Im Land der “ Bunten Paradiesvögel“ – Fotosafari in Sachsen Anhalt

Im August war es soweit. Ich war mit meiner Freundin Dana J. auf Fotosafari in Sachsen Anhalt. Für ein paar Tage haben wir uns in einem ansprechenden Hotel eingemietet. Von dort aus unternahmen wir bei fast tropischen Temperaturen von bis zu  +38° und praller Sonne unsere Fototouren. Eigentlich gegen alle Vernunft, doch wir hatten nun schon länger gebucht, das Wetter konnten wir uns nicht aussuchen. Und besser als Regenwetter war es allemal.

Unser besonderes Augenmerk lag auf den Bienenfressern, die bald wieder nach Afrika fliegen zum überwintern.  Bienenfresser sind Zugvögel.  Sie gehören zu den Rackenvögeln und sind durch ihr buntes Gefieder auffällig schön.  Sie sind Insektenfresser, überwiegend fangen sie Fluginsekten, Hautflügler.  Deshalb sind sie eigentlich gar nicht so beliebt, da sie Unmengen Insekten für sich und ihren Nachwuchs benötigen. Sie fressen wirklich alles… Bienen, Wespen, Fliegen, Käfer, Libellen, Schmetterlinge… Einige ihrer Beutetiere konnten wir beobachten. Und viele Motive hätte ich gerne vorher noch als Makromotiv fotografiert.

Ihre Brutgebiete , dazu gehören Sandgruben, hatten die Bienenfresser mit ihren Jungen schon verlassen. Dort wäre es einfacher für uns  gewesen, sie zu fotografieren. Doch stellten wir uns der Herausforderung. An einem kahlen Busch, auf dem wir am frühen Morgen schon Bienenfresser sitzen sahen, stellten wir uns gut getarnt und geduldig hin. Und tatsächlich kamen nochmals Bienenfresser vorbei. Überwiegend landeten auf der Sitzwarte Jungvögel.Sie landeten oft mit Beute im Schnabel, die sie dort erst breit schlugen oder quetschten um sie dann zu fressen. Denn sie fressen auch Insekten mit einem giftigen Stachel. Ich sah sie mit Hummeln, Wespen, Bienen.  Die Bienenfresser im Flug zu fotografieren gestaltete sich an dem Ort schwierig. Somit beobachteten wir sie fasziniert, wie sie oft dicht  und sehr tief über den Boden fliegend an uns vorbei segelten. Ihr typischer Ruf klingt mir immer noch melodisch im Ohr. Sie kreisten öfters in großer Anzahl über uns. Allein das Beobachten hat uns viel Freude bereitet.

Andere Motive fanden wir an einem kleinen, flachen Gewässer.  Allerdings herrschte auch dort extremer Wassermangel durch die lang andauernde Hitze.  Nur durch den Regen von ein paar Tagen vorher, war dort wieder ein geringer Wasserstand vorhanden. Dort kam so allerlei vorbei. Über den hohen Schilfgürtel konnte man nur an einer Stelle schauen. Dort warteten wir dann geduldig. Und es gab viele  interessante Vögel , meist bei der Futtersuche,  zu beobachten.  Von Bartmeisen (Panurus biarmicus), Bekassinen (Gallinago gallinago) , Junger Fitis (Phylloscopus trochilus), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus),  über  Bruchwasserläufer (Tringa glareola) war vieles dabei. Wir sahen auch Fasanenhennen, Bachstelzen, Wasserrallen, die allerdings sehr fotoscheu waren. Um noch ein paar Motive mit “ B“ zu nennen: Es gab dort auch Blaumeisen, auch einen Buntspecht konnte ich  erblicken.  Ein Blaukehlchen konnte ich  nur halb verdeckt von einem Ast fotografieren. Einen Neuntöter sah ich  im Schilf sitzen, auch immer wieder ein beliebtes Motiv von mir. Langweilig war es uns dort überhaupt nicht. Nur sehr, sehr heiß war es. Trinkwasser hatten wir zum Glück reichlich dabei.

Besonders hatten es mir die jungen Bartmeisen angetan. Sie hüpften oft in kleinen Trupps auf der Suche nach neuen Revieren und Nahrung durch das Schilf und Büsche. Sehr apart sehen sie aus.

Leider gingen die Tage viel zu schnell vorbei. Abends haben wir nach einem leckeren Essen dann noch die Bilder des Tages gesichert, gesichtet und auch besprochen. Ein paar schöne Aufnahmen gelangen mir von den vielen verschiedenen Motiven, die ich hier nun  Auszugsweise zeige. Bestimmt werde ich noch einmal in das Land der “ Bunten Paradiesvögel“ fahren.

 

Schillernde Schönheiten – Schillerfalter- Apatura – beim Mineralstoff saugen

In diesem Jahr gelang es mir endlich einmal wieder, die wunderschönen Schillerfalter- Gattung  Apatura-  zu fotografieren. Diese Falter fliegen ca. von Mitte Juni bis Mitte August. Sie fliegen in einer Generation.

Man findet sie in lichten Auwäldern und Laubmischwäldern. Wichtigster Anspruch an das Biotop ist die Anwesenheit von Weiden . Schillerfalter gehören zu den Edelfaltern. Sie haben eine Flügelspannweite von ca. 55 – 60 mm. Wobei die Großen Schillerfalter unmerklich größer sind. Man sieht den Größenunterschied meist nur, wenn sie nebeneinander sitzen.

Besonders die Weibchen halten sich überwiegend in den Baumkronen  – am liebsten auf Eichen auf. Deshalb sieht man sie eher selten, obwohl sie recht zahlreich vorkommen sollen. Da diese Falter keine Blüten besuchen kann man sie her am Boden nach Mineralstoffen suchend finden. Diese benötigen die Männchen für die Entwicklung ihrer Fortpflanzung. Sie werden von Kot, Aas, Teer , Schweiß… angezogen.

Ich hatte das Glück, das sie einen Weg mit feuchten Stellen aufgesucht haben.  Endlich hatte es mal geregnet! Sie bevorzugen die heißen Mittagsstunden zum Mineralstoffe saugen. Ansonsten sitzen sie hoch oben in Bäumen.

Somit halte ich seit ein paar Tagen Ausschau nach den schillernden Faltern  wenn das Wetter warm genug ist.  Bisher sah ich den Großen Schillerfalter – Apatura iris – und den Kleinen Schillerfalter – Apatura ilia.  Der Kleine Schillerfalter kommt in verschiedenen Morphen vor.  Es gibt hier auch den  Kleinen Schillerfalter als rot schillernde Variante ( f. clytie) . Diese soll an wärmeren Stellen häufiger vorkommen als die normale blaue Form. In Norddeutschland sollen die Kleinen Schillerfalter fast überall fehlen. Es gibt nur eine Generation Falter im Jahr. Evtl. bei besonders günstigen Bedingungen könnte eine zweite Generation bei den Kleinen Schillerfaltern ab August bis Oktober vorkommen.

Der Größenunterschied zwischen den Schillerfaltern ist nur gering. Man kann sie gut an den Augenflecken unterscheiden, die bei dem Kleinen Schillerfalter auf den Vorderflügeln ( Dorsalansicht)  vorhanden sind. Diese fehlen beim Großen Schillerfalter und sind nur als dunkle Flecken zu sehen. Auch sind die Außenflügel beim Großen Schillerfalter kräftiger gezeichnet als beim Kleinen Schillerfalter. Der Kleine Schillerfalter hat eine verwaschene, braune Ventralansicht.

 

Die Weibchen haben keinen blauen Schimmer wie die Männchen,  je nach Lichteinfall. Dieser irisierende Effekt entsteht durch winzige Luftkammern in den Schuppen bei den männlichen Faltern. Das macht sie so besonders fotogen.

Die Raupen dieser Edelfalter  habe ich noch nicht entdecken können, doch die Eiablage beginnt ja erst.  Dann kann man die Raupen mit Glück  ab August entdecken. Die Raupen fressen am liebsten Saalweide und die des Kleinen Schillerfalters auch Zitterpappel. Die Raupen werden 40 – 42 mm lang. Und sie sind gut getarnt.

Die Raupen überwintern und fangen im Frühjahr wieder an zu fressen um sich dann an der Futterpflanze als Stürzpuppe ( Großer Schillerfalter) an die Blätter zu hängen.

Nun die ersten Bilder von den Schillerfaltern. Ich hoffe, ich kann noch weiterhin welche fotografieren: