Mein Aktionsradius war in Sachsen genau definiert: Mehr als 15 Km sollte man sich nicht von seinem Wohnort entfernen. Aber raus darf man noch, zum Glück. Ab und zu fotografierte ich dann auch ein wenig im Dorf oder dem angegebenen Radius. Dabei bin ich immer ganz alleine. Die Natur um mich herum lässt mich dann dieses leider sehr gefährliche Virus ein wenig vergessen. Das Wetter ist überwiegend super schön. Morgens manchmal recht frostig, aber Sonne satt! Nun wurden die Regeln ja schon wieder gelockert. Mein Radius vergrößert sich wieder.
Hier ein Auszug meiner kürzlichen Erlebnisse. An einem Teich sah ich vor längerer Zeit einmal eine männliche Knäkente (Spatula querquedula, Syn.: Anas querquedula) ( Erpel) Das wollte ich genau wissen, weil sie immer schnell flüchtend war. Also fuhr ich an einem frühen Morgen dort hin. Er schwamm wieder dort herum , immer hinter den Stockenten her. Doch was kam an einem Morgen auf mich zu? Ich konnte mein Glück kaum fassen: Eine Paar Löffelenten (Spatula clypeata, Syn.: Anas clypeata). Dieser Entenart begegne ich nur sehr selten und meist aus großer Ferne. Das waren für den Tag dann die neuen Freunde der Knäkente. Der Erpel schwamm den Enten hinterher und somit auch auf mich zu. Die Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich konnte alle 3 Enten aus nächster Nähe in toller Qualität fotografieren. Das nenne ich mal Fotografenglück. Ich sah auch noch Rohrweihen, Rotmilane, und eine Eisvogeldame setzte sich völlig unverhofft neben mir auf einen Ast, der auch noch frei einsehbar war. Davon gelangen mir dann auch noch ein paar schöne Bilder, ehe das Weibchen weiter flog. Nach einer Runde gründeln hatten die Enten dann genug und schwammen wieder davon. Doch ich konnte wirklich sagen: DAS war ein schöner Morgen an dem Teich.
Die Löffelenten haben ihren großen Schnabel um das Wasser für ihre Beute zu filtern.Sie durchsieben das Wasser nach Plankton, Wasserflöhen, Insektenlarven, Würmer, Kaulquappen und Laich. Es dominiert dabei planktische und fein kompartimentierte Nahrung. Sie sind hier eher nur Durchzügler. Da ich die Tage vorher auch schauen war und sie nicht sah, vermute ich, das sie nur den einen Tag zum Ausruhen und Fressen dort waren. Sie sind etwas kleiner als Stockenten. Die Erpel sind wunderschön gefärbt. Die Weibchen ähneln den Stockentenweibchen, wenn da nicht der riesige Schnabel wäre.
Knäkenten sind kleiner als Stockenten. Die Knäkenten sind die einzigen Enten der Alten Welt, die im Winter die tiergeographische Region verlässt . Je nach Verbreitungsgebiet zieht sie in den Süden Indiens und Südostasiens und erreicht dann regelmäßig auch den australischen Kontinent. In Afrika überquert sie die Sahara, um an den Gewässern der Sahelzone zu überwintern. Das hätte ich nie von Enten gedacht. Sie bevorzugen überwiegend tierische Nahrung ähnlich den Löffelenten, doch sie gründeln nicht, sondern nehmen die Nahrung knapp unter der Wasseroberfläche auf.
Die Rohrweihe suchte dort am Schilfgürtel bestimmt nach einem Brutplatz. Doch viel Schilf gibt es dort nicht mehr, sie wird wohl weiter gezogen sein, es gibt ja noch andere Teiche in der Gegend. Das Männchen mit den typischen hellen Flügeln und dunklen Flügelspitzen konnte ich auch erblicken. Doch nicht immer gelingen einem da tolle Fotos, wenn man gerade auf die Schwimmenten konzentriert ist.
Auch die Erdkröten konnte ich Anfang April auf dem Weg zu ihren Laichgewässern beobachten. Huckepack ging es meist schon aus dem Wald für die Männchen zu den Teichen. Es raschelte überall im Wald im Laub. Über staubige Waldwege ging es zielstrebig zu den Gewässern.
Nun habe ich schon wieder neue Motive entdeckt an denen ich noch dran bin… es dauert also noch ein paar Tage bis zum nächsten Beitrag.
Hier nun die Motive:
Löffelenten – Spatula clypeata
Eisvogel – Alcedo atthis
Rohrweihe – (Circus aeruginosus)
Knäkente – (Spatula querquedula, Syn.: Anas querquedula)
Erdkröten – Bufo bufo