Frühling in Corona – Zeiten – Umgebung Schönbach im April 2020

Mein Aktionsradius war in Sachsen genau definiert: Mehr als 15 Km sollte man sich nicht von seinem Wohnort entfernen. Aber raus darf man noch, zum Glück. Ab und zu fotografierte ich dann auch ein wenig im Dorf oder dem angegebenen Radius. Dabei bin ich immer ganz alleine. Die Natur um mich herum lässt mich dann dieses leider sehr gefährliche Virus ein wenig vergessen. Das Wetter ist überwiegend super schön. Morgens manchmal recht frostig, aber Sonne satt! Nun wurden die Regeln ja schon wieder gelockert. Mein Radius vergrößert sich wieder.

Hier ein Auszug  meiner kürzlichen Erlebnisse. An einem Teich sah ich vor längerer Zeit einmal eine männliche  Knäkente (Spatula querquedula, Syn.: Anas querquedula) ( Erpel)  Das wollte ich genau wissen, weil sie immer schnell flüchtend war. Also fuhr ich an einem frühen Morgen dort hin. Er schwamm wieder dort herum ,  immer hinter den Stockenten her. Doch was kam an einem  Morgen auf mich zu? Ich konnte mein Glück kaum fassen: Eine Paar Löffelenten (Spatula clypeata, Syn.: Anas clypeata). Dieser Entenart begegne  ich nur sehr  selten und meist aus großer Ferne. Das waren für den Tag dann die neuen Freunde der Knäkente. Der Erpel schwamm den Enten hinterher und somit auch auf mich zu. Die Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich konnte alle 3 Enten aus nächster Nähe in toller Qualität fotografieren. Das nenne ich mal Fotografenglück. Ich sah auch noch Rohrweihen, Rotmilane, und eine Eisvogeldame setzte sich völlig unverhofft neben mir auf einen Ast, der auch noch frei einsehbar war. Davon gelangen mir dann auch noch ein paar schöne Bilder, ehe das Weibchen weiter flog. Nach einer Runde gründeln hatten die Enten dann genug und schwammen wieder davon. Doch ich konnte wirklich sagen: DAS war ein schöner Morgen an dem Teich.

Die Löffelenten haben ihren großen Schnabel um das Wasser für ihre Beute zu filtern.Sie durchsieben das Wasser nach Plankton, Wasserflöhen, Insektenlarven, Würmer, Kaulquappen und Laich. Es dominiert dabei planktische und fein kompartimentierte Nahrung. Sie sind hier eher nur Durchzügler.  Da ich die Tage vorher auch schauen war und sie nicht sah, vermute ich, das sie nur den einen Tag zum Ausruhen und Fressen dort waren. Sie sind etwas kleiner als Stockenten. Die Erpel sind wunderschön gefärbt. Die Weibchen ähneln den Stockentenweibchen, wenn da nicht der riesige Schnabel wäre.

Knäkenten sind kleiner als Stockenten. Die Knäkenten sind die einzigen Enten der Alten Welt, die im Winter die tiergeographische Region verlässt . Je nach Verbreitungsgebiet zieht sie in den Süden Indiens und Südostasiens und erreicht dann regelmäßig auch den australischen Kontinent. In Afrika überquert sie die Sahara, um an den Gewässern der Sahelzone zu überwintern. Das hätte ich nie von Enten gedacht. Sie bevorzugen überwiegend tierische Nahrung ähnlich den Löffelenten, doch sie gründeln nicht, sondern nehmen die Nahrung knapp unter der Wasseroberfläche auf. 

Die Rohrweihe suchte dort am Schilfgürtel bestimmt nach einem Brutplatz. Doch viel Schilf gibt es dort nicht mehr, sie wird wohl weiter gezogen sein, es gibt ja noch andere Teiche in der Gegend. Das Männchen mit den typischen hellen Flügeln und dunklen Flügelspitzen konnte ich auch erblicken. Doch nicht immer gelingen einem da tolle Fotos, wenn man gerade auf die Schwimmenten konzentriert ist.

Auch die Erdkröten konnte ich Anfang April auf dem Weg zu ihren Laichgewässern beobachten. Huckepack ging es meist schon aus dem Wald für die Männchen zu den Teichen. Es raschelte überall im Wald im Laub. Über staubige Waldwege ging es zielstrebig zu den Gewässern.

Nun habe ich schon wieder neue Motive entdeckt an denen ich noch dran bin… es dauert also noch ein paar Tage bis zum nächsten Beitrag.

 

Hier nun die Motive:

Löffelenten – Spatula clypeata

Eisvogel – Alcedo atthis

Rohrweihe – (Circus aeruginosus)

Knäkente – (Spatula querquedula, Syn.: Anas querquedula)

Erdkröten – Bufo bufo

 

 

 

 

Begegnung mit einem „Vampir“ – Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) – Oberlausitz

Was für eine besondere Begegnung!

Vor ein paar Tagen war es hier angenehm warm. Auf meiner Fototour wollte ich gerade eine winzige Zebra – Springspinne fotografieren. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas größeres Fliegen. Da dort in der Umgebung Fledermauskästen hängen, dachte ich sofort an eine Fledermaus! Und ich hatte Recht: Eine größere Fledermaus flatterte vor mir im Kreis herum. Auf einmal fiel sie herab und landete förmlich vor meinen Füßen.  Sie hat den ersten warmen Tag bestimmt zum Ausfliegen genutzt und war noch etwas unbeholfen nach dem Winterschlaf. Ich konnte schon mehrfach an verschiedenen Stellen beobachten, wie sie im Frühling am Tage auf die Jagd gehen.

Nun lag diese Fledermaus vor mir am Boden. Sie war recht groß und ich erinnerte mich daran, das ich schon mal den Großen Abendsegler fotografiert habe. Da sie nicht vom Boden aus starten kann und sie ungünstig im Gras lag, habe ich einen Ast gesucht und sie vorsichtig darauf krabbeln lassen. Nun aber schnell, denn wenn sie merkt sie kann starten, wird sie auch fort fliegen. Mit der Kamera in der einen Hand und dem Ast in der anderen Hand habe ich dann einige Fotos aufnehmen können.  Sie fing an sich zu putzen und zur recken und strecken. Es ging ihr gut! Sie war wohl nur ein wenig benommen. Später flog sie fort.

Es handelte sich um den Großen Abendsegler (Nyctalus noctula). Eine Fledermaus, die zu den Glattnasen gehört. Sie lebt überwiegend in den Wäldern. Das kurze Fell ist einfarbig und rostglänzend. Sie wird max. 8,2 cm groß und hat eine Flügelspannweite von 40 cm. Fledermäuse sind Säugetiere und Insektenfresser.

Sehr auffallend sind die deutlichen Drüsenwülste in den Mundwinkeln, die man bei geöffnetem Mund sieht. Diese Baumfledermäuse leben in kleinen Gruppen und bewohnen z.B.  auch alte Spechthöhlen. Laut Wikipedia führen sie lange Wanderungen zwischen ihren Sommer – und Winterquartieren durch.

Fledermäuse kann ich hier öfters beobachten, kurz vor Dämmerungsanbruch – im Spätherbst  auch am Tage – fliegen sie aus und gehen auf die Jagd. Sie fressen Nachtfalter, Grillen und Käfer. Auch Maikäfer schaffen diese Fledermäuse zu fressen. Sie sind rasante Flieger, wie ich finde. Sie fangen ihre Beute bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h .

Diese hübsche Fledermaus hat mich einfach begeistert! Angst hatte ich nicht. Anfassen wollte ich sie nicht und habe ich auch nicht. Auch wenn das kuschelige Fell zu Streicheleinheiten einlädt… es ist und bleibt ein Wildtier!

Hier nun einige Bilder von dem besonderen Erlebnis!

 

Motive:

Zebraspringspinne (Salticus scenicus

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)