Ringelnatter (Natrix natrix) frißt einen Karpfen! Selten so zu sehen!

Das absolut besondere Erlebnis!
Ständig schaute ich, was die Ringelnattern ( Natrix natrix) so treiben.
Oft schwammen sie genau vor meiner Nase vorbei. Allerdings immer ohne Beute. Ich hätte sie so gerne mal mit Beute fotografiert die meist aus Fröschen, Molchen besteht. Auch Fische werden genommen. Und auch Aas, las ich.
Aber was für ein spannendes Drama, was sich dann abspielte und ich fotografisch im Gegenlicht festhalten konnte:
Die Ringelnatter schwamm zwischen den Seerosenblättern herum. Tauchte ab.. es wackelte ordentlich im Blattwerk. Dann tauchte sie wieder auf! Aber nicht mit einem Frosch, sondern einem größeren Fisch, einem Karpfen! Wow.. ein Gewusel. Manchmal konnte ich sie nicht mehr erblicken. Kraftvoll hielt sie ihre Beute fest!Sie besitzt ein paar spitze Zähne. Zu meinem Glück schwamm sie dann auch noch in meine Richtung zum Ufer! Dort konnte ich einige Zeit beobachten, wie sie ihren Kiefer immer weiter öffnete und den Fisch verschlang. Allerdings verzog sie sich dann weiter in einen nicht einsehbaren Bereich, wo ich nicht mehr fotografieren konnte.
Wildlife, Oberlausitz, Juli 2025
Fotografiert habe ich mit meiner Canon 7d Mark II und dem Sigma Tele 150 – 600 mm.
2 Tage später meine ich, dieselbe Ringelnatter wieder zu sehen. Sie hatte noch einen ganz dicken „Bauch“. Davon gelang mir nur ein paar Dokufoto, doch das zeige ich hier auch einmal. Die Ringelnatter war ein recht großes Exemplar! Der Kopf war recht kräftig.
Männchen werden 60 – 80 cm lang. Weibchen 80 – 120 cm
Ich denke, es war ein Weibchen, schätze die Größe auf ca. 100 cm.

Spätsommersafari

Nun nähert sich langsam, aber sicher der Herbst. Der letzte schöne Tag seit vielen Wochen war der 21.09.2018. Am  Abend ging es los mit Sturm, Gewitter, Regen und einem unangenehmen Temperatursturz. Vor einigen Tagen konnte ich beobachten, wie sich die Schwalben, Rauchschwalben und auch Mehlschwalben zum großen Vogelzug in den Süden sammelten. Auch die Stare konnte man in großen Schwärmen sehen.

Besonders toll war es auch, einen Trupp Schwarzstörche zu beobachten. Sie sammelten sich an den Oberlausitzer Teichen zum Zug in den Süden. Selten, das ich so viele dieser scheuen und doch eher seltenen Vögel sah.

Es  ist also an der Zeit, sich an die letzten schönen Wochen zu erinnern. Nach einem kleinen Regentag war ich im „Höllengrund “ um Langzeitbelichtungen aufzunehmen. Viele Stunden war ich dort, wegen dem Licht,  um den richtigen Platz zu finden und einfach das ständige Rauschen des Baches zu genießen.

Dieser heiße Spätsommer bot mir auch einige  besondere Schmetterlingsmotive. Zum Beispiel den schönen , flinken  Wanderfalter, das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum).  Hektisch wie ein Kolibri  schwirrt  es  manchmal im Sekundentakt über die Blüten. Und am Morgen konnte ich es sogar sitzend fotografieren.

Die Plagegeister (heimische Stechmücken)  aus der Regentonne konnte ich auch ganz ansprechend fotografieren. Sie grinsen einen ja richtig frech an 🙂 . Mückenlarven sind ja noch interessant, doch die geschlüpften Mücken eher lästig. Das Fotografieren war recht spannend. Sie tauchen ja auch immer wieder ab, wenn sie sich gestört fühlen.

Besonders freute ich mich über die Entdeckung des Ameisenbläulings. Dieser besondere Bläuling braucht den großen Wiesenknopf sowie Knotenameisen  für die Entwicklung seiner Raupen. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous, syn. Maculinea nausithous und Glaucopsyche nausithous)  gehört zu den Tagfaltern aus der Familie der Bläulinge. Manche nennen ihn auch Schwarzblauer Bläuling oder Schwarzblauer Moorbläuling. Zum Glück wurde die kleine Wiese mit den paar Wiesenknopfpflanzen erst nach der Raupenzeit gemäht.

Daneben flatterte dann zu meiner Freude tief im Gras auch noch der Kurzschwänzige Bläuling ( Cupido argiades) herum. Auch davon gelangen mir bei sehr warmen Wetter ein paar Aufnahmen.

Trotz der Hitze war ich mehrfach an den mir bekannten Stellen, wo es die Europäische Gottesanbeterin ( Mantis religiosa ) gibt. Ich fand in diesem Jahr nur  wenige Exemplare und hoffe, sie vermehren sich ausreichend, damit im nächsten Jahr wieder welche zu finden sind.

In der Heide sah ich unzählige Blauflügelige Ödlandschrecken und zu meiner Freude auch noch die Rotflügelige Ödlandschrecke  (Oedipoda germanica) . Diese  sollen recht selten sein. Sie kommen an warmen, sonnigen Stellen vor. Hier in der Heide sah ich einige Exemplare. Sie sollen vom Aussterben bedroht sein, weil sie sehr empfindlich auf die Verbuschung ihres Lebensraumes reagieren.

An einem Fischteich, der langsam abgelassen wurde, konnte ich 2 Durchzieher beobachten. Es handelte sich um Flussuferläufer.  Schön nah konnte ich ihn einmal unverhofft fotografieren. Der Flussuferläufer ( Actitis hypoleucos) ist eine monotypischer Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel. In Mitteleuropa ist dieser Vogel verbreitet aber wenig ein häufiger Brut- und Sommervogel. Die beiden Exemplare die ich in der Oberlausitz sah, pickten emsig im Schlick nach Futter.

Nach dem 15. September war nur noch wenig Wasser im Teich. Das Abfischen sollte nun hoffentlich  im Gange sein. Bei den hohen Temperaturen hatten es die Fische in den Teichen nicht leicht. Besonders die Karpfen waren eifrig am Luft schnappen mangels Sauerstoff. Erst fotografierte ich das Geschehen von oben, doch dann legte ich mich auf Augenhöhe in den trocken Schlick um den Karpfen in die offenen Mäuler zu fotografieren. Der niedrige Wasserstand ermutigte allerdings auch die Kormorane, dort nach leichter Beute zu fischen. Sie sind sehr scheu, doch der Hunger hatte ihm wohl seine Scheu genommen. Er hatte einen recht großen Fisch erbeutet, den er nicht unter Wasser verschlingen konnte. Er kämpfte mit dem Fisch herum, der doch endlich seine Flossen anlegen sollte, damit er besser rutscht. Am Ende verschlang er ihn natürlich.

In einem Garten in Schönbach konnte ich dann mit viel Geduld und Ausdauer Rhododendronzikaden (Graphocephala fennahi, Syn.: Graphocephala coccinea)  fotografieren. Des Gärtners Feind waren nun meine Fotomotive. Diese Zikaden waren ganz schön wuselig und im September auch noch mit der Vermehrung beschäftigt. Das Weibchen legt dazu die Eier in die neuen Knospen. Die Knospen werden dann leider schwarz. Diese winzigen Zikaden gehören zu den Rundkopfzikaden aus der Familie der Kleinzikaden.

Die Eiablage konnte ich nach mehreren Versuchen fotografieren.

Und auch meine Lieblingswespen, die Hornissen konnte ich nun beobachten. Die Zeit der Hornissen neigt sich wieder einmal dem Ende zu. Die Jungköniginnen und die Drohnen verlassen nun die Nester. Ich fand einige Nester in diesem Jahr. In hohlen Apfelbäumen, in Kirschbäumen und auch in einem Spalt in einem Scheunendach.

Die Drohnen und auch die Arbeiterinnen fressen nun gerne von gärigem Obst, von dem es in diesem Jahr reichlich gibt. Man kommt mit der Ernte gar nicht hinterher, so viele Äpfel, Birnen usw. gibt es. Ich fotografiere sie dann sehr gerne in Nestnähe z.B. am Fallobst oder wo sie sich aufwärmen.

Hier nun eine Übersicht meiner Erlebnisse aus dem Spätsommer. Nun heißt es erst einmal wieder neue Motive im Herbst zu finden.

In meinem nächsten Bericht werde ich auch ein Buch bewerben, an dem ich maßgeblich beteiligt bin. Es steht nun vor der Veröffentlichung.

Viel Spaß beim Betrachten meiner Fotos.