Jäger der Nacht : Waldohreulen (Asio otus) – Wildlife, Oberlausitz 2020

Ich bin sehr stolz:

In eigener Sache: Meine erste eigene, große und öffentliche Ausstellung mit knapp 20 großformatigen Bildern ( Rahmen 80 x 60 cm) ist fertig! Die Bilder hängen und warten angeschaut zu werden!

Eine öffentliche Bekanntmachung mit Details  folgt sobald es die Corona – Einschränkungen wieder erlauben! 

Die Bilder zeigen einen kleinen Querschnitt meiner fotografischen Werke. 

 

Es war eine große Freude für mich, ein Paar Waldohreulen  (Asio otus) mit ihren 3 Ästlingen ein paar Tage zu beobachten. Sie hatten das Nest schon verlassen und ruhten oder krochen in den verschiedenen Bäumen herum. Absolut wildlife, keine Beringung usw. Wenn sie das Nest verlassen werden sie Ästlinge genannt.  Als Nester werden Elstern-  oder Krähennester verwendet. Ein Gelege besteht meist aus 4 – 6 Eiern. Die Jungen sind oft Beute von Uhus, Mardern und auch Bussarden.

Die Brut dauert 27 -28 Tage. Danach werden sie ein paar Tage intensiv gehudert. Wenn die Nestlinge älter als 14 Tage sind, wacht das Weibchen in Nestnähe oder am Nestrand. Wenn sie hoch oben in den Bäumen sitzen, beteiligen sich beide Elterntiere bei der Fütterung. Nach 10 Wochen können die Jungen selbstständig Mäuse jagen.

Leicht sind sie nicht zu entdecken. Die Färbung des Gefieders dient der Tarnung; ruhende Vögel im Geäst sind kaum zu entdecken. Ein Alttier ist immer in der Nähe und passt auf, blinzelt manchmal oder putzt sich intensiv das Gefieder.  Ansonsten wird am Tage geruht und in der Dämmerung und in der Nacht gejagt.

Aufnahmen von Mai/ Juni 2020, wildlife, Oberlausitz.

Die Waldohreule ( Asio otus) ist ein Vogel der zu den eigentlichen Eulen gehört. Sie ist eine der häufigsten Eulen in Mitteleuropa.

Gerne brüten sie  am Waldrand in Nadelbäumen, da diese ausreichend Schutz bieten.

Die Hauptbeute besteht aus Mäusen, die sie als Ansitzjäger erbeuten. Sie jagen 5 -6 Stunden in der Nacht mit einer längeren Pause bis weit nach Mitternacht . Dann jagen sie bis in die Morgendämmerung hinein.

Die Jungvögel werden Ästlinge genannt. Sie werden auch nach dem Verlassen des Nestes noch ein paar Wochen mit Futter versorgt. Gut getarnt sitzen sie am Tage ruhig in den Bäumen.

Die Waldohreule frisst auch Insekten, die sie direkt vom Boden aus erbeutet. Für Maikäfer ( die ich schon lange nicht mehr sah) , kriechen sie geschickt durch die Büsche.

 

Hier nun eine kleine Auswahl meiner Bilder:

Waldohreule – Asio otus

Alttier

Ästlinge

 

Vorschau:  seltener Ortolan

Sperber ( Accipiter nisus) – Jäger am Sonnenblumenfeld

Im Sommer 2017  konnte ich ein wunderschönes, großes Sonnenblumenfeld bewundern und auch fotografieren.

Nun waren die Sonnenblumen längst verblüht und die Samenstände voll ausgebildet. Trist sieht so ein Feld dann aus. Aber es ist ein Futterparadies für viele Singvögel!

Und diese wiederum werden gerne gejagt von Greifvögeln wie Sperbern, Turmfalken.. auch Milane und Bussarde zogen dort ihre  Kreise.

Zum Glück begann die Ernte der Sonnenblumen  erst vor ein paar Tagen. Somit hatte ich das Glück, einen Sperber dort über längere Zeit  zu beobachten.

Eine Menge Geduld und auch Glück  braucht man, wenn man einen Sperber bei der Jagd oder beim Ansitz fotografieren möchte.

Die erste Sichtung war ein Zufall, doch da witterte ich meine Chance und habe mich so oft es ging auf die Lauer gelegt, wie man so schön sagt.

Zuerst beobachtete ich, wo sich denn die vielen Finken ( Stieglitze, Grünfinken, Bergfinken, Buchfinken ) und auch andere Vögel wie Spatzen am Sonnenblumenfeld aufhalten.

Auch Eichelhäher ( Garrulus glandarius) suchten dort nach Nahrung. Ab und an beobachteten sie dann vom sicheren Baum aus, was sich dort am Sonnenblumenfeld tut.

Wo die Singvögel  in größeren Mengen ständig zwischen den reifen Sonnenblumen und den nahen Bäumen zum Ausruhen und Schutz suchen hin und her flogen, da war der richtige Standort für mich. Nun übte ich mich in Geduld. Den Sperber sah ich öfters fliegen, mein Wunsch war es, ihn aus der Nähe und beim Ansitzen zu fotografieren.

In regelmäßigen Abständen überflog er sein auserkorenes Jagdrevier. Dann gab es mächtig  Aufregung bei den Singvögeln, alles flog hektisch auf und wild umher. Das war ein gutes Zeichen für mich… gleich kommt hoffentlich der Sperber herab gestürzt mit einem spektakulären, wendigen Flug! Er verfolgte sein mögliches Opfer tief in die Sonnenblumen hinein oder jagte es zwischen Bäumen hindurch. Äußerst schwierig, ihn da zu fotografieren. Manchmal verhielt er sich auch heimtückisch, kam langsam angeschwebt,  wenn andere Greifvögel wie z.B. der Rotmilan ( Milvus milvus ) seine Kreise zog. Dann war die Finkenschar  wohl etwas abgelenkt. Ganz ruhig landete er dann auf einer der vielen tausenden Sonnenblumen. Um dann völlig überraschend los zu stürzen.

Jedenfalls bin ich sehr froh, das mir ein paar Bilder vom jagenden Sperber gelangen. Es handelt sich um ein junges Männchen, auch Sprinz genannt, wie ich meinen Bestimmungsbüchern entnehme. Alle anderen Männchen von Greifvögeln werden Terzel genannt.

Auch in Niedersachsen sah ich schon Sperber auf Sonnenblumen Ansitzen.Leider wurden die Blühstreifen an Feldern mit hohen Sonnenblumen immer weniger.

 

Ein paar Infos zum Sperber:

Der Sperber – Accipiter nisus – ist ein Greifvogel. Er hat eine Körperlänge von 28 bis 38 cm. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 58 – 80 cm. Die Weibchen der Sperber sind fast doppelt so groß wie die Männchen. Sperbermännchen sind auf der Oberseite graublau. Die Weibchen sind da schiefergraubraun gefärbt und somit unscheinbarer.

Sie kommen in Wäldern, Parks, Friedhöfen und ähnlichen Grünanlagen vor. Selten sah ich bisher Sperber. Meist allerdings an Sonnenblumenfeldern.

Sie jagen meist kleine Vögel in Deckungsreicher Landschaft. Wenn sie gut getarnt im belaubten Baum sitzen kann man sie kaum erkennen. Sie bauen ihren Horst oft auf Seitenästen in Stammnähe . Es werden 4 – 6 Eier gelegt, die 33 – 35 Tage bebrütet werden. Sie brüten einmal im Jahr. Die Jungen bleiben ca. 30 Tage im Nest. Sperber sind als Standvögel, Teilzieher oder Zugvögel bekannt. Der Bestand der Sperber erholt sich wieder. Leider wurden diese hübschen Greife früher verfolgt, da man die Singvögel vor ihnen beschützen wollte. Leider hat man den Bestand der Sperber stark mit dem Pestizid DDT reduziert. Die Fortpflanzung wurde dadurch stark beeinträchtigt.