Novembergrau auch in Schönbach

Trotz des überwiegend grauen Wetters war ich ab und zu auf Motivsuche. Es wird ja auch  noch eine Weile dauern, bis sich das ständige Nebelgrau wieder ändert. Es ist noch kein richtiger Winter und auch kein Goldener Herbst mehr. Am  12.11.2017 fiel hier am Abend der erste Schnee, doch dauerhaft liegen blieb er nicht.

Zu meiner Freude hielten sich ein paar Tage Fichtenkreuzschnäbel und Birkenzeisige im Dorf auf. Mit etwas Glück gelangen mir ein paar schöne Aufnahmen. Selten sehe ich die Birkenzeisige,  und wenn meist in Gesellschaft mit Erlenzeisigen hoch oben in den Erlen. Doch hier suchten sie an alten Brennnesseln und verdorrten Goldruten nach Samen! Ich hoffe, das solche Pflanzen auch in Zukunft einfach stehen bleiben, damit viele Samenfresser dort ihr Futter suchen können. Sehr geschickt turnten sie darauf herum. Ein Birkenzeisig hatte ein krankes Auge, doch sah er sehr munter aus und fraß genau wie seine anderen Kollegen die Samen. Fichtenkreuzschnäbel und Birkenzeisige gehören gemeinsam  zur Familie der Finken.

Hier ein paar Infos zu den Birkenzeisigen: Der Birkenzeisig (Carduelis flammea, teilweise auch Acanthis flammea), früher auch Leinfink genannt, ist ein Singvogel aus der Gattung der Zeisige (Carduelis) und der Familie der Finken (Fringillidae). Er ist etwa 12 bis 14 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 13 bis 17 cm. Das Gewicht beträgt etwa 13 bis 16 Gramm. Die Oberseite ist graubraun gestreift, sein Bauch weiß gefärbt. Der kleine Vogel hat einen karminroten Vorderscheitel und einen undeutlichen weißen Überaugenstreif. Weibchen und Jungvögel haben keine rosarote Brust wie das Männchen. Der Birkenzeisig klettert geschickt und ernährt sich von kleinen Sämereien und kleinen Insekten.

Die Fichtenkreuzschnäbel saßen leider sehr hoch, so das mir davon nur dokumentarische Aufnahmen gelangen. Ich füge hier Bilder aus dem September ein. Doch es macht Spaß die Zapfenpflücker zu beobachten. Sie knipsen mit ihrem starken Schnabel einen Zapfen ab und fliegen entweder auf einen stabilen Ast oder gar auf einen anderen Baum. Dort halten sie die Zapfen mit den Krallen fest und pulen die begehrten Samen aus den Zapfen heraus. Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae).

Ebenfalls konnte ich  verschiedene Eichelhäher beobachten. Sie suchten fleißig nach Futter um sich ihren Wintervorrat anzulegen. Einer hatte seinen Kropf voll und es schien, er wollte die Beute verstecken! Ein anderer saß in einer Birke und holte aus seinem „Geheimversteck“ seine Beute hervor.

Meisen und auch andere Vögel, die ein abgeerntetes Maisfeld kennen, brauchen auch noch nicht zu hungern. Dort lagen  am Rand kleine Haufen Körner herum, wo sie reichlich Nahrung finden. Geschickt pickten sie die Maiskörner auf!  Sehr flink sind sie dabei.

Nun hoffe ich, das sich der trübe November in seinen letzten Tagen mal von seiner schönsten Seite zeigt wie im letzten Jahr. Gerne möchte ich die Fichtenkreuzschnäbel und andere Wintergäste fotografieren.

 

Sperber ( Accipiter nisus) – Jäger am Sonnenblumenfeld

Im Sommer 2017  konnte ich ein wunderschönes, großes Sonnenblumenfeld bewundern und auch fotografieren.

Nun waren die Sonnenblumen längst verblüht und die Samenstände voll ausgebildet. Trist sieht so ein Feld dann aus. Aber es ist ein Futterparadies für viele Singvögel!

Und diese wiederum werden gerne gejagt von Greifvögeln wie Sperbern, Turmfalken.. auch Milane und Bussarde zogen dort ihre  Kreise.

Zum Glück begann die Ernte der Sonnenblumen  erst vor ein paar Tagen. Somit hatte ich das Glück, einen Sperber dort über längere Zeit  zu beobachten.

Eine Menge Geduld und auch Glück  braucht man, wenn man einen Sperber bei der Jagd oder beim Ansitz fotografieren möchte.

Die erste Sichtung war ein Zufall, doch da witterte ich meine Chance und habe mich so oft es ging auf die Lauer gelegt, wie man so schön sagt.

Zuerst beobachtete ich, wo sich denn die vielen Finken ( Stieglitze, Grünfinken, Bergfinken, Buchfinken ) und auch andere Vögel wie Spatzen am Sonnenblumenfeld aufhalten.

Auch Eichelhäher ( Garrulus glandarius) suchten dort nach Nahrung. Ab und an beobachteten sie dann vom sicheren Baum aus, was sich dort am Sonnenblumenfeld tut.

Wo die Singvögel  in größeren Mengen ständig zwischen den reifen Sonnenblumen und den nahen Bäumen zum Ausruhen und Schutz suchen hin und her flogen, da war der richtige Standort für mich. Nun übte ich mich in Geduld. Den Sperber sah ich öfters fliegen, mein Wunsch war es, ihn aus der Nähe und beim Ansitzen zu fotografieren.

In regelmäßigen Abständen überflog er sein auserkorenes Jagdrevier. Dann gab es mächtig  Aufregung bei den Singvögeln, alles flog hektisch auf und wild umher. Das war ein gutes Zeichen für mich… gleich kommt hoffentlich der Sperber herab gestürzt mit einem spektakulären, wendigen Flug! Er verfolgte sein mögliches Opfer tief in die Sonnenblumen hinein oder jagte es zwischen Bäumen hindurch. Äußerst schwierig, ihn da zu fotografieren. Manchmal verhielt er sich auch heimtückisch, kam langsam angeschwebt,  wenn andere Greifvögel wie z.B. der Rotmilan ( Milvus milvus ) seine Kreise zog. Dann war die Finkenschar  wohl etwas abgelenkt. Ganz ruhig landete er dann auf einer der vielen tausenden Sonnenblumen. Um dann völlig überraschend los zu stürzen.

Jedenfalls bin ich sehr froh, das mir ein paar Bilder vom jagenden Sperber gelangen. Es handelt sich um ein junges Männchen, auch Sprinz genannt, wie ich meinen Bestimmungsbüchern entnehme. Alle anderen Männchen von Greifvögeln werden Terzel genannt.

Auch in Niedersachsen sah ich schon Sperber auf Sonnenblumen Ansitzen.Leider wurden die Blühstreifen an Feldern mit hohen Sonnenblumen immer weniger.

 

Ein paar Infos zum Sperber:

Der Sperber – Accipiter nisus – ist ein Greifvogel. Er hat eine Körperlänge von 28 bis 38 cm. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 58 – 80 cm. Die Weibchen der Sperber sind fast doppelt so groß wie die Männchen. Sperbermännchen sind auf der Oberseite graublau. Die Weibchen sind da schiefergraubraun gefärbt und somit unscheinbarer.

Sie kommen in Wäldern, Parks, Friedhöfen und ähnlichen Grünanlagen vor. Selten sah ich bisher Sperber. Meist allerdings an Sonnenblumenfeldern.

Sie jagen meist kleine Vögel in Deckungsreicher Landschaft. Wenn sie gut getarnt im belaubten Baum sitzen kann man sie kaum erkennen. Sie bauen ihren Horst oft auf Seitenästen in Stammnähe . Es werden 4 – 6 Eier gelegt, die 33 – 35 Tage bebrütet werden. Sie brüten einmal im Jahr. Die Jungen bleiben ca. 30 Tage im Nest. Sperber sind als Standvögel, Teilzieher oder Zugvögel bekannt. Der Bestand der Sperber erholt sich wieder. Leider wurden diese hübschen Greife früher verfolgt, da man die Singvögel vor ihnen beschützen wollte. Leider hat man den Bestand der Sperber stark mit dem Pestizid DDT reduziert. Die Fortpflanzung wurde dadurch stark beeinträchtigt.