollpumpen und dann mit ihrem charakteristischen Unken ( hört sich  wie eine Hupe!)  die Schallblasen am Kopf leeren.

Mein Makroobjektiv kam auch schon wieder zum Einsatz. Zum Glück ist mein gebrochener Arm gut verheilt.. nun hält mich nichts mehr ab vom Fotografieren. Es bedarf nun erst mal wieder ein wenig Übung, aber es wird.

Auch Schmetterlinge gibt es schon zu beobachten. Ich sah schon reichlich Zitronenfalter, 2 Aurorafalter, C-Falter, Tagpfauenaugen, Trauermäntel… einige überwintern, manche schlüpfen schon neu aus den überwinterten Puppen.

Zahlreiche Spinnen sind schon längst wieder munter. An sonnigen Plätzen im Wald wuselt es richtig am Boden. Fotografieren konnte ich eine hübsche Springspinnenart. Ich tippe auf Marpissa radiata, Typisch für die Springspinnen sind die hoch entwickelten Augen. Sie haben vorne an der Stirn 4 scheinwerferartig vergrößerte und an den steil abfallenden Seiten des Kopfes jeweils 2 weitere.
Sie hat also 8 Beine und 8 Augen 🙂

Zur Zeit ist die Natur überall am Erwachen. Eigentlich weiß ich  gar nicht, was ich zuerst beobachten möchte. Jedes Jahr ist es aufs Neue spannend , was es zu entdecken gibt.  Sind die Zugvögel schon wieder da? Ja,  es gibt schon einige Entdeckungen.  Auch einen Wiedehopf ( Upupa epops) konnte ich schon dokumentarisch fotografieren. Das war am 10.04.2019 wildlife in der Oberlausitz. Leider hat man ja die Bäume an dem alten Nistplatz rigoros abgeholzt. Nun hoffe ich, eine neue Stelle zu entdecken, wo ich den Wiedehopf in seinem Lebensraum  fotografieren kann.

Kraniche stolzieren vereinzelt in kleinen Grüppchen auf den Feldern herum. Die Grauammer und auch die Grünfinken und andere Kleinvögel sind schon voller Eifer bei der Balz oder bauen gar schon Nester, wie zum Beispiel ein Paar Fitise (Phylloscopus trochilus), auch Fitislaubsänger genannt . Man erkennt sie gut an den helleren Beinen. Auch der Gesang ist anders. Der Zilpzalp, verrät sich durch seinen speziellen Gesang, er ruft den ganzen Tag seinen Namen : Zilpzalp.

Ein Paar Grünfinken ( Chloris chloris)  konnte ich schon 15.03.2019 beim Nestbau beobachten. Das Weibchen sammelte fleißig Nistmaterial.

Die größten heimischen Lappentaucher, die Haubentaucher (Podiceps cristatus)  sind schon fleißig bei der Balz. Sie bauen schon ein Nest und haben sich auch mehrfach gepaart. Das Nest ist etwas weiter weg, aber noch gut zu beobachten. Sehr schön schaut es aus, wenn sie bei ihren Ritualen die Kopffedern spreizen und sich gegenüber schwimmend aufrichten. Die Pinguinpose sah ich allerdings nicht.

Die Rohrweihen sind auch schon fleißig im Schilfrohr am Nest bauen. Sie sind eine große Gefahr für die Singvögel im Schilf und der Umgebung.

Eine Wasseramsel (Cinclus cinclus)  konnte ich auch fotografieren.  Doch diese faszinierende Amsel  hat ihr Revier sehr weit weg von Schönbach.  Sie ist auch im Winter hier heimisch.

Hier eine Auswahl  von  Bildern, die meine Begeisterung für den Frühling und die Motive in der Natur zeigen. Nicht alle Motive sind dabei. Sichten konnte ich auch schon einige andere Falter und Insekten und auch Singvögel.

Ich wünsche allen Betrachtern Freude beim Anschauen.

Gezeigte Motive:

Vögel:

Kraniche ( Grus grus)

Fitis ( Phyllosopus trochilus)

Waldkauz ( Strix aluco)

Wiedehopf ( Doku) ( Upupa epops) 10.04.2019

Haubentaucher (Podiceps cristatus)

Knäkente (Anas querquedula)

Grauauammer  (Emberiza calandra, Syn.: Miliaria calandra)

Grünfink ( Chloris chloris)

Schwarzkehlchen ( Saxicola rubicola)

Rohrweihe (Circus aeruginosus)  10.04.2019

Wasseramsel  (Cinclus cinclus)

Höckerschwan  (Cygnus olor)

Schmetterlinge und Insekten:

Trauermantel Nymphalis antiopa, Edelfalter

Biene am Palmkätzchen

Spinnen:

Springspinne : Marpissa radiata

Amphibien und Reptilien: 

Rotbauchunke ( Bombina bombina)

Ringelnatter ( Natrix natrix)

Kreuzotter ( Vipera berus)

Erdkröte ( Bufo bufo)

Andere Tiere:

Nutria (Myocastor coypus)