Glückstreffer – Dokumentation – Wilde Wölfe (Canis lupus) in der Oberlausitz –

Seit fast 4 Jahren lebe ich schon in der schönen Oberlausitz. Einmal sah ich  einen der vielen Wölfe, die hier in Rudeln leben. Er befand sich mitten auf der Straße, doch unglücklicher Weise war meine Kamera damals nicht betriebsbereit. Damit hatte ich gar nicht gerechnet im letzten Jahr  am hellichsten Tag zur Mittagszeit.

Der Winter hatte die Oberlausitz vor ein paar Tagen wieder voll im Kältegriff… strenger Nachtfrost und am Tage kaum über Null Grad.Doch ich gehe trotzdem gern auf Motivsuche.

Vor ein paar Tagen fuhr ich los, um die Gegend nach Fotomotiven zu erkunden. Der Tag startete mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Doch stieg auch schnell wieder Nebel auf, ein richtig dicker Hochnebel schob sich schnell vor die Sonne. Ich kam an einem noch  verschneiten Feld vorbei und sah dort  ich einen Wolf ruhig  stehen. Für mich ein prächtiges Tier. Ich habe ihn sofort als Wolf erkannt! Nun musste ich erst einmal anhalten… und versuchte dann ein paar Aufnahmen auf den Speicherchip zu bannen. Da der Nebel das komplette Licht schluckte, konnte ich nur mit hohen Isowerten der Kamera  arbeiten. Zu schade! Dort stand ein  Wolf , mein absolutes Wunschmotiv, doch Minuten lang auf dem Feld… und schaute immer in eine Richtung. Doch warum nur? Und siehe da, es  kam dann noch ein zweiter Wolf angetrabt, hielt öfters mal an… fraß wohl etwas Schnee… legte sich hin und lief dann weiter zum wartenden  Wolf. dem hing die Zunge weit aus dem Hals. Der dort wartete, war größer und kräftiger. Dann liefen sie gemeinsam zügig weiter in den nahen Wald.  Die Entfernung zum Fotografieren  war bei den Lichtbedingungen  einfach zu groß. Es war eisig kalt. Später wurde aus dem Nebel Raureif, der alles herrlich weiß kleidete. Wieder ein kleines Winterwunderland.

Bei den zwei Wölfen vermute ich, das es zwei Alpha Tiere waren, die sich zur Ranzzeit  (Paarungszeit)  vom Rudel abgesondert haben.

Für mich war es ein ganz besonderes Erlebnis, zumal Begegnungen mit Wölfen  in freier Natur nicht zu den täglichen Dingen gehören.

Am nächsten Tag versuchte ich es wieder an dem Feld. Auch an diesem Morgen kam genau nach Sonnenaufgang ganz dicker Nebel auf,  sehr bedauerlich.  Doch sie kamen auch nicht dort über das Feld. An dieser Straße wurde an diesem Morgen, wie an vielen anderen Stellen ebenfalls, Baumschnittarbeiten mit mehreren Fahrzeugen durchgeführt.

Es war wieder bitterkalt und ich  wartete ca. eine 3/4 Stunde, doch es tat sich nichts. Also machte ich mich instinktiv auf den Weg und umfuhr das Gebiet mit den vielen Feldern großzügig. Als ich durch ein kleines Waldstück fuhr, sah ich sie plötzlich… husch, husch liefen sie gerade geschwind über die Straße, wo der Wald aufhörte. Kaum zu erkennen im düsteren Wald, aber eindeutig! An der Stelle angekommen hielt ich an und sah den einen schon im Wald verschwinden, den anderen konnte ich wieder nur dokumentarisch durch den Nebel fotografieren!  Auch wenn die Bilder nur dokumentarisch sind! Ich habe an 2 Tagen jeweils 2 Wölfe gesehen und freue mich sehr darüber!

Nun wollte ich es wissen, was geschieht  am 3. Tag ? wiederum fuhr ich nun dort hin, genau zu der Stelle und wartete bei allerbestem Licht ohne Nebel nun mehrere Stunden vergeblich auf die Wölfe. Ich hatte einen sehr guten Überblick über die Felder und konnte auch die befahrene Straße beobachten. So genoß ich diesen Tag also bei herrlichem Sonnenschein ohne Wölfe .

Doch mein Erlebnis kann mir keiner nehmen! Vielleicht begegnen sie mir ja noch mal völlig unverhofft und mir gelingen dann die ultimativen Bilder, wie man sie von bekannten Wolfsfotografen kennt. Die Wölfe sind ja doch ganz schön groß! Nicht zu übersehen. Prachtvolle Tiere mit dem dicken Fell.

Der Wolf (Canis lupus) ist das größte Raubtier aus der Familie der Hunde (Canidae). Wölfe leben meist  in Familienverbänden, auch  Rudel genannt. Zu ihrer Hauptbeute zählt  in den meisten Regionen mittelgroße bis große Huftiere.

Wölfe ähneln grundsätzlich großen Haushunden, sind aber hochbeiniger und haben einen großen breiten Kopf mit kurzen nach oben stehenden Ohren, die innen stark behaart sind. Die Schnauze eines Wolfes ist lang und die  Nackenmuskulatur ist kräftig. Der Kopf wird häufig auf Höhe des Rückens gehalten

Sie wurden schon im 15. Jahrhundert verfolgt und bejagt und waren im 19. stark dezimiert und in West- und Mitteleuropa fast sowie in Japan vollständig ausgerottet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts stehen sie in vielen Ländern unter Schutz. Und trotz illegaler Bejagung hat sich ihr Bestand wieder erholt. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch in Deutschland wieder nachgewiesener Nachwuchs bei den Wölfen. Die Anzahl der Wölfe und Rudel steigt stetig an. Im August 2016 gab es wieder 69 Wolfsrudel in Deutschland. Davon kommen meines Wissens nach 15 Rudel in Sachsen vor.

Wölfe zählen zu den bekanntesten Raubtieren überhaupt ,  sie kommen schon lange in die Mythen und Märchen vieler Völker vor.

Der Wolf hat keinen so guten Ruf in der Gesellschaft, da er auch Nutztiere reißt. Durch die gute Vermehrung und große Verbreitung ist das Thema Wolf sehr oft in den Medien.

Besonders dann, wenn er wieder Nutztiere gerissen hat. Da müssen die Menschen nun umdenken um ihre Nutztiere zu schützen. Auch in meinem Heimatdorf wurden vor Jahren in meiner unmittelbaren Umgebung Schafe gerissen.  Seit dem habe ich nichts mehr gehört, das hier noch Wölfe herum streifen. Sie sind wohl weiter gezogen.

Wölfe gehören zur Natur dazu. Erst haben wir Menschen sie fast ausgerottet, dann unter Schutz gestellt und nun sollen es wieder zu viele sein. Ein Gleichgewicht wird es da nie geben, solange der Mensch sich in die Natur einmischt.

Auch habe ich keine Angst von einem Wolf angefallen zu werden, ich fand die Wölfe auf dem Feld wachsam… und auch am zweiten Tag waren sie flüchtend.

Ich freue mich einfach, das ich diese faszinierenden Tiere in freier Wildbahn zumindest sehr gut beobachten konnte. Die Fotos haben nur dokumentarischen Wert. Und für mich einen hohen ideellen Wert! Zur Auflockerung habe ich noch ein paar andere Motive von den 3 letzten schönen Sonnentagen hinzu gefügt. Der Nördliche Raubwürger, z.B. , den sah ich viele Wochen lang nicht. Nun scheint er ein neues Revier zu haben. Auch die Kormorane haben es nicht einfach…die Teiche sind noch recht zugefroren, so saßen sie an einem Teich mit Unmengen Enten und vielen dort richtig auf. Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) nutzte den Sonnenschein, er wird auch “ Schneekönig“  genannt, da er auch im Winter fleißig trällert. Bussarde ( Buteo buteo)  kann man recht häufig erblicken.

 

 

 

Eisvogelsafari

Spontan entschloß ich mich mal wieder an einem kleinen Teich vorbei zu schauen ob sich dort wieder ein Eisvogel zeigt. Eisvögel sind territoriale Einzelgänger. Die stehenden Gewässer tauen gerade langsam wieder auf, das ist sehr wichtig für die Eisvögel, damit ihre Bestände sich im Winter nicht zu sehr dezimieren. Der Bestand kann in strengen Winter zu Bestandseinbrüchen von bis zu 90 Prozent führen, wenn die meisten Fischgewässer zugefroren sind. Auch machen den Eisvögeln Eisperlen im Gefieder zu schaffen, sie werden dann flugunfähig. Doch durch die hohe Fortpflanzungsrate der Eisvögel können diese Verluste innerhalb weniger Jahre wieder ausgeglichen werden. Sie brüten mehrfach im Jahr und  das Weibchen legt meist ca. 6 – 8 Eier. Allerdings gehen 30 – 40 Prozent der Bruten verloren.  Bei  3 bis 4 Bruten im Jahr überleben zum Glück immer wieder einige Tiere.

Ich hatte an diesem Tag Glück, ein Eisvogel flog  an dem Teich ständig hin und her, suchte sich verschiedene Ansitze am und im Teich. Es handelte sich um ein Weibchen. Nach ( mehrfach)  erfolgreicher Stichlingsjad flog der hübsche Eisvogel  auf einen der umliegenden Bäume und schlug seine  Beute auf die Äste um die Stacheln der Rückenflosse abzuschlagen… auch wird der Fisch arg betäubt bzw. getötet. Das schlagen auf einem nicht zu biegsamen Ast ist wichtig, damit der Eisvogel die Beute bearbeiten kann um sie dann auf einmal mit dem Kopf voraus zu verschlingen. Gegen den Strich können sie die Beute schlecht verschlingen, da sich bei z.B. bei den Fischen die Schuppen sträuben würden.  Eisvögel ernähren sich von kleinen Fischen, Wasserinsekten und deren Larven, ebenso erbeuten sie Kleinkrebse und Kaulquappen.  Die erbeuteten Fische können bis 9 cm lang sein mit einer max. Rückenhöhe von 2 cm. Bei langgestreckten, dünnen Arten können sie auch mal 13 cm lang sein.

Nach einigen erbeuteten Fischen mit dem bekannten Stoßtauchen – ich konnte ihn auch schon mal rüttelnd über dem Wasser beobachten –  sah ich den Eisvogel  auf einem Ast sitzen. Er fing an zu gähnen, das kenne ich schon, dann würgen sie einen Speiballen,  auch Gewölle genannt heraus. Es handelt sich um die unverdaulichen Reste der Beute… Schuppen und Gräten. Ich sah das schon mehrfach, mir gelangen aber bisher nur Dokufotos aus großer Ferne. An diesem Tag hatte ich Glück, ich konnte diesen Vorgang  genau beobachten und fotografieren. Auch wenn immer ein kleiner Ast im Vordergrund im Wege war… öfters passte es mit dem Wind!

Da man solche Aufnahmen nicht allzu oft zu sehen bekommt, bin ich stolz auf diese Fotos. Für manche ist es „ekelig“ , doch  viele Vögel würgen Gewölle mit unverdaulichen Resten wieder heraus. Gewölle und Speiballen werden vor allem von Eulenvögeln und Greifvögeln mit unverdaulichen Futterresten heraus gewürgt. Je nachdem was sie gefressen haben, findet man Knochen, Federn, Gräten, Skelettteile, Schneckenhäuser, Muscheln, Chitinteile von Insekten… Bei den Gewöllen von Greifvögeln und Eulen sind die Gewölle meist in Säugetierhaare oder Federn gehüllt.

Eisvögel (Alcedo atthis)  werden auch als Edelsteine  der Lüfte bezeichnet, sind sehr hübsche, farbenfrohe Vögel. Viele erzählen mir, sie sahen noch nie einen Eisvogel. Ich sehe oft welche an den Gewässern. Besonders schön sind sie , wenn sie flach über die Wasseroberfläche fliegen, dann schillert ihr Gefieder besonders schön. Sie sind relativ klein und schnelle Flieger.