Große Pötte, kleine Käfer…. auf meiner Urlaubsfotosafari war alles dabei

Der Sommerurlaub in der alten Heimat ging leider viel zu schnell vorbei. Das Wetter war recht wechselhaft, so das ich jeden warmen und manchmal  sonnigen Tag ausgenutzt habe.

Keine Zeit verschwenden…. wenn die Sonne scheint! Am Tag vor dem Urlaub war ich noch mit meinem Partner in Böhmen, die wilden Ziesel,   Europäisches Ziesel, (Spermophilus citellus, Syn. Citellus citellus) fotografieren. Wie immer macht es sehr viel Spaß die flinken, putzigen Tiere zu beobachten .  

Durch Zufall entdeckte ich vorher in der Oberlausitz noch ein paar Schwalbenschwänze.. manche flatterten hektisch herum, sie machten das“ Hügelfliegen“. Als ich später genauer schaute, konnte ich ein paar bei der Paarung beobachten. Welch eine Freude. Die schönen heimischen Falter gehören zu den Ritterfaltern.  Ich hoffe, sie konnten reichlich für Nachwuchs sorgen. Bald schaue ich wieder einmal nach, ob ich Raupen an der Wilden Möhre sichten kann. Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae).

Dann ging es aber los in die Lüneburger Heide und Umgebung.

Verschiedene Fotoausflüge brachten ein paar schöne Erlebnisse und Fotos. Doch insgesamt habe ich recht wenig fotografiert. Die Insektenfotografie war recht bescheiden wegen dem häufigen Regen.

An einem Tag fuhren wir durch das Alte Land Richtung Jork. Von dort konnte ich immerhin zwei große Schiffe beobachten, die auf dem Weg zum Hamburger Hafen waren. Den Hafen kann man im Hintergrund  auch an den großen Kränen erkennen. Dort standen auch k(l)eine  echten Leuchttürme. Bis an die See schaffte ich diesemal leider nicht.

Über die Elbe mit der Fähre  ins Amt Neuhaus musste ich natürlich auch!  Dort  gibt es wunderschöne Stellen wo man z.B. die Dünensandlaufkäfer beobachten kann. Der Dünen-Sandlaufkäfer oder Kupferbraune Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) ist ein Laufkäfer aus der Unterfamilie der Sandlaufkäfer (Cicindelinae). Die gebänderten Heidelibellen waren leider noch nicht zu finden, dazu war es noch etwas zu früh. Aber auch einen Schwarzen Moderkäfer konnte ich beobachten. Er erinnert zuerst an einen Skorpion. Ein echt interessantes Geschöpf! Der Schwarze Moderkäfer (Ocypus olens) ist ein Käfer aus der Familie der Kurzflügler (Staphylinidae).

Eher dokumentarisch  konnte ich die männliche Feuerlibelle (Crocothemis ) fotografieren. Sie gehört zu den Segellibellen.  Das Wetter spielte an dem Tag an der Elbe dann einfach nicht mehr mit. Stürmisch, kühl und regnerisch war es. Da verstecken sich auch die Libellen.  Bei Ausflügen in die Moore sah ich Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze. Die Gattung Sonnentau zählt zur Familie der Sonnentaugewächse und bildet mit ihren annähernd 200 Arten die zweitgrößte Gattung fleischfressender Pflanzen. Durch sehr starken Regen wurden leider viele der kleinen „Leimtropfen“ abgewaschen. Die Spuren der heftigen Regenfälle waren dort deutlich zu sehen. Die Wege waren ausgewaschen und die Binsen von den Wassermassen flach gedrückt.

Die Waldeidechsen (Zootoca vivipara, Syn.: Lacerta vivipara), auch Bergeidechse oder Mooreidechse genannt, gehören zur Klasse der Reptilien. Auch diese konnte im Moor beobachten. Sie liefen auf den Stegen herum oder turnten in niedrigen Bäumen auf der Suche nach Futter.

Meine Motive sind kunterbunt gewürfelt. Ein schönes Erlebnis hatte ich an der Elbe. Dort flogen mehrere Austernfischer herum. Als ich nachschaute, saß erst einer auf einer Buhne bei steigender Flut… er bekam nasse Füße 🙂 Später bei ablaufenden Wasser konnte ich ihn dann näher beobachten wie er am Strand nach Futter suchte. Der Austernfischer (Haematopus ostralegus) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel (Charadriiformes) und der Gattung der Austernfischer. Er gilt als einer der charakteristischsten Vögel der Nordseeküste. Leider liefen dort ein paar nicht angeleinte Hunde am Elbstrand herum, das scheuchte die Austernfischer auf. Doch sie kamen mehrfach wieder zurück.

Am Straßenrand stand auf einmal unverhofft Damwild!  ( Dama dama) 3 Tiere waren es.. ich hatte gerade meine Kamera mit dem Makroobjektiv griffbereit, damit konnte ich diese imposanten Tiere fotografieren. Das sah ich auch zum ersten Mal so nah. Die Tiere kreuzten dann mehrfach die Straße, die ganz normal befahren war. Zum Glück ist nichts passiert.Also! Vorsicht im Straßenverkehr!

Besonders freute ich mich über den Fund von kleinen Laubfröschen. Sehr viele Jahre ist es her, das ich diese in der Lüneburger Umgebung sah! Nun sind sie wieder da und scheinen sich vermehrt zu haben, denn diese kleinen, winzigen Nachkommen sind garantiert aus diesem Jahr. Sie sonnten sich auf Blättern oder turnten im Gebüsch herum. Der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) ist ein Froschlurch, der zur Familie der Laubfrösche im weiteren Sinne (Hylidae) und zur Gattung der Laubfrösche (Hyla) gehört.

Ein paar Bilder werden gelegentlich noch folgen oder in einem neuen Beitrag mit eingearbeitet. Viel Freude beim Betrachten meiner Bilder.

 

Haubentauchersafari

Kürzlich entdeckte ich  3 Haubentauchernester auf einem Fischteich. Eins ist sehr weit weg und fotografisch nicht relevant.

Die zwei anderen befinden sich in respektabler Fotonähe. So nah konnte ich das Brutverhalten noch nie beobachten. Den Nestbau konnte ich nicht verfolgen, ich  sah aber vor Wochen  die Balz aus der Ferne. Um so erfreuter war ich, als ich  2 Nester in Ufernähe entdeckte. Die Haubentaucher waren schon fleißig am Brüten. Da ich nicht genau wusste, wann sie anfingen zu brüten, ( mein Urlaub in Zingst lag dazwischen) fuhr ich öfters mal nachschauen.

Der Haubentaucher ( Podiceps cristatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae). Der etwa stockentengroße Vogel ist der größte, häufigste und bekannteste Vertreter dieser Familie von Wasservögeln. Haubentaucher ( Podiceps cristatus) brüten von März bis Oktober. Die Gelegegröße liegt bei 3 – 4 weißlichen Eiern. Ich sah 5 Stück..leicht bräunlich. Die Brutdauer beträgt 25 – 31 Tage. Die Jungen sind Nestflüchter und können gleich schwimmen. Zum Schutz vor Feinden werden sie zunächst auf dem Rückengefieder der Eltern transportiert. Das sieht sehr niedlich aus!

Hier eine kleine Chronik meiner Beobachtungen bei den Haubentauchern ( Podiceps cristatus):

Ende Juni waren sie noch am Brüten.

Am 04.07.2016 saßen sie noch auf den beiden intakten Nestern.

Am 06.07. hat sich das Nest leider nach den vielen stürmischen Tagen gelöst. .. es trieb in Richtung „haltbares“ Nest

Am 07.07.2016 schaute ich wieder nach. Dort sah ich, das auf einem der Nester schon 4 Küken saßen.

Das andere Nest war leider verlassen….es trieb losgerissen zu nah am Nest mit den frisch geschlüpften Jungen. Die Altvögel kamen nicht heran..sie wurden sofort aus dem Revier vertrieben. Schade. Aber so ist die Natur. Am WE vor dem 04.07.2016 war ich auch dort..und es gab ein gewaltiges Unwetter. Da versuchten die Haubentaucher noch, ihr Nest zu stabilisieren..

Das letzte Küken schlüpfte am 08.07.2016. Es waren 5  bräunliche Eier vorhanden und genauso viel Küken konnte ich auch zählen. Zum Glück fuhr ich trotz schlechter Lichtverhältnisse am Morgen des 08.07.2016 dort hin. Sonst hätte ich die gesamte Kükenschar verpasst. In der Regel schlüpft pro Tag ein Küken. Die Altvögel kümmern sich rührend um den Nachwuchs. Am 08.07.2016 sah ich auch zum ersten Mal, wie die Kleinen auf dem Rücken der Eltern im Wasser schwammen und zum Teil abgeschüttelt wurden. Sie können als Nestflüchter gleich schwimmen. Gegen den Hunger gab es winzige Fische, die noch recht zögerlich gefressen werden. Ebenso wie eine Lurchlarve, wie es mir schien.

Und für den kleinen Hunger zwischendurch wurden sie einfach mit Daunenfedern aus dem Gefieder der Eltern gefüttert. Die Federn dienen dazu, damit die Gräten der Fische in den Mägen der Kleinen besser verdaulich sind.

Es ist einfach ein zu niedlicher Anblick. Wie kleine Sträflinge sehen die Jungen mit dem gestreiften Gefieder aus.  Und auch traurig, wenn man im Hintergrund das treibende Nest sieht, auf  dem noch 4 Eier liegen.

Die Altvögel vom Nest mit den Jungen schwammen am 07.07.2016 ab und zu zum verlassenen  Nest, wendeten die Eier, versuchten sie zu bebrüten und gaben sehr schnell wieder auf. Sie spürten wohl, das die Eier erkaltet und tot sind.  Das sieht für mich schon sehr sozial aus… nur nutzen tut es nichts. Die verwaisten Eltern balzen übrigens schon wieder fleißig herum. Mit Fischen und Nistmaterial wird geworben und gebalzt. Ein schöner Anblick, auch aus der Ferne.  Ich hoffe, sie haben mit der 2. Brut mehr Erfolg.

Die Natur kann so schön und auch grausam sein. Doch das ist eben die Natur. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich die Haubentaucher so schön beobachten konnte. Schlechtes Licht und starker Sturm machten das Fotografieren nicht einfach. Aber auch an dem Anblick kann man sich sehr erfreuen.

Am 07.07.2016 konnte ich leider unter einem Baum stehend mit dem 600 mm Objektiv auf dem Stativ nicht einfach so nach oben schwenken, als eine Rohrweihe versuchte, sich ein Küken zu rauben. Gefahr droht von überall… auch Hechte z.B. verschmähen solche kleinen Küken nicht. Die Rohrweihe hatte auf Grund der massiven Abwehr der Haubentaucher keine Chance. Auch konnte ich schon mal einen Graureiher als gierigen Nesträuber an der Elbe mit einem Küken im Schnabel  beobachten

Auch der 08.07.2016 war aufregend. Auf einmal kam ein Seeadler angeflogen… und der hatte auch nichts Gutes im Sinn! Davon konnte ich diesmal  Fotos aufnehmen, weil ich meine Kamera schnell genug vom Stativ bekam. Wenn man die Haubentaucher beobachtet, kann man erkennen, wenn sie auf einmal nach oben blicken… dann kommt da gleich etwas vorbei geflogen! So war es auch!

Der Seeadler drehte schnell ab… leider gab es auch noch Störungen durch einen kläffenden Hund in der Nähe Gassi  der brütenden Haubentaucher Gassi gehen durfte.

Doch in diesem  Fall kam der scheue Seeadler nicht zum Zuge… aber die Haubentaucher waren beunruhigt von dem Hund in Sichtweite und sattelten ihre Jungen und schwammen davon. Das Nest ist nun auch verlassen.

 

Nachtrag: Danke für den Tipp mit der tollen Wiese!!! Sehr viele Insekten, tolle Blumen und unzählige Bremsenstiche!

Nun die Fotos zu den Beobachtungen: