Herbstsafari – bei Wind und Wetter

Der Herbst zeigte sich bis vor ein paar Tagen von seiner schönsten Seite. Es war noch schön warm, die Sonne schien sogar und das bunte Laub erfreute Augen und Seele.

Doch dann schlug der Goldene Oktober in typisches Oktoberwetter um. Starker Wind, viel Regen… Kälte…und es wurde schwierig mit den Motiven.

Zwischen den 2 großen Herbststürmen, der auch uns Arbeit bescherrt hat,  gab es noch ein paar ruhigere Tage.

Da hatte ich die Idee,  im Wald zu fotografieren. Pilze sollten es sein. Nicht unbedingt bei mir beliebte Speisepilze, nein es sollten Stäublinge sein.

 

Nachdem ich endlich reife Flaschen-Stäublinge  (Lycoperdon perlatum, syn. L. gemmatum) gefunden hatte…. versuchte ich mich an Fotos, wobei die Stäublinge möglichst ihre Sporen verteilen!

Wikipedia schreibt u. A. dieses über den Flaschenstäubling: Der Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum, syn. L. gemmatum), im Volksmund oft auch inkorrekt als Flaschenbovist bezeichnet, ist einer der häufigsten Stäublinge.

Einfach geht anders…. aber ein paar  gelungene Fotos entstanden hier im Wald. Die Bedingungen für solche Aufnahmen müssen sehr gut sein, ich habe versucht das beste daraus zu machen.

Auch war ich wieder im Höllengrund, Langzeitbelichtungen mit herbstlichen Laub aufnehmen. Doch es wird schwieriger dort hin zu kommen. Auch hat der Sturm hier gewütet. Da es nicht immer möglich war mit dem Stativ im Wasser zu fotografieren, musste ich improvisieren. Und nein! Der Kamera ist nichts passiert! Ohne Risiko gibt es manchmal keine guten Bilder.

Dann wurde das Wetter leider sehr  schlecht und meine Fotoausbeute hält sich in Grenzen. Der Herbst neigt sich dem Ende zu, die Bäume haben schon überwiegend ihr bunt

gefärbtes Laub verloren.

Überraschender Weise konnte ich in meinem Heimatdorf einen Tannenhäher beobachten. Doch ohne ensprechendes Licht entstanden leider nur Dokufotos! Aber meine Freude ist groß, das ich ihn entdeckt habe. Nun hoffe ich natürlich, das er sich auch noch einmal bei super Wetter von seiner schönsten Seite zeigt.

Der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) ist eine Singvogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Mit 22 bis 33 cm Körperlänge ist er ein mittelgroßer Vertreter seiner Familie, der sich durch sein schwarz-braunes, weiß getüpfeltes Gefieder und einen langen, meißelförmigen Schnabel auszeichnet.

Auch konnte ich endlich wieder einmal ein  (Erithacus rubecula) ,  welches zur Familie der Fliegenschnäpper gehört, fotografieren. Selten sehe ich diese aparten Tiere.

Es beginnt nun die gemütliche Zeit daheim…. Zeit um Bilder auszuwerten, sortieren usw.

Hier ein kleiner Einblick der Herbstaktivitäten, die gerne geteilt werden dürfen.

Sperber ( Accipiter nisus) – Jäger am Sonnenblumenfeld

Im Sommer 2017  konnte ich ein wunderschönes, großes Sonnenblumenfeld bewundern und auch fotografieren.

Nun waren die Sonnenblumen längst verblüht und die Samenstände voll ausgebildet. Trist sieht so ein Feld dann aus. Aber es ist ein Futterparadies für viele Singvögel!

Und diese wiederum werden gerne gejagt von Greifvögeln wie Sperbern, Turmfalken.. auch Milane und Bussarde zogen dort ihre  Kreise.

Zum Glück begann die Ernte der Sonnenblumen  erst vor ein paar Tagen. Somit hatte ich das Glück, einen Sperber dort über längere Zeit  zu beobachten.

Eine Menge Geduld und auch Glück  braucht man, wenn man einen Sperber bei der Jagd oder beim Ansitz fotografieren möchte.

Die erste Sichtung war ein Zufall, doch da witterte ich meine Chance und habe mich so oft es ging auf die Lauer gelegt, wie man so schön sagt.

Zuerst beobachtete ich, wo sich denn die vielen Finken ( Stieglitze, Grünfinken, Bergfinken, Buchfinken ) und auch andere Vögel wie Spatzen am Sonnenblumenfeld aufhalten.

Auch Eichelhäher ( Garrulus glandarius) suchten dort nach Nahrung. Ab und an beobachteten sie dann vom sicheren Baum aus, was sich dort am Sonnenblumenfeld tut.

Wo die Singvögel  in größeren Mengen ständig zwischen den reifen Sonnenblumen und den nahen Bäumen zum Ausruhen und Schutz suchen hin und her flogen, da war der richtige Standort für mich. Nun übte ich mich in Geduld. Den Sperber sah ich öfters fliegen, mein Wunsch war es, ihn aus der Nähe und beim Ansitzen zu fotografieren.

In regelmäßigen Abständen überflog er sein auserkorenes Jagdrevier. Dann gab es mächtig  Aufregung bei den Singvögeln, alles flog hektisch auf und wild umher. Das war ein gutes Zeichen für mich… gleich kommt hoffentlich der Sperber herab gestürzt mit einem spektakulären, wendigen Flug! Er verfolgte sein mögliches Opfer tief in die Sonnenblumen hinein oder jagte es zwischen Bäumen hindurch. Äußerst schwierig, ihn da zu fotografieren. Manchmal verhielt er sich auch heimtückisch, kam langsam angeschwebt,  wenn andere Greifvögel wie z.B. der Rotmilan ( Milvus milvus ) seine Kreise zog. Dann war die Finkenschar  wohl etwas abgelenkt. Ganz ruhig landete er dann auf einer der vielen tausenden Sonnenblumen. Um dann völlig überraschend los zu stürzen.

Jedenfalls bin ich sehr froh, das mir ein paar Bilder vom jagenden Sperber gelangen. Es handelt sich um ein junges Männchen, auch Sprinz genannt, wie ich meinen Bestimmungsbüchern entnehme. Alle anderen Männchen von Greifvögeln werden Terzel genannt.

Auch in Niedersachsen sah ich schon Sperber auf Sonnenblumen Ansitzen.Leider wurden die Blühstreifen an Feldern mit hohen Sonnenblumen immer weniger.

 

Ein paar Infos zum Sperber:

Der Sperber – Accipiter nisus – ist ein Greifvogel. Er hat eine Körperlänge von 28 bis 38 cm. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 58 – 80 cm. Die Weibchen der Sperber sind fast doppelt so groß wie die Männchen. Sperbermännchen sind auf der Oberseite graublau. Die Weibchen sind da schiefergraubraun gefärbt und somit unscheinbarer.

Sie kommen in Wäldern, Parks, Friedhöfen und ähnlichen Grünanlagen vor. Selten sah ich bisher Sperber. Meist allerdings an Sonnenblumenfeldern.

Sie jagen meist kleine Vögel in Deckungsreicher Landschaft. Wenn sie gut getarnt im belaubten Baum sitzen kann man sie kaum erkennen. Sie bauen ihren Horst oft auf Seitenästen in Stammnähe . Es werden 4 – 6 Eier gelegt, die 33 – 35 Tage bebrütet werden. Sie brüten einmal im Jahr. Die Jungen bleiben ca. 30 Tage im Nest. Sperber sind als Standvögel, Teilzieher oder Zugvögel bekannt. Der Bestand der Sperber erholt sich wieder. Leider wurden diese hübschen Greife früher verfolgt, da man die Singvögel vor ihnen beschützen wollte. Leider hat man den Bestand der Sperber stark mit dem Pestizid DDT reduziert. Die Fortpflanzung wurde dadurch stark beeinträchtigt.