Wiesenallerlei – Safari

Ich habe ihn gesehen!!!! Den Wolf -Canis  lupus -!!!!!! In voller Größe lief er bei Boxberg am hellichsten Tage über die Straße! Leider saß ich hinten im Auto und war nicht fotobereit. Unverhofft kommt oft! Nun bin ich jedenfalls sicher, es gibt sie tatsächlich 🙂  Von den über 20 Rudeln hier in Sachsen wird mir bestimmt noch einmal einer begegnen. Das war das spannenste Erlebnis der letzten Tage.

Nun ist absolute Makromotivzeit! Also raus in die Natur und die kleinen und oft besonderen Motive fotografieren!  Der Sommer ist zwar recht launisch, doch ab und zu gelangen mir trotz Wind und Wolken ein paar Bilder, die ich hier gerne zeigen möchte.

Zum Beispiel  die Raubwanze, die sich die Larve eines Pappelblattkäfers – Melasoma populi -erbeutet hat und nun langsam aussaugen wird. Fressen und gefressen werden, so ist die Natur auch im Makrobereich.

Viele Schmetterlinge konnte ich beobachten. Ein paar habe ich fotografiert. Auch sah ich wieder am Wiesenrand eine kleine Waldeidechse auf ihrem Feldstein, der dort liegt.

Auch die ersten Kaisermäntel – Edelfalter- konnte ich fotografieren. Sie lieben ja die Distelblüten. Die Disteln locken allerlei Insekten an. Fliegen, Schmetterlinge, Käfer, Bienen usw. Der Kaisermantel (Argynnnis paphia) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er ist der größte mitteleuropäische Perlmutterfalter.Sie fliegen jährlich in einer Generation.

Endlich konnte ich auch mal eine große Raupe entdecken.  Die Raupe vom Mondvogel.  Sie hat ein typisches umgedrehtes Y in gelb auf der Stirn. Die Falter sehen aus wie Zigarettenstummel 🙂 , sage ich immer als Nichtraucherin. Der Mondvogel oder Mondfleck ( Phalera bucephala ) ist ein Nachtfalter aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae).

Die Gottesanbeterinnen – Mantis religiosa – habe ich auch in ihrem Biotop besucht und bei strömenden Regen fotografiert. Doch der Weg ist halt recht weit dort hin. Da muss man jede sich bietende Gelegenheit nutzen. Zum Glück hatte ich gerade Besuch von meiner Familie…und somit haben wir uns gegenseitig den Regenschirm gehalten.

Am Abend kam dann sogar die Sonne wieder heraus und ich sah Ockerbindige Samtfalter ( Hipparchia semele) . Er wird auch Rostbinde genannt. Es handelt sich um Tagfalter und sind Edelfalter. Die giftigsten Spinnen Deutchlands, die Ammen- Dornenfinger  ( neben den ebenfalls giftigen Wasserspinnen )  fand ich reichlich.  Sie zu fotografieren ist eine Herausforderung. Angst habe ich keine vor ihnen aber eben den nötigen Respekt.

Der Ammen-Dornfinger ( Cheiracanthium punctorium)  ist eine Art aus der Familie der Dornfingerspinnen (Eutichuridae). Diese Spinne ist wärmebedürftig.  Ammen-Dornfinger sind wie auch andere Arten der Gattung nachtaktiv und verbringen den Tag in Ruhegespinsten in krautiger Vegetation. Für den Eikokon und die daraus schlüpfenden Jungspinnen bauen die Weibchen im Hochsommer auffällige, bis zu hühnereigroße Gespinste. Die hoffe ich noch zu finden.

Der Ammen-Dornfinger ist neben der Wasserspinne ( Argyroneta aquatica)  die einzige mitteleuropäische Spinne, deren Biss für den Menschen medizinisch relevante Folgen haben kann. Zum Glück leide ich nicht unter einer Spinnenphobie.

Kreiselwespensafari – Bembix rostrata

Kaum einer hat schon mal etwas von den hübschen Kreiselwespen – Bembix rostrata –  gehört oder sie gar gesehen. Ich bin ihnen seit Jahren fotografisch auf der Spur. In der heißen Heidelandschaft mit viel lockeren und sandigem Boden sind sie beheimatet. Die Kreiselwespen sind in Mitteleuropa in der letzten Zeit leider stark zurück gegangen, da die von ihnen benötigten Binnendünen immer mehr verloren gehen. Die Kreiselwespe gilt aus diesem Grund als stark gefährdet.

Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich sie wieder entdecke und hoffe, die sandigen Flächen bleiben noch lange erhalten!

Fotografiert habe ich sie in der schönen Oberlausitz in der Heidelandschaft wie sie hier reichlich vorkommt.

Die Kreiselwespen sind mit 15 – 22 mm  eine der größten und imposantesten heimischen Grabwespen. Die Augen dieser Wespen sind grünlich und ziemlich groß. Ihre Flugzeit ist von Juni/ Juli bis September. Sie leben nur auf locker – sandigen Boden vor allem in Dünen und manchmal auch in Sandgruben.

Ihr Verhalten ist gerade am Nest recht stürmisch, doch man braucht keine Angst vor ihnen zu haben. Denn sie haben wie alle Grabwespen nur einen schwach ausgeprägten Giftstachel, der noch nicht mal die menschliche Haut durchdringen kann. Mir saß auch schon einmal eine auf dem Arm und sie tat mir nichts.

Wenn man diese aktiven Grabwespen beobachtet, kann einem fast schwindelig werden. So schnell bewegen sie sich! Wenn sie im lockeren Dünensand scharren, fliegt der Sand in kleinen Wolken. Bei jeder ihrer Grabbewegungen rutscht die Wespe ruckartig durch den “ Rückstoß“ nach vorne. Es sei denn sie steuert gegen. Ansonsten wird sie so beim Graben ihrer Nestkammern mit 10 – 15 cm langen Gängen immer weiter nach vorne getrieben. Die Vorderbeine der Kreiselwespen – Bembix rostrata-  arbeiten wie bei allen Grabwespen im Gleichtakt. Ihre mit Borsten versehenen Vordertarsen werden bogenförmig nach innen gerollt, so kann sie mit den Grabschaufeln viel mehr Sand auf einmal befördern. Von vorne wandert der Sand als Ballen nach hinten, dann wird er zu einer lockeren Sandwolke, die hinter der Grabwespe auffliegt. Auch kleine Kiesel werden so befördert. Das konnte ich auch fotografieren!

Die Grabbewegungen der Kreiselwespe sind so schnell, das in dem Moment, wo die Beine vorne schon wieder neu schaufeln, hinten der Sand noch fliegt. Faszinierend, kann ich dazu nur sagen.

Wenn die Kreiselwespe ihre Nestkammer fertig hat, bringt sie bis zu 50 Fliegen pro Larve in ca. einer Woche herein! Deshalb schafft die Kreiselwepse in der Regel auch nicht mehr als 6 Nachkommen in einer Saison groß zu ziehen. Kreiselwespen sind Grabwespen mit echter Brutpflege! Nach der Erbeutung einer Fliege kommt sie mit der Beute angeflogen. Sie scharrt den Nesteingang wieder frei. Da sie aber mit den Mittelbeinen die Beute hält, kann sie sich beim Graben nur mit den hinteren Beinen abstützen. Da sie aber so hektisch gräbt, ist das eine sehr instabile Haltung. Also verwendet sie ihre schnabelartig verlängerte Oberlippe zu Hilfe. Sie ist sozusagen eine Stütze und das 7. Bein. Und es stimmt…bereits wenige Sekunden nach der Landung mit der Beute verschwindet die Kreiselwepse mit der Beute in der Nestöffnung und schiebt dabei die Fliege weit nach hinten, damit sie ohne Probleme den Nestgang passieren kann.

Zu ihrer Beute für die Larven gehören Schwebfliegen, Schmarotzerfliegen, Bremsen, oder Stilettfliegen.

Kreiselwespen sind sehr interessante Tiere! Sehr flink, sehr beeindruckend durch ihre Größe aber für uns Menschen ungefährlich.

Hier nun eine kleine Auswahl an Bildern, die ich hoffentlich noch ergänzen kann.