In den letzten Tagen war ich mal mit Fotografenfreunden unterwegs. Was für anstrengende und erlebnisreiche Fototouren! Wir waren bei den Mantiden ( Gottesanbeterinnen – Mantis religiosa), Rotbauchunken( Bombina bombina) und Co. Das Wetter spielte auch meist mit. Bis auf einen Tag, wo wir dann zwischenzeitlich das Auto wegen eines Gewitters aufsuchen mussten.
Viele schöne Momente erlebte ich bei den Gottesanbeterinnen, die hier in der Oberlausitz ihren festen Standpunkt haben. Jedes Jahr freue ich mich, wenn ich sie wieder erblicken kann.
Die Europäische Gottesanbeterin ( Mantis religiosa) ist die einzige Fangschreckenart die in Mitteleuropa vorkommt. Die Weibchen werden bis zu 75 mm lang, während die Männchen deutlich kleiner und schlanker sind. Ich konnte verschiedene Farbvarianten erblicken. Ihre Grundfärbung reicht von zartgrün bis braun. Es gibt auf ehemaligen Brandflächen sogar fast schwarze Exemplare. Sie passen sich mit den Häutungen der Umgebung an. Während die grünen Varianten meist im Ginster zu finden waren, kann man die braunen Varianten auch in den Gräsern und Gestrüpp entdecken. Zwischen den Facettenaugen haben sie drei Ocellen ( Lichtsinnesorgane – Punktaugen), die bei den Männchen stärker ausgeprägt sind. Das Beuteangebot muss im Frühjahr für die ca. 6 mm langen Larven stimmen, damit sie sich in bis zu 7 Entwicklungsstadien zu geschlechtsreifen Tieren entwickeln können. Die Weibchen haben 6 – 7 Stadien, die Männchen nur 5 – 6. 14 Tage nach der letzten Häutung sind sie geschlechtsreif und paaren sich. Wenn das Männchen Glück hat, wird es während der Paarung und danach nicht vom Weibchen gefressen.
Ein paar Tage nach der Begattung legt das Weibchen seinen schnell härtenden Kokon, Oothek genannt mit 100 – 200 Eiern ab. Die Larven schlüpfen dann im folgenden Jahr im Mai/ Juni.
Die Gottesanbeterinnen sind sehr wärmeliebend, deshalb findet man sie nur an speziellen Wärmeinseln, wie auch hier in der schönen Oberlausitz.
Ich konnte diese Tiere beim Fressen, beim Sonnen und auch nach der Paarung beim vertilgen des Männchens beobachten. Das schaut doch ein wenig makaber aus. Da hatte der arme Kerl aber Pech.
Mein für mich allerschönstes Foto entstand, als ich eine der hübschen Gottesanbeterinnen mit geöffneten Flügeln fotografieren konnte! Das sah ich noch nie so! Und fotografieren konnte ich es bisher auch noch nie.
Diese aparten Tiere sind sehr fotogen. Und wenn sie einen mit dem Herzförmigen Kopf anschauen, vergisst man fast, was für geschickte Beutejäger sie sind. Heuschrecken fressen sie wohl besonders gern. Meine Infos habe ich bei Wikipedia und verschienden Natufürhern nachgelesen.
Auch andere, interessante Motive konnte ich fotografieren. Z.B. die taubesetzten Heidelibellen am Morgen in einer Heidegegend. Auch sah ich eine Raupe vom Schwalbenschanz, die einzige in diesem Jahr. Und noch viele andere kleine Makromotive.
Die Anstrengungen dieser Ausflüge sind schnell vergessen, wenn man seine eigenen, besonderen Bilder am PC bewundern kann!
Der Herbst naht nun mit großen Schritten, also noch schnell alle Motivmöglichkeiten nutzen. Die meisten Insekten werden bald sterben, auch die Gottesanbeterinnen.
Hier nun eine Auswahl von den Erlebnissen.